Die Schamanen: Das Vermächtnis des Windes (1) (German Edition)
Wisst ihr eigentlich, wie schlimm es ist, nicht zu wissen, wer man ist?“
„Nein, das weiß ich nicht“, sagte Mi-Lan und setzte sich neben ihn. Vorsichtig strich sie ihm durch die Haare.
„Seine eigene Identität nicht zu kennen ist nicht angenehm. Es ist als würde man sich selbst nicht kennen“, sagte Kai.
„Ich weiß. Beruhige dich, Kai. Du wirst alles erfahren, was du wissen musst. Der Schamane hat deinen Gedanken bei sich gehabt. Mit ihm zusammen wirst du ein wenig mehr wissen, als vorher. Doch auch das wird dir nicht alle Antworten geben. Ich bitte dich nicht der Vergangenheit nachzutrauern. Lebe in der Gegenwart und lebe dein Leben so, wie du es gern möchtest.“ Damit löste die Göttin sich auf und ließ Kai und den Tiger alleine.
„Ich habe das Gefühl, als würde sie etwas wissen, was sie uns nicht sagen möchte“, sagte der Tiger und sah Kai an.
„Vielleicht weiß sie etwas. Doch sie hat Recht. Vielleicht war ich ja auch ein schlechter Mensch. Ich sollte aufhören in der Vergangenheit zu leben und die Gegenwart zu ignorieren. Verflucht sei diese Wunde. Sie lässt sich, nicht einmal von mir heilen“, sagte Kai. Dann kam Chin auch schon mit den Verbänden und Li zusammen in das Zimmer.
„Was ist passiert?“, fragte Li und lief zu Kai.
„Nur eine alte Wunde. Nichts Ernstes“, sagte Kai und versuchte so stark wie möglich zu klingen. Doch es gelang ihm nicht wirklich.
„Ich hätte dich nie alleine lassen dürfen. Wer hat dir das angetan?“, fragte Li.
„Das weiß ich nicht. Es liegt schon lange zurück. Außerdem hat jemand eine Heilsperre darüber verhängt. Somit kann ich diese Wunde nicht einfach heilen“, sagte Kai und Li begann auf und ab zu gehen.
„Ab sofort steht eine Wache vor dieser Türe. Tiger, du verlässt nachts diesen Raum nicht mehr und Chin du kümmerst dich darum, das die medizinische Versorgung immer funktioniert“, sagte Li. Die Anwesenden nickten.
„Macht euch keine Mühe. Das ist nur ein Kratzer“, sagte Kai und Li sah sich die Wunde an.
„Ziemlich großer Kratzer. Nein, ich gehe kein Risiko ein. Wir dürfen dich nicht verlieren. Also verdoppeln wir deine Sicherheit“, sagte er und verließ den Raum, ohne Kai Zeit für wiederworte zu lassen.
„Ich gehe und hole die Schamanin des Feuers. Sie möchte dich sicher kennenlernen und dir helfen“, sagte Chin und verließ den Raum.
„Woher weiß er davon? Das hast du doch eben zu Mi-Lan gesagt“, sagte Kai zu dem Tiger.
„Weißt du, Kai. Chin ist nicht der der er vorgibt zu sein“, sagte der Tiger und Kai lachte.
„Das musst du mir nicht sagen. Ich weiß, dass er ein Spion ist“, sagte Kai und sah zur Türe. Dort stand Li und sah die beiden mit großen Augen an.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte Kai und sah ihn an.
„Chin hat uns all die Jahre nur beschattet? Er ist kein Bürger dieses Reiches?“, fragte Li und sah die beiden an.
„Li, es ist nicht so wie du denkst“, sagte der Tiger und erhob sich. Er stellte sich vor Kai, als fürchtete er, das Li ihn verletzten würde.
„Für Verrat gibt es nur eine Strafe. Der Tod wird eine angemessene Bestrafung sein“, sagte Li und der Tiger knurrte.
„Du wirst Chin kein Haar krümmen. Er ist auch ein Spion von unserer Seite. Vielleicht ist er die meiste Zeit hier, aber er versorgt uns mit Informationen vom Reich des Feuers. Legst du Hand an ihn, werde ich dich zerreißen“, sagte der Tiger und intensivierte sein Knurren.
„Das kümmert mich nicht. Er hat uns verraten und das wird er mit seinem Leben bezahlen“, sagte Li, als plötzlich Chin und ein Mädchen in dem Raum erschienen. Li sah sie an und erstarrte. Das Mädchen hatte lange blonde Haare, die über ihren Rücken fielen. Ihre Figur war wunderschön. Ihr Gesicht zauberte Kai ein Lächeln auf die Lippen. Ihre Augen strahlten ein unglaubliches grün aus, das Kai in seinem Bann hielt.
„Hallo, ich bin Emilie. Die Schamanin des Feuers“, sagte sie und lächelte Kai an. Irgendwie kam ihm diese Person bekannt vor. Er hatte das Gefühl, als würde er Emilie schon ewig kennen.
„Sagt mir, Schamanin. Kennen wir uns?“, fragte er.
„Nicht das ich wüsste, doch ihr kommt mir ebenfalls bekannt vor“, sagte sie und ging zu ihm. Sie setzte sich neben ihn und sah ihm tief in die Augen.
„Finger weg von Kai. Kai, töte sie. Das ist deine Chance noch mächtiger zu werden“, sagte Li und sofort sahen alle ihn an. Der Tiger ging ein wenig auf Seite, sodass Kai Li ansehen konnte.
„Sie
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