Die Satojerin (German Edition)
nicht
einsch ä tzen. Zum einen will ich nicht mit der T ü r ins Haus fallen und ihm zu nahe treten, zum anderen
will ich aber Ergebnisse! “ Hal winkte
ab. „ Machen Sie sich keine Sorgen, K ö nigin. Ich werde mich um den Beginn des Gespr ä ches k ü mmern. Au ß erdem habe
ich bereits gestern nach unserem Gespr ä ch einen Boten mit einem Brief von mir zu ihm geschickt. In diesem
Brief steht das Wichtigste. Er wird informiert sein und wird sich darauf
vorbereiten können. Allerdings habe ich ihm nur so viel Zeit gelassen, dass er
keinen Schlag und keine Intrige gegen uns planen kann. Er kennt meinen Boten
und dieser kennt sich in Posa bestens aus. Er weiß, wann ich ankommen werde und
wird den Brief so abliefern, dass der König zwei Stunden vor unserer Ankunft
Bescheid weiß. “ Dann machte er
eine kleine Pause. „ Und glauben
Sie mir, nur der König wird Bescheid wissen. Der alte, goldgierige Sack
wird den Teufel tun und es sich mit dem Bund verscherzen. Wir haben ihm schon
ein paar Mal seinen dicken Hals gerettet, als er Feinde hatte, weil er ihn mal
wieder nicht voll genug bekommen hat. Aber wissen Sie, an sich ist er
ungefährlich, er ist einer der Hunde, die viel bellen und nicht beißen!“ Ally
bedankte sich bei Hal und Ari räusperte sich. „ Carr, ich gehe mir die Beine vertreten. Kommst du kurz mit? “ Carr zog schon zum zweiten Mal an diesem Tag
seine Augenbraue hoch und schaute misstrauisch in die Runde. Armer Carr, er
ist noch immer nicht eingeweiht, kein Wunder, dass er denkt, hier geht der
Wahnsinn um. Zuerst macht Hal so seltsame Andeutungen und dann will Ari, der
ihm sonst keinen Meter über den Weg traut, sich mit ihm die Beine vertreten?
Wenn ich nur fünf Minuten mit ihm gehabt hätte, hätte ich ihm alles erklärt.
Aber es ist gut, dass Ari das nun wenigstens macht! Ally winkte der
Wirtsfrau und bestellte sich einen Tee. Kurz darauf kamen Ari und Carr schon
wieder zurück und Ally sah in Carrs amüsiertes Gesicht. Als die Wirtstocher,
die sichtlich von Carr angetan war, Ally ihren Tee servierte, nippte sie daran
und sah, wie Hal erneut nach ihr winkte. „ Was ist denn nun mit unseren Zimmer? Sind sie fertig? “ Die junge Frau fing an zu stottern, während
sie ihren verzauberten Blick nicht von Carr abwenden konnte. „ Nun ja ä hm, sie sind fertig. Allerdings haben wir ein Problem. Wir haben
nur noch zwei Doppelzimmer! “ Ally hielt inne und verbrannte sich somit ihre Lippen am Tee.
Carrs tiefes Lachen war die erste Reaktion aller Beteiligten. „ Was ist denn daran so lustig ?“, fauchte ihn Ari an. „ Dein Gesicht. Du sahst gerade aus, als h ä tte dich der Schlag getroffen! “ Nun war Ari am Straucheln. „ Nun ja, ich habe mir eben ü berlegt, wie ich das Thiu erkl ä re, wenn er mitbekommt, dass ihr beiden in
einem Zimmer geschlafen habt! “ Doch nun fing auch Hal an zu lachen. „ Also, da Carr Allys Leibw ä chter ist, wird er dies wohl leichter
verkraften, als wenn wir ihm sagen, dass du oder ich mit ihr in einem Zimmer
geschlafen haben! Außerdem muss das ja keiner mitbekommen. Oder Carr schläft
auf dem Flur oder in der Gaststube. Mir ist das egal! “ Wieder zwinkerte er Carr frech zu, worauf
dieser seine Augen verdrehte. „Ally? Was sagst du? Soll ich hier unten
schlafen? “ „ Hier unten? Du? Also bitte! Wir brauchen alle
unseren Schlaf und ein bequemes Bett!“, rief sie entsetzt. Als Hal nicht
schaute, warf sie Ari einen Blick zu, der es in sich hatte. Selbst schuld!
Nur weil du auf dumme Ideen kommst, muss Carr sie jetzt nicht ausbaden und in
der Gaststube auf einer harten Bank oder in einem Stuhl schlafen! Und es ist
mir völlig egal, ob er Krieger ist oder nicht und im Stehen schlafen kann, wenn
nötig. Er ist hier nicht auf dem Schlachtfeld! „ Meine Herren, ich werde nun ins Bett gehen.
Carr, kommst du? “ Mit Carr
im Schlepptau stapfte Ally erhobenen Hauptes die Treppen in Richtung Gastzimmer
hinauf, und als sie die Tür ihres Zimmers geschlossen hatte, brachen sie beide
in Gelächter aus. Carrs Augen funkelten und leuchteten noch heller als sonst
und Ally schaute ihn grinsend an. Ich bin froh, dass du dabei bist, bester
Freund!
Ally
bestand darauf, sich mit Carr das Bett zu teilen, aber zugegebenermaßen war sie
froh, dass sie solche Dinge aus ihrem früheren Leben gewohnt war. Von den
meisten Männern nicht wie eine Frau gesehen zu werden, sondern wie ein
Arbeitskollege, ein Freund oder ein Bruder, brachte ihr in dieser Hinsicht
Vorteile. Während
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