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Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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stoppte sie, dann ein Schrei! Ich hatte den Schattenkrieger aufgespießt! Doch offenbar war er nicht tot. Er schaffte es, sich von der Klinge zu befreien, aber ich ließ ihn nicht mehr an mich heran. Blitzschnell wirbelte ich herum und traf den Körper mit meiner Klinge ein zweites Mal.
    Diesmal gab es keinen Schrei, und ich fürchtete schon, dass ich ihn an einer Stelle getroffen hatte, an der er einfach unempfindlich war. Doch dann ging auf der gegenüberliegenden Seite ein Licht an.
    Mein Herz raste. Im Lichtschein, hinter dem ich Kanehiras Gestalt sah, erblickte ich drei schwarz verhüllte Körper auf dem Boden. Einem von ihnen fehlte der Kopf, ein weiterer lag in einer Blutlache – genauso wie mein Angreifer, der eine Lanzenlänge vor mir lag.
    Schwer atmend blickte Kanehira zu mir herüber. In seinem Blick glomm noch ein wenig die Kampfeslust – und auch so etwas wie Bewunderung.
    »Deine Fähigkeit ist wirklich sehr wertvoll«, sagte er mit einer leichten Verbeugung. »Es scheint, dass du sogar gegen die Schattenkrieger antreten kannst, ohne dein Leben zu verlieren.« Auf sein Gesicht trat ein leicht spöttisches Lächeln, als er die Hand nach mir ausstreckte: »Komm, lass mich die Wunde an deinem Arm ansehen.«
    Die Wunde! In der Hitze des Gefechts hatte ich sie fast vergessen. Aber nun stieg neue Angst in mir auf, die Angst, vergiftet worden zu sein. Wäre die Klinge mit einem Lähmgift bestrichen gewesen, hätte ich das Bewusstsein bereits verloren. Doch die Schattenkrieger verfügten auch über Gifte, die langsam töteten.
    Ich rappelte mich auf und stützte die Naginata an der Wand ab. Spürte ich einen Schwindel? Oder war das nur Einbildung? Auf dem Boden entdeckte ich die Klinge, mit der mich der Schattenkrieger verletzt hatte. Ich hob sie auf, unterdrückte erneut einen Schwindel und trat dann zu Kanehira.
    Er besah sich meinen blutüberströmten Arm gründlich.
    »Könnte es sein, dass an der Klinge Gift war?«, fragte ich zaghaft, während ich ihm die Waffe hinstreckte.
    »Möglich wäre es.« Der Krieger ließ meinen Arm los, griff vorsichtig nach dem Messer und betrachtete es eingehend. Mit dem Finger wischte er über die Klinge und roch daran, während ich ihn bang beobachtete und gleichzeitig zu spüren meinte, wie sich das Gift durch meinen Körper fraß und mich schon bald zu Fall bringen würde.
    Doch dann schüttelte Kanehira den Kopf. »Nein, ich glaube, da war kein Gift dran. Das verschwenden sie nicht so leicht an Wachleute und Soldaten, das behalten sie ihren wichtigen Zielen vor.«
    »Du bist wirklich ein außergewöhnliches Mädchen«, meldete sich der Fürst zu Wort, der den Kampf natürlich mitbekommen hatte. Mühsam versuchte er, sich aufzurichten. Kanehira war sofort zur Stelle, um ihm zu helfen. Als er endlich saß, keuchte Yoshinaka schwer.
    »Es gehört einiges dazu, sich einem Schattenkrieger zu stellen, nicht wahr, Bruder?«, wandte er sich an den Krieger. Dieser nickte.
    »Woher hast du gelernt, sie zu erkennen? Niemand von uns, nicht einmal mein teurer Ziehbruder hat gehört, dass sie kommen. Erst dein Schrei hat ihn auf sie aufmerksam gemacht.«
    Ich sah, dass der Krieger etwas verlegen wirkte.
    »Ich bin sicher, dass Kanehira-san die Krieger auch bemerkt hat, denn er war ja sofort auf den Beinen, als sie kamen.« Ich senkte verlegen den Blick und spürte den des Kriegers auf mir. Wir wussten alle, wie die Wahrheit aussah. Wäre Kanehira mit dem Fürsten allein in der Hütte gewesen, wären die Chancen der Schattenkrieger weitaus besser gewesen. Doch ich wollte das auf keinen Fall zugeben, denn es gehörte sich nicht, einen erfahrenen Krieger und den Ziehbruder des Fürsten zu beleidigen. Außerdem hatte ich wieder die Worte der Kitsune im Ohr, dass sich in dieser Hütte mein Schicksal befand. Dieses konnte gut oder schlecht sein, je nachdem, wie ich mich verhielt.

25

    Den Rest der Nacht wachten wir, doch von den Schattenkriegern ließ sich keiner mehr blicken. Sie hätten uns mit Leichtigkeit töten und den Plan der Götter zunichtemachen können.
    Auf einmal wünschte ich mir so sehr, dass Hiroshi endlich wieder auftauchen würde!
    Hufgetrappel weckte mich am nächsten Morgen. Ich schreckte hoch. War ich doch eingeschlafen!
    Auch Kanehira war vom Schlaf übermannt worden. Zuerst dachte ich, Hiroshi sei zurück. Doch dann hörte ich, dass es mehrere Pferde waren. Hatten uns die Taira gefunden? Rasch weckte ich Kanehira, huschte zur gegenüberliegenden Seite des Raumes

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