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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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er war auch der erste Mann, den sie seit drei Monaten zu Gesicht bekommen hatte. Sie warf ihn auf den Strand und riß ihm die Kleider vom Leibe. Doch dann kam die zweite Frau daher — sie hieß Goosie — und sah sein Holzbein und wußte, daß dies ihr Mann war. Ihre Lieblingsbeschäftigung bestand nämlich darin, aus Holz Schiffe zu schnitzen. In diesen langen drei Monaten hatte sie schon an einem guten Dutzend Palmen herumgeschnitzt. Die beiden Frauen stritten miteinander und brüllten und keiften, und der Pirat lag splitternackt da und grinste wie ein Affe über sein Glück, als auch noch die dritte Frau — sie hieß Brassy — daherkam. Du glaubst nicht, was sie getan hat.«
    Sophie schnaubte und begann demonstrativ zu schnarchen.
    »Also gut, du weißt meine Geschichten offenbar noch nicht zu schätzen. Morgen abend erzähle ich weiter, und dann wirst du erfahren, was Belle, Goosie und Brassy alles mit diesem armen einbeinigen Piraten anstellten.«
    Er küßte ihre Stirn und flüsterte: »Würde es dir vielleicht gefallen, morgen abend mich einzucremen? Was meinst du?«
    Sie erwiderte laut und deutlich: »Nein, viel lieber würde ich dir den Dickschädel einschlagen und dich mitsamt deinen verdammten Weibern ins Meer schmeißen.«
    »Andererseits«, fuhr er unbeirrt fort, erfreut wie ein Hahn im Hühnerstall, »werden wir morgen abend vielleicht gar keine Creme brauchen. Ich bin ein unverbesserlicher Optimist, und ich bin dein Ehemann.«
    »Wie viele Frauen hast du? Wie viele Mätressen?«
    »Mehr als drei. Aber das ist jetzt Vergangenheit.«
    Sie hatte sich versteift.
    »Das war das allererste, was ich gehört habe, als ich in Montego Bay ankam. Daß du drei Liebhaber hättest. Nun, ich habe viel mehr Frauen gehabt als du angeblich Männer hattest. Das bestreite ich auch gar nicht, denn es war ja, bevor ich dich kennenlernte und heiratete.«
    »Mir ist es egal, wenn du sie alle behältst.«
    Es war eine so durchsichtige Lüge, daß er sie auf die Nasenspitze küßte.
    »Du bist wunderschön«, sagte er.
    »Du bist es, der kurzsichtig ist, nicht dein verdammter Bruder!«
    »Ah, ein bißchen Essig, leichte Säure. Laß uns jetzt schlafen, denn ich werde dich morgen bestimmt früh wecken. Du wirst vom Schlaf noch ganz warm und süß sein, Sophie, und ich werde zu dir kommen, langsam und sanft, und du wirst es genießen. Zumindest ein bißchen.«
    Sie sagte kein Wort, aber Ryder blieb guter Dinge.
    Als er am nächsten Morgen aufwachte und die Hand nach ihr ausstreckte, war sie nicht mehr da. Verflixt und zugenäht, dachte er und beschloß, ihr von nun an nichts von seinen schönen Plänen zu erzählen.
    »Alex«, sagte Ryder beim Frühstück, »ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mit Sophie die Runde bei unseren Nachbarn machen würdest, aber mit einem Ball warten wir am besten noch ein Weilchen.« »Aha, dir ist also klar, daß dieses Mädchen nicht zu unseren illustren Gästen passen würde.«
    Ryder lächelte seiner Mutter zu. Sie war sozusagen bis zu den Zähnen bewaffnet zum Frühstück erschienen und hatte nun die Eröffnungssalve abgefeuert. »Keineswegs«, sagte er liebenswürdig, »aber Sophie und ich fahren am Freitag nach Hause, ins Chadwyck House.«
    Sofort brach ein Höllenlärm aus.
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein!«
    »Du lieber Himmel, Ryder, du bist doch gerade erst nach Hause gekommen. Dies hier ist dein Zuhause!«
    Nur Douglas schwieg und trank langsam seinen Kaffee. Hinter der Tasse war sein Schmunzeln zu sehen.
    Das Stimmengewirr legte sich, als Alex ruhig sagte: »Dann bleiben uns also zwei Tage, Sophie. Nicht gerade viel Zeit, um auch die Kleiderfrage zu regeln.«
    In diesem Moment fiel Sophie auf, daß Jeremy niedergeschlagen auf seinen Teller starrte.
    Ryder schien wieder genau zu wissen, was in dem Jungen vorging, denn er sagte fröhlich: »Ich hoffe, es macht dir nichts aus, Jeremy, einige Wochen hier in Northcliffe zu bleiben. Ich weiß natürlich, daß Sinjun eine schreckliche Nervensäge sein kann, aber wenn du glaubst, daß du sie noch eine Zeitlang ertragen kannst, könntest du hierbleiben.«
    Jeremy warf seiner Schwester einen schuldbewußten Blick zu. Sophie zwang sich ein Lächeln ab. »Die Entscheidung liegt bei dir, Jeremy.«
    »Sinjun will mit mir zur Branderleigh Farm, um ein Pony zu kaufen«, erklärte er halb schuldbewußt, halb aufgeregt.
    Ein klarer Fall! Wie Sophie später von Sinjun erfuhr, bezahlte Ryder das Pony.
    Während Sophie damit beschäftigt war, alle

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