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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Sie meine Worte genau. Als wir eure Flotte entdeckten, wurde mein Schiff zu Verhandlungen abkommandiert, weil die Liga Kämpfe zu vermeiden versucht. Sie schmälern den Profit. Wenn ein Kampf jedoch notwendig wird, sorgen wir gründlich dafür, daß der Gegner unsere Buchhaltung nie wieder durcheinanderbringt. Sie haben lange genug im Commonwealth gelebt, Latimer, um das zu bestätigen. Ich habe folgende Botschaft für Sie: Die Liga ist bereit, mit Ihrer Regierung zu verhandeln. Zeit und Ort kann durch jeden Gesandten im Generalsekretariat vereinbart werden. Aber im Moment halte ich es für besser, wenn Sie die Gegend um Beta Crucis meiden. Wir waren zuerst hier, und unsere Flotte wird jeden angreifen, der versucht, uns diesen Anspruch streitig zu machen. Ich schlage vor, daß ich jetzt auf mein Schiff zurückkehre und Sie das Angebot in aller Ruhe überdenken.«
    Latimer war sichtlich mitgenommen. »So – kann ich nicht – mit ihm sprechen.«
    »Dann lassen Sie es!« Falkayn zuckte mit den Schultern. Gahood senkte den massigen Schädel und scharrte mit den Füßen. »Aber wenn Sie mich fragen, wird er ungeduldig.«
    Latimer sprach stockend mit dem Dathynier.
    Falkayn war überzeugt davon, daß er seine Worte beschönigte. Dennoch brüllte Gahood los, daß die Metallwände zitterten. Wutentbrannt warf sich der Stiermensch gegen die Vitryl-Barriere. Sie wog bestimmt eine Tonne, aber es gelang ihm, sie ein Stück zu verrutschen. Latimer lief ihm entgegen, stolpernd und ungeschickt. Der Raumanzug schien ihn zu behindern.
    Falkayn begriff. Gahood wollte seinen Sklaven einlassen, die Schutzplatte wieder zurechtrücken und dann, wenn sie sich beide in Sicherheit befanden, dem Roboter den Angriff befehlen.
    Falkayns Körper reagierte bereits. Er war weiter als Latimer vom Durchgang entfernt, und er mußte an der Maschine vorbei. Aber er war jung, gut durchtrainiert und daran gewöhnt, sich im Raumanzug zu bewegen. Außerdem hing er an seinem Leben. Er erreichte den Spalt zur gleichen Zeit wie Latimer, aber von der entgegengesetzten Seite. Gahood in seinem blinden Zorn merkte zu spät, was sich abspielte. Plötzlich stand Falkayn neben ihm.
    Der Stiermensch ließ die Vitryl-Platte los. Mit ausgestreckten Armen kam er auf Falkayn zu. »Vorsicht!« rief der Hermeter. »Latimer, wir landen alle drei im Jenseits, sobald er mich anrührt!«
    Der Sklave versuchte seinen Herrn zurückzureißen. Mit einem Ruck befreite sich der Dathynier von ihm und schleuderte ihn zu Boden. Schweratmend blieb Gahood stehen. Zu seinen Füßen lag Latimer. Blut lief ihm aus der Nase, und er war halb benommen. Falkayn trat ein paar Schritte zurück.
    »So ist es besser«, sagte er leise. »Sehr viel besser. Rührt euch nicht vom Fleck, ihr beiden! Latimer – Ihren Strahler!«
    Der Sklave griff nach der Waffe, die neben ihm lag, aber Gahood stellte den Fuß darauf und schüttelte den Kopf.
    »Schön – behalten Sie das Ding«, meinte Falkayn. Der Dathynier war vielleicht jähzornig, aber kein Schwachkopf. Hätte Falkayn die Waffe an sich genommen, so wäre es ihm möglich gewesen, die anderen zu töten, ohne selbst in Gefahr zu geraten. »Ihr beide begleitet mich jetzt zu meinem Boot! Wenn ihr die Roboter oder sonst irgendwelche Joker auf mich hetzt, dann geht diese Kartoffel in die Luft.«
    Latimer rappelte sich mühsam hoch. »Joker …?« fragte er verwirrt. Dann trat Verständnis in seine Augen. »Ach so – die übrige Mannschaft! Nein, wir werden sie nicht holen.« Er dolmetschte.
    Äußerlich blieb Falkayn ruhig. Aber Latimers Reaktion bestätigte, was er bereits vermutet hatte. Gahood und sein Sklave befanden sich allein an Bord. Auch das Flaggschiff war vollautomatisch!
    Gahood riß die Barriere nieder. Sie fiel dröhnend aufs Deck. Wortlos folgte Falkayn seinen Gefangenen in den Vorraum, zum Liftschacht und durch den Korridor zur Luftschleuse.
    Hier blieben die beiden stehen und sahen ihn haßerfüllt an. Der Hermeter hatte unterwegs einen Plan ausgeklügelt. »Am liebsten würde ich euch beide als Geiseln mitnehmen«, erklärte er. »Aber der Platz in meinem Boot ist zu knapp. Also kommen nur Sie mit, Latimer!«
    »Nein!« Der Mann war entsetzt.
    »Doch. Ich muß mich vergewissern, daß ich auf dem Rückweg nicht angegriffen werde.«
    »Begreifen Sie denn nicht? M-mein Wissen – was Sie durch mich erfahren könnten – er wird mich opfern …«
    »Das glaube ich nicht. Sie sind zu wertvoll für ihn – und nicht nur als Dolmetscher.«

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