Die Satojerin (German Edition)
kommen, ich
habe nicht viel Zeit. Lord Halvarder hat mich in seinem Brief mit allen
wichtigen Informationen und Beweisen versorgt. “ Pl ö tzlich, als
h ä tte er es sich von jetzt auf nachher anders ü berlegt, erhob er seine Stimme und fing an zu
schreien. „ Wie um alles in
den sieben K ö nigreichen kommen
Sie darauf, dass ich, König San von Posa, etwas mit dem Tod des Königspaares
und dem Angriff auf Sie zu tun haben sollte? “ Er war so aufgeregt, dass er nicht einmal mehr seine im Gesicht h ä ngende Krone an den Ort zur ü ck verbannte, wo sie eigentlich hingehörte. „ Ich frage Sie allen Ernstes, wie kommen Sie auf
solche Anschuldigungen? “ Sein Kopf
wurde so rot, dass Ally kurz die Bef ü rchtung hatte, er w ü rde gleich platzen. Na wunderbar. Da hab ich es ja mit einem
ganz tollen Exemplar von König zu tun. Es reicht nicht, dass er goldgierig und
von sich eingenommen ist, zu der weniger gutaussehenden Sorte von Mann gehört
und dazu noch etwas dümmlich ist? Nein, er muss auch noch ein Choleriker sein!
Natürlich! Eine ganz wunderbare Kombination! Ein wahrer Sonnenschein, der Herr
König. Sie atmete tief durch. Durch das Training mit Thyria hatte sie
mittlerweile gelernt, in solchen Situationen erst einmal ruhig zu bleiben. „ K ö nig San! “ , fl ö tete sie ihm entgegen, „ Es l ä ge mir fern, Ihnen zu unterstellen, dass Sie etwas mit all dem zu
tun haben. Wenn sie dies so verstanden haben, tut es mir und auch Lord
Halvarder aufrichtig leid. Wir würden niemals auf die Idee kommen, Ihnen so
etwas zu unterstellen. Allerdings kennen Sie die Beweise, die Ihnen Hal hat
vorlegen lassen. Der Auftrag, das Königspaar und auch mich zu töten, kam aus
ihrem Königshaus. Und wir möchten Sie um Ihre geschätzte Hilfe erbitten,
denjenigen zu finden, der den Attentäter mit der Gabe angeheuert hat. Nur so
können wir herausfinden, was dahinter steckt! “ Ihr Gegen ü ber
schnappte nach Luft, sodass Ally unweigerlich an einen fetten Karpfen denken
musste. „ Papperlapapp, was soll das? Ich habe Ihnen
meine Meinung gesagt und ihr Gerede ä ndert nichts daran! “ K ö nig San stampfte w ü tend auf den Boden, doch Ally blieb weiterhin
ruhig. Sie wollte erneut etwas sagen, doch der König empfand es nicht einmal
für nötig, sie anzuhören, geschweige denn aussprechen zu lassen. Für ihn schien
das Gespräch beendet zu sein und mit einem einfachen, aber lauten, „ Raus! Sofort raus! “, verabschiedete er Ally auf seine
ganz eigene Art.
Das war der Moment, als Ally spürte, wie die Wut in ihr hochstieg.
Nun konnte sie sich nicht mehr beherrschen und sie wollte sich nicht mehr
beherrschen. Sie war kurz davor, zu explodieren und hätte diesen seltsamen
Choleriker am liebsten geschüttelt. Sie ballte unbewusst ihre Hände so stark zu
Fäusten, dass ihre Fingernägel sich in ihre Handflächen gruben. Sie bäumte sich
vor dem König auf, wobei ihr auffiel, dass er gut einen Kopf kleiner war als
sie. Schnaubend ging sie langsam auf ihn zu. „ Sie t ö richter,
kleiner, alter Mann. Wollen Sie mich nicht verstehen oder k ö nnen Sie mich nicht verstehen? Keiner hat Sie
jemals beschuldigt, auf irgendeine Art in die Attentate auf das K ö nigspaar und mich verstrickt zu sein.
Allerdings liegen die Beweise klar auf der Hand. Lord Halvarder scheinen Sie
nicht zu misstrauen und die Beweise erkennen sie ja auch an. Was bitte gibt
Ihnen das Recht, so auf mich herabzuschauen? Alter schützt vor Torheit nicht
und an Ihrer Stelle wäre ich genau damit ein bisschen vorsichtiger. Ich habe
Sie um ihre Hilfe gebeten, so wie sich alle unsere sieben Königreiche
gegenseitig helfen und unterstützen, um den Frieden zu wahren. Und Sie haben
nichts Besseres zu tun, als mich von Anfang an zu beleidigen und aus Ihrem
Thronsaal zu werfen? Ich würde mich an Ihrer Stelle einmal etwas mehr um mein
Volk kümmern und etwas weniger mein Augenmerk auf meinen eigenen Reichtum
richten. Als ich durch ihre Stadt geritten bin, war ich schockiert, wie
schlecht es ihrer Bevölkerung geht. Und Sie schimpfen sich einen König
des Volkes? Pfui! Aber Hauptsache, Ihnen geht es gut, oder? Und nun sage ich es
Ihnen genau einmal: Ich werde herausfinden, wer an Ihrem Hof den Attentäter
beauftragt hat. Ob Sie mir nun dabei helfen oder nicht. Und ich werde allen,
die an diesen Attentaten beteiligt waren, einen gerechten Prozess versprechen.
Aber sie werden auch Ihre gerechte Strafe bekommen. Ich werde nicht ruhen, bis
dies geschehen ist! Und nun
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