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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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müssen los!
Das wird keine Spazierfahrt, Schluss mit dem Gequatsche!
Los, Jungs, rockt!
Rockt das Floß, rockt das Floß!
Jep, sonst sitzen wir in der Patsche.
Rockt das Floß, los, rockt das Floß!«
    Der Rest des Trupps stimmte ein. Das Schlauchboot hüpfte im Takt auf und ab und schunkelte durch die kleine Bucht. Platschend stürmte der Bootswart ins Wasser und versuchte, die Schafe mit Schreien zum Umkehren zu bewegen. Aber noch bevor er sie einholen konnte, wirbelte das Boot plötzlich zweimal um die eigene Achse und schoss dann flussabwärts. Die schnelle Strömung hatte es erfasst und riss es mit sich.
    »Hört auf zu schaukeln!«, brüllte Will. »Setzt euch alle hin!«
    Die Schafe kauerten sich so klein wie möglich auf den Boden, während das Schlauchboot in wilden Sätzen schneller und schneller vorwärtsschoss.
    Zum zweiten Mal spürten die Schafe die Gischt des Rotapangi River auf ihrem Fell.
    »Was für eine vortreffliche Art zu reisen«, stellte Sally fest.
    Dann, als das Tempo noch rasanter wurde, fügte sie hinzu: »Ähm, Will, Liebes, haben wir zufälligerweise so ein Ding, mit dem die Menschen, ähm, alles ein bisschen langsamer machen?«
    »Bremsen?«
    »Genau, Liebes.«
    »Nein.«
    »Oh.«
    Die Bäume am Flussufer verschwammen abermals zu einem Streifen Grün.
    Der Abstand zwischen Schlauchboot und Kajak wurde kleiner, aber Alice hatte nichts von dem Geschehen hinter sich mitbekommen und keine Ahnung, wer sie da verfolgte. Durch den Helm drangen kaum Geräusche und ihre Augen waren nach wie vor starr geradeaus gerichtet.
    »Alice Barton kämpft wie ein Tier, der Billabong, der …«
    Der Fluss machte eine Biegung und vor Alice ragte jäh eine mächtige Felswand empor. Sie schien wie ein hoher Staudamm den Fluss abzuriegeln. Doch in der Mitte spaltete eine schmale Schlucht die Wand. Und der gesamte Rotapangi River musste sich wohl oder übel durch diesen Spalt zwängen. Und auch Alice blieb keine Wahl. Das war der Tickler’s Turnpike und sie wurde geradewegs in seinen dunklen Schlund gesaugt.
    Sogar durch ihren Helm konnte Alice das dröhnende Brüllen der tobenden Wassermassen in der Schlucht hören. Ein Nebel aus Gischt quoll hervor wie eine Atemwolke aus dem Mund eines Riesen. Alice wappnete sich und paddelte eisern darauf zu. Schon durchbrach sie den feuchten, nebligen Schleier. Das Tosen wurde ohrenbetäubend. Das Kajak verschwand in der Felsspalte und wurde von dem aufgewühlten, weiß schäumenden Wasser, das abwärtsstürzte, mitgerissen. Alice schrie und ein noch lauteres Brüllen schien ihren Schrei zu beantworten.
    »MMMAAAAA …!«
    Das kam von hinten. Sie duckte sich gerade noch, als etwas Großes, Breites, Rotes über ihren Helm hinwegschoss und mit einem gewaltigen, harten Klatschen auf dem strudelnden Wasser vor ihr aufschlug. Bei dem Aufprall wurden die Insassen hoch in die Luft geschleudert und landeten platsch, platsch, platsch, platsch, platsch wieder auf ihrem Gefährt. Und weiter trieb das Schlauchboot mit seinen fünf Schafen den Strom hinab. Mit fünf Schafen!
    Alice verlor ihr Paddel, verlor den Halt, verlor den Kopf. Das Kajak prallte gegen die eine, dann gegen die andere Wand der Schlucht. Es kippte und machte eine Seitwärtsrolle. Alice saß hilflos in ihrem Sitz fest. Kaltes Wasser sprudelte ihr in Mund und Nase. Dann drehte sich das Kajak wieder richtig herum, doch die Verschnaufpause dauerte nur eine Sekunde. Schon rollte es wieder zur Seite und so trudelte und wirbelte das Kajak weiter wie ein kleiner Zweig durch einen Gully.
    Vor ihr wurde das Schlauchboot mit seiner schweren Ladung Schafe hin- und hergeworfen, ohne jedoch zu kentern. Sally gelang es, einen Blick zurück durch die Gischt zu werfen.
    »Unsere Feedingsda scheint das Wasser sehr zu mögen«, stellte sie noch fest, bevor sie bei einem weiteren Stoß gegen Oxos Hintern prallte.
    Endlich wurde das Boot am unteren Ende des Turnpike ausgespuckt und landete in einem relativ ruhigen großen Becken. Es drehte sich zweimal um die eigene Achse und trieb dann weiter flussabwärts.
    »Gut gemacht!«, schrie Shelly, die mit Dalia am Ufer stand und auf Alices Ankunft wartete. Erst dann fiel ihr auf, dass das Schlauchboot mit Schafen besetzt war.
    »Heiliger Strohsack! Sind die das etwa wieder …?«
    Dalia achtete nicht auf das Schlauchboot. Sie packte Shelly am Arm. »Miss Barton hat es geschafft! Gewissermaßen …«
    Sie begann eifrig zu knipsen, als das Kajak mit Alice im schäumenden Wasser aus der

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