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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Nacht — ich war total überrascht. Bestürzt, ehrlich gesagt. Ich wollte für Alex Milch aus der Küche holen, und da kam sie plötzlich auf mich zugerast, leichenblaß im Gesicht. Du brauchst mir nichts zu erzählen, Ryder, aber wenn ich könnte, würde ich gern helfen. Ist sie unglücklich über etwas, das du getan hast? Hat sie herausgefunden, welchen Verbrauch an Frauen du bisher hattest? Hast du ihre Gefühle verletzt? Ist sie eifersüchtig?«
    »Sie ist aus vielen Gründen unglücklich. Danke, daß du dich so nett um sie gekümmert hast. Ich wünschte, Mutter würde ihre Zunge besser im Zaume halten, aber das ist wohl nicht zu erwarten.«
    »Nein, aber irgendwann wird sie sich wohl mit den Tatsachen abfinden. Wenn sie allzu ausfällig wird, werde ich ihr einfach mit einer Verbannung ins Wittumshaus drohen.«
    »Eine ausgezeichnete Drohung.«
    »Genau.«
    Die Brüder grinsten einander zu. Dann sagte Douglas: »Ich war sehr überrascht, als deine Frau und ihr Bruder plötzlich auf der Schwelle standen. Hollis hat wieder mal seine unglaubliche Menschenkenntnis bewiesen — er wußte auf den ersten Blick, daß sie aus gutem Hause stammt und hierher gehört. Anfangs ging sie mir bewußt aus dem Weg, was ich mir nicht erklären konnte, denn ich war höflich und freundlich und bemühte mich, ihr das Gefühl zu geben, daß sie uns willkommen ist. Allmählich begriff ich dann, daß sie mir nicht traute, weil ich ein Mann bin. Das fand ich wirklich sonderbar. Warum ist sie so unglücklich?«
    »Sie hat Angst vor mir. Und wahrscheinlich hat sie auch vor dir Angst gehabt.«
    Nach längerem Schweigen erklärte Douglas ungläubig: »Das ist doch total absurd. Warum sollte deine Frau vor mir Angst haben? Ich habe ihr doch nichts getan. Und ich kenne keine einzige Frau, die Angst vor dir hätte. Sie verfolgen dich doch geradezu, sie lassen dich nicht in Ruhe, haben es nur darauf abgesehen, dich ins Bett zu bekommen.«
    »Die Dinge ändern sich eben.«
    »Willst du mir nicht erzählen, was auf Jamaika passiert ist? Nein, nein, ich meine jetzt nicht die Auswirkungen der Tatsache, daß Onkel Brandon Kimberly Hall dir hinterlassen hat, sondern warum Sophie Stanton-Greville nicht deine Frau sein will, warum sie die Flucht aus eurem Schlafzimmer ergriffen hat und völlig aufgelöst zu sein schien.«
    »Es ist keine erbauliche Geschichte, Douglas. In ihrem Leben hat es viele Männer gegeben, und keiner war sehr nett zu ihr.« O Gott, dachte er, was rede ich für einen Stuß daher! »Besser gesagt«, korrigierte er sich, »die ganzen Umstände ihrer Beziehungen zu Männern waren höchst unerfreulich.«
    »Ich habe dich schon verstanden. Nein, nein, du brauchst dich nicht zu bemühen, noch zweideutiger zu werden. Wenn du mich brauchen solltest, Ryder, bin ich jederzeit für dich da.«
    »Danke, Douglas.«
    »Der Junge ist reizend. Hat er den Klumpfuß von Geburt an?«
    »Ja. Er ist ein ausgezeichneter Reiter. Glaubst du, daß er Eton überleben würde?«
    »Laß ihm lieber noch etwas Zeit, sich in England einzugewöhnen.«
    »Sie haßt Sex«, brach es unvermittelt aus Ryder heraus. »Sie haßt es, wenn ich sie berühre.«
    Douglas sah seinen Bruder ungläubig an.
    »Verdammt, es ist sehr kompliziert!« Ryder fuhr sich seufzend mit den Fingern durchs Haar. »Ich sollte nicht so freimütig über meine Frau sprechen, aber das Problem besteht darin, daß sie mich nicht will, mich nie gewollt hat. Ich konnte sie nur durch Manipulation zur Heirat bewegen. Kannst du dir das vorstellen? Daß ich es war, der sie unbedingt heiraten wollte? Daß ich eine Frau quasi zwingen mußte, mich zu heiraten? Aber ich habe es getan, und ich bedaure es nicht. Sie wollte überhaupt nicht heiraten.«
    Douglas wartete schweigend ab, ob Ryder ihm weiter sein Herz ausschütten wollte. Dann sagte er: »Das ist wirklich sehr seltsam. Ich bin immer für dich da, wenn du mir mehr erzählen willst. Zunächst aber etwas ganz anderes — Emily hat Zwillinge bekommen, aber leider haben beide Kinder nicht überlebt. Sie freut sich sehr darauf, dich wiederzusehen. Sie hat etwas gesagt, das Hollis nicht ganz verstanden hat, etwas in der Art, daß es so besser sei, weil es nicht fair gewesen wäre, dir so etwas anzutun.«
    »Ich werde sie sobald wie möglich besuchen.«
    »Verstehst du, was sie gemeint hat?«
    Ryder zuckte nur mit den Schultern und starrte zum Fenster hinaus.
    Douglas griff nach einem einmalig schönen Briefbeschwerer aus schwarzem Onyx und warf ihn von

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