Die Satanswelt
lassen.«
»Eine seiner Freundinnen ist uns ohnehin auf die Nerven gegangen«, meinte die Cynthierin. »Eine Spionin, die man ihm auf den Hals gehetzt hatte und die seinem Charme erlag. Beim letzten Anruf gab sie offen zu, daß sie angeheuert war und daß sie nie, nie wieder … Sie kennen die Platte.«
»Ebenfalls Playback!« Er sah genüßlich zu, wie Veronica schluchzte und die Hände rang. »Ja, ein prächtiges kleines Ding! Vielleicht sollte ich mich persönlich mit ihr unterhalten, hoho! Jemand muß schließlich herausfinden, wer ihre Auftraggeber waren.« Er wurde wieder ernst. »Was geschah dann?«
»Wir regten uns auf«, entgegnete Chee Lan.
»Schließlich verlor sogar diese große Heiligenstatue hier die Geduld. Wir stürmten das Serendipity- Büround erklärten, daß wir die Komputer mit einem Rohrschlüssel auseinandernehmen wurden, wenn wir keine befriedigende Erklärung von Dave persönlich bekämen. Sie sabberten etwas von Vertragsklauseln und Zivilpolizei, aber letzten Endes versprachen sie, daß er uns anrufen würde.« Grimmig fügte sie hinzu: »Er hat es getan! Hier ist die Aufzeichnung.«
Das Gespräch war lang. Chee kreischte. Adzel beschwor ihn, aber Falkayn blieb fest. »… ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie leid es mir tut, Freunde. Aber Thea ist nun mal die Frau meiner Träume.
Wir brechen vermutlich zu einer längeren Reise in den Raum auf, wenn wir verheiratet sind. Ich arbeite von jetzt an für Serendipity, rein formal natürlich. Denn das, was wir eigentlich erreichen wollen, was mich hier hält, ist etwas Ungeheures, Fundamentales, das die ganze Zukunft beeinflussen kann … nein, ich darf nicht mehr verraten. Noch nicht. Aber stellt euch eine Rasse vor, die uns weit überlegen ist – die Ratgeber, die Weisen, von denen wir seit Jahrhunderten geträumt haben und die uns nie begegnet sind …«
Schweigen herrschte, als der Film abgelaufen war. Schließlich seufzte van Rijn schwer und sagte: »Ihr habt gleich danach das Schiff in den Raum gesteuert und versucht, mich zu erreichen?«
»Was sollten wir sonst tun?« Adzel stöhnte. »David steht unter Psychokontrolle. Zumindest vermuten Chee und ich das. Aber wir haben keine Beweise. Niemand, der David nicht persönlich kennt, wird uns Glauben schenken. Und es muß um eine Sache gehen, die ihnen mehr wert ist als die Serendipity Co. Sie wissen, daß sie mit Daves Entführung gegen die Gesetze der Liga verstoßen haben.«
»Wir versuchten, die Teilhaber bei der Polizei von Luna anzuzeigen.« Chee deutete mit dem Schwanz auf den Wodeniten. »Unser Pan Buddha beharrte darauf. Wir wurden ausgelacht. Buchstäblich. Und einen Antrag bei der Liga können wir nicht einbringen, weil wir nicht dem Beratungsausschuß angehören. Das ist Ihre Sache.«
»Gewiß.« Van Rijn nickte nachdenklich. »Man wird streiten einen Monat lang und mir dann sagen nein. Niemand glaubt, daß Serendipity aus reiner Gewinnsucht ein Verbrechen begeht.«
»Einen Monat ist ohnehin zu lang«, erklärte Chee. »Überlegen Sie doch! Angenommen, Dave hat eine Gehirnwäsche hinter sich, damit er Ihnen nicht verraten kann, was er von dieser verdammten Maschine erfuhr. Dann stellt er ein Beweismittel gegen Serendipity dar. Jeder Arzt kann seinen Zustand erkennen und heilen. Also werden sie sobald wie möglich – oder sobald wie nötig – den Beweis beseitigen. Vielleicht schicken sie ihn in einem Raumschiff auf die Reise, mit seiner neuen Verlobten als Gouvernante. Vielleicht bringen sie ihn um und zersetzen den Leichnam.«
Van Rijn paffte schweigend an seiner Zigarre. Dann meinte er: »Euer Schiff ist gut ausgerüstet. Wäre es möglich, daß ihr beide in das Schloß eindringt und ihn herausholt?«
»Vielleicht«, entgegnete Adzel. »Wir kennen die Verteidigungsanlagen nicht. Es wäre eine Entführung.«
»Außer man hält ihn gefangen. Dann seid ihr Helden, und die Behörden lassen sich besänftigen von Nick.«
»Und wenn er freiwillig dort ist?«
»Dann sperrt man euch ein.«
»Wir sind weniger um die eigene Sicherheit besorgt«, erklärte Adzel. »Aber wenn wir angreifen, setzen wir Daves Leben aufs Spiel. Und wir gehören einer anderen Rasse, ja, einer völlig anderen Evolution an als er. Wir wissen nicht mit Bestimmtheit, ob sein Zustand normal war, als er uns anrief. Gewiß, er verhielt sich merkwürdig, aber können das nicht auch Schuldgefühle oder etwas Ähnliches gewesen sein? Sie sind Mensch wie er. Wir verlassen uns auf Ihr Urteil.«
»Und
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