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Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Titel: Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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dass es nicht sein Kopf war.«
    »Dad? Wie geht es jetzt weiter?«, fragte Katie mit besorgter Stimme.
    Karl sah Brendan an.
    »Dein Vater und ich müssen dieses Monster finden, bevor er uns findet, Katie.«
    »Nein! Sag’s ihm Dad. Du hast versprochen, dass du mich nicht im Stich lässt.«
    »Niemand lässt dich im Stich, Liebes. Ist es nicht so, Brendan?«
    »Es wird schwierig genug, auch wenn wir uns keine Sorgen machen müssen, dass …«
    »
Ist
es nicht so, Brendan?«
    »Okay«, sagte Brendan resigniert. »Gehen wir. Vergesst aber nicht, dass er uns die ganze Zeit sehen kann – allerdings dürfte er vorsichtig sein, denn er weiß, wir sind bewaffnet.«
    »Katie, Süße. Bleib direkt hinter mir, Liebes. Okay?«
    »Ja … aber geh nicht zu schnell oder zu weit voraus …«
    »Ich bin ganz dicht bei dir. Keine Bange.«
    Langsam schlich das Trio aus dem Raum, dicht an die Wand gedrückt, Karl voraus.
    »Ich übernehme die Führung und gehe ein paar Schritte voraus«, flüsterte Brendan.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich«, zischte Karl. »Er pustet Sie weg wie auf dem Schießstand.«
    »Wenn wir uns nicht verteilen, erledigt er uns einen nach dem anderen. Aber so leicht machen wir es ihm nicht.«
    »Mit seiner Nachtsichtbrille sieht er jede unserer Bewegungen.«
    »Auch mit der Brille weiß er nicht, wie viele Waffen wir haben. Hier. Nehmen Sie die«, sagte Brendan und drückte Karl die Waffe in die Hand. »Können Sie damit umgehen?«
    Karl hielt den Revolver in der geballten Faust. Obwohl ihm die Waffe wie ein totes Ding vorkam, fühlte sich der Griff angenehm vertraut an. Die Schusswaffe schmiegte sich auf unheimliche Weise in seine Hand.
    »Warum geben Sie mir die?«
    »Ich spiele den Lockvogel. Er wird sich zuerst das verwundete Tier vornehmen, um ihm den Rest zu geben.«
    »Sie bluten, Brendan, das schaffen Sie nicht. Lassen Sie mich vorgehen.«
    »Nein, das ist mein Part. Sie beschützen Ihre Tochter. Das hat oberste Priorität. Ich habe noch eine Überraschung für Arschloch Tell im Ärmel, und es ist kein verdammter Apfel. Wenn Sie meinen Befehl hören, schießen Sie einfach auf alles, was sich bewegt. Verstanden?«
    »Nein, das verstehe ich nicht, aber ich mache es trotzdem.«
    »Gut«, sagte Brendan und verschwand in der Dunkelheit.
    »Was ist los, Dad? Warum geht er weg?«
    »Alles in Ordnung, Süße, aber von jetzt an müssen wir unbedingt still sein. Okay? Katie? Katie!«
    Katie war unvermittelt ohnmächtig geworden.

Kapitel Siebenundvierzig
    »Eine dicke, schwarze Wolke ballte sich vor meinen Augen zusammen, und ich fühlte, dass in dieser Wolke, die mich unheimlich bedrückte, alle Schrecken und unfassbaren Bosheiten und alles Grauen der ganzen Welt konzentriert verborgen waren.«
    Arthur Conan Doyle, Der Teufelsfuß
    Brendan schlich langsam durch den Tunnel; sein rechte Arm hing nutzlos herab. Das Blut strömte fast ungehindert aus der klaffenden Wunde, sodass ihm schwindelig wurde. Er fragte sich, wie viel Zeit ihm noch blieb, bevor er das Bewusstsein verlor. Bezeichnenderweise verspürte er keine Schmerzen. Er wusste, was das bedeutete.
    Plötzlich hörte er etwas nicht allzu weit voraus. Leider nicht plötzlich genug.
Du dummer Idiot
, dachte er, und ehe er weiter denken konnte, traf etwas sein rechtes Bein. »Aaah!«
    Brendan spürte, wie das Blut an dem Bein hinabfloss und die Haut wärmte. Instinktiv drückte er auf die Wunde. Er verspürte Erleichterung, als er die roten Spritzer an der Wand hinter sich sah, denn das bedeutete, dass es eine Austrittswunde gab und der Bolzen durch sein Bein hindurchgegangen war.
    Er ließ er sich auf ein Knie sinken und drückte sich schwer atmend flach an die Wand. Sekunden später prallte ein zweiter Bolzen über seinem Kopf gegen den Stein.
    »Daneben, du Arschloch!«, rief Brendan wie ein Irrer lachend. »Du hast Angst vor Männern, was? Darum zittern deine Hände. Hast es nicht mehr mit kleinen Mädchen zu tun, du kranker Drecks…«
    Ein Bolzen surrte an Brendans Gesicht vorbei und verfehlte nur knapp das Auge. In seinem Schrecken verstummte Brendan, aber nur ein paar Sekunden.
    »Komm schon, Hannah! Das kannst du doch besser. Selbst ein krankes Schwein wie du kann doch sicher-lich …«
    »Klar kann ich«, zischte Hannah triumphierend, stand plötzlich direkt über Brendan und hielt ihm ein Skalpell an den Hals. »Du zuerst, dann die hübsche Katie. Ich möchte, dass Kane alles sieht, bevor sie stirbt. Damit er sich die Schuld an eurem Elend

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