Die Schamanen: Das Vermächtnis des Windes (1) (German Edition)
seine Hände und eine Kugel erschien über ihm. Sie sah beinahe so aus, wie die Sonne.
„Kraft der Erde“, rief er und warf die Kugel. Der Schamane hob seine Hand und ließ einen Schutzschild erscheinen. Allerdings ging die Kugel einfach hindurch und schleuderte ihn gegen die Wand. Erschöpft erhob er sich und sah Kai an. Dieser hatte das Schwert des Schamanen in der Hand und es auf ihn gerichtet.
„Gib auf. Ich möchte dich nicht töten müssen“, sagte Kai und legte die Klinge an den Hals des Schamanen. Er begann zu lachen.
„Ich gebe auf, wenn ich tot bin“, sagte er und schlug nach der Klinge. Doch Kai zog sie schnell zurück und ließ die Klinge dann in die Brust des Schamanen eindringen. Er begann zu schreien.
„Ich wollte nicht, dass es so endet. Doch es muss sein“, sagte er. Langsam verstummten die Schreie des Schamanen und sein Kopf fiel zur Seite.
„Du kannst stolz auf dich sein, Kai. Du hast mich besiegt. Ich bin froh, ein Teil von dir zu sein“, sagte der Schamane und der Körper löste sich auf. Sofort war Kai von weißem Pulver umgeben. Als es verschwunden war, sah Kai die Göttin an.
„Wunderbar, Kai. Du hast ihn geschlagen“, sagte sie und er nickte. Im nächsten Moment ging er zu Boden und blieb bewusstlos liegen.
Verrat
„Es hat dich einiges an Kraft gekostet, ihm die Stirn zu bieten“, sagte sie und drehte ihn auf den Bauch. Plötzlich bemerkte sie etwas Nasses auf ihrer Hand. Sie sah es sich an und stellte fest, dass es Blut war. Kai war verletzt. Doch wo? Sie begann ihn zu untersuchen und fand die Stelle auch. An der Hüfte hatte er eine große Schnittverletzung, die nicht von diesem Kampf sein konnte. Langsam hob sie seinen Körper hoch und trug ihn zum Bett. Vorsichtig legte sie ihn dort hin und trat dann zurück.
„Tiger, Chin“, rief sie und sofort erschienen die beiden in dem Raum.
„Was gibt’s?“, fragte Chin und sah die Göttin an.
„Bei allen Göttern, was ist mit Kai passiert?“, fragte der Tiger und lief zu ihm.
„Er hat gerade den Schamanen besiegt. Ab jetzt hat er keine gespaltene Persönlichkeit mehr. Allerdings weiß ich nicht, woher diese Wunde kommt. Könnt ihr mir da etwas zu sagen?“, fragte sie.
„Tut mir leid, ich habe nicht gesehen, das er verletzt ist“, sagte Chin und ging zu Kai. Er sah sich die Wunde an.
„Die muss schon älter sein. Moment, er hat doch von einer Schlacht gesprochen, an die er sich erinnert. Vielleicht hat er die Wunde dort fortgetragen“, sagte der Tiger.
„Egal wo sie herkommt. Sie schwächt ihn ziemlich stark. Ein großer Teil seiner Magie ist eh verloren gegangen, mit dem Schamanen. Es könnte sein, dass diese Wunde ihn umbringt“, sagte sie.
„Kannst du sie heilen?“, fragte der Tiger.
„Nein. Die Wunde ist zu alt. Sie zu heilen, könnte ihn auch umbringen. Das muss er selbst schaffen.“
„Dann hoffen wir, dass sein Körper es schafft. Ich werde Verbände holen gehen“, sagte Chin und verließ das Zimmer. Der Tiger sah Mi-Lan besorgt an.
„Glaubst du, dass er es schafft?“, fragte er.
„Ich fürchte, dass diese Antwort nur die Sterne kennen. Wir müssen warte, wie sich das ganze entwickelt. Er hat eine Chance, darauf das es klappt. Doch garantieren kann ich nichts. Vielleicht wäre ein Schamane fähig ihn zu heilen. Allerdings sind die anderen nicht wirklich gut auf dieses Reich zu sprechen“, sagte Mi-Lan.
„Was ist mit dem Reich des Feuers? Die Schamanin dort sorgt sich sehr um ihn. Vielleicht würde sie ihm helfen“, sagte Tiger.
„Selbst wenn sie einverstanden wäre. Was würde Li dazu sagen?“
„Das Reich des Feuers, ist eng mit diesem Reich verbündet. Die Schamanen haben einst schon zusammen trainiert. Also ist das immer noch besser, als ein anderer Schamane. Sie würde auch nicht versuchen, ihn zu entführen“, sagte der Tiger und Kai hustete.
„Das wäre auch ein völlig sinnloses Unterfangen. An mich kommt man nicht heran, wenn ich das nicht will“, sagte er und stöhnte vor Schmerz auf.
„Ruhig, Kai. Du musst dich ausruhen“, sagte der Tiger und legte sich neben ihn.
„Ich brauche keine Ruhe. Einen neuen Körper könnte ich gebrauchen“, sagte Kai und lachte schwach.
„Lass die Witze. Du bist gut, so wie du bist“, sagte Mi-Lan.
„Ach, Mi-Lan. Dieser Körper kommt mir so fremd vor. Als sei es nicht mein eigener“, sagte er.
„Unsinn. Du hast vergessen, wer du bist. Deine Gedanken könnten es dir bestätigen.“
„Wenn ich sich noch hätte vielleicht.
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