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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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knabberte ihre Feedingsda an einem verbrannten Toast. Sie saß in Trevor, Shellys ramponiertem Geländewagen, der eine holprige Straße entlangrumpelte.
    »Tut mir leid, dass er verkohlt ist!«, rief Shelly vom Fahrersitz aus. »Der Toaster im Hostel hat nur zwei Stufen: verbrannt oder sehr verbrannt.«
    Alice antwortete nicht. Dieses sogenannte Frühstück schmeckte ihr nicht. Und sie hatte schlecht geschlafen. Die anderen im Schlafsaal hatten sich zwar nicht die Zehennägel auf ihrem Bett geschnitten, wie der Mann am Empfang prophezeit hatte, aber sie hatten in der Tat viel geredet. Allerdings nicht mit ihr. Bis in die frühen Morgenstunden war gequasselt worden, und als sie ihren Zimmergenossen befahl, die Klappe zu halten, hatten die bloß mit den Schultern gezuckt und weitergeschnattert. Und dann, lange vor Sonnenaufgang, ging es los mit rrrrritsch  … rrrrritsch  … raschel , raschel , hüstel , nies , weil zwei Mädchen, die einen frühen Bus erwischen wollten, aus den Betten krochen und ihre Sachen zusammenpackten.
    »Ich hab echt eine Heidenangst vor der nächsten Etappe«, flüsterte die eine, während sie zum zigsten Mal den Reißverschluss ihres Rucksacks öffnete, um ihren Schlafanzug hineinzustopfen.
    »Ich auch«, wisperte ihre Freundin und ließ versehentlich ihre Stiefel fallen. »Tickler’s Turnpike soll die schlimmste von allen sein.«
    »Könnt ihr endlich mal still sein!«, schrie Alice und rumpelte mit dem Kopf gegen die Decke, als sie sich aufsetzte. »Ich versuche zu schlafen!«
    »Entschuldigung … ’tschuldigung …«, flüsterten die Mädchen und schlichen auf Zehenspitzen aus dem Schlafsaal, wobei sie sich vergeblich bemühten, mit ihren Rucksäcken nicht an die Stockbetten zu stoßen.
    Drei schlaflose Stunden später grübelte Alice immer noch über das nach, was die Mädchen gesagt hatten. Sie ließ den angekohlten Toast sinken.
    »Dieser Tickler’s Turnpike«, wandte sie sich an Shelly, »ist der wirklich so schlimm?«
    »Jep!« Shelly lachte. »Das ist die härteste Wildwasserstrecke im ganzen Land. Der Fluss muss sich an der Stelle zwischen zwei Felswänden durchzwängen und, na ja … wird deshalb rasend schnell. Hey, aber sieh es mal positiv: Das Foto kann kaum furchtbarer werden als das von deinem Bungee-Sprung.«
    Die Fahrt dauerte nicht lang. Shelly war ein Stück auf einer Straße parallel zum Fluss entlanggefahren und machte schon bald neben einem niedrigen Backsteingebäude halt.
    »Da wären wir!«, rief sie und sprang aus dem Wagen. »Bei den Rotapangi-Raftern!«
    »Aber ich soll hier nicht raften«, widersprach Alice, ohne auszusteigen. »Das muss die falsche Adresse sein.«
    »Das ist der einzige Anbieter hier«, sagte Shelly. »Sie nennen sich zwar die Rotapangi-Rafter, aber sie bieten alle Arten von Wildwassersportarten an. Sie haben an beiden Ufern flussauf- und abwärts Stationen –« Sie unterbrach sich und schaute Alice mit gerunzelter Stirn an. »Was hast du da gerade gesagt? Du sollst nicht raften?«
    »Ganz genau«, erwiderte Alice.
    »Aber … wenn du nicht zum Rafting hier bist, was hast du dann vor?« Shelly dachte einen Augenblick nach. »Sag nicht, dass du Kajak fahren sollst!«
    Alice schluckte, aber ließ sich nichts anmerken. »So lauten meine Anweisungen«, erwiderte sie steif. »Fahren Sie mit dem Kajak durch den Tickler’s Turnpike.«
    Shelly stieß einen leisen, gedehnten Pfiff aus. »Na denn … suchen wir mal besser die Jungs, um dich auszurüsten«, sagte sie. »Und dann können wir schon mal anfangen zu beten.« Sie wandte sich an Dalia, die dabei war, sich aus dem Rücksitz zu winden. »Du kannst bleiben, wo du bist. Sie haben keine Zweierkajaks. Es gibt hier ausschließlich Einerkajaks, um sich zu zerlegen.«
    Alice starrte Shelly an und kletterte aus dem Geländewagen. »Das macht dir Spaß, oder?«, fragte sie.
    »Nicht so viel, wie du gleich haben wirst.«
    Shelly deutete auf die Eingangstür des Gebäudes. »Da drinnen meldest du dich an. Du bekommst einen Neoprenanzug, einen Helm und eine Schwimmweste. Außerdem musst du ein Formular unterschreiben, dass …«
    »Ja, ja, ich weiß«, unterbrach sie Alice, »dass es nicht ihre Schuld ist, falls etwas schiefgeht.«
    »Langsam hast du es raus«, stellte Shelly fest. »Sie werden dich auch fragen, ob du schon Erfahrung mit Wildwasser hast. Und?«
    »Selbstverständlich nicht«, blaffte Alice. »Sehe ich so aus, als würde ich meine Zeit damit verplempern, in Flüssen

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