Die Schamanen: Das Vermächtnis des Windes (1) (German Edition)
aus und nutzte die Keule dann um auf ihre Hand zu kommen. Von dort aus schoss er erneut Energiekugeln. Kai und Emilie standen, in sicherer Entfernung und sahen ihnen zu.
„Eigentlich könnten wir ihnen helfen“, sagte Emilie und Kai grinste.
„Warten wir ab, bis sie uns rufen“, sagte er und sie sahen weiter zu. Jung Chain hatte mittlerweile schon Ziwis Schulter erreicht und schoss von dort aus weiter. Die Schlangenkönigin hielt sich noch zurück, während Jung Chain sein Werk vollbrachte. Le Bel Ziwi schrie immer wieder auf, wenn eine Energiekugel sie traf. Immer wieder versuchte sie Jung Chain von ihrer Schulter zu schlagen, was aber nicht klappte. Plötzlich schoss ein Feuerball auf sie zu und sie duckt sich. Dabei wurde Jung Chain von ihrer Schulter geschleudert und krachte auf den Boden. Sein Einschlag hinterließ einen Krater. Sofort sahen alle anwesenden zu der Quelle des Feuerballs. Dort stand Locant. Er war groß und majestätisch. Auf seinem Kopf brannte eine Flamme und um ihn herum waberte Nebel.
„Schwester, ich möchte dich nicht verletzten. Lass deine Waffe fallen und ich werde dich verschonen“, sagte er und sie lachte.
„Ich bin älter als du. Mich gab es schon, als an dich noch nicht einmal gedacht wurde, Locant“, rief sie und lief auf ihn zu.
Doch sie kam nicht weit. Die Schlangenkönigin legte sich um sie und machte sie so bewegungsunfähig. „Was soll das?“
Sie kicherte nur und antwortete dann: „Ich tue nur was nötig ist, um dich vor Schaden zu bewahren.“
Ziwi begann langsam sehr wütend zu werden. Das konnte man an ihrem Gesicht sehen, das nun hochrot war. Sie holte aus und schlug auf den Körper der Schlange. Doch die schien das gar nicht zu intereseiren.
„Lass mich los. Sofort!“, schrie sie.
„Nein. Du bist verwirrt. Einen von uns zu töten, wird uns auch nicht beliebter machen“, zischte die Schlange sie an.
„Ach hör mir auf. Die Menschen beachten uns nicht einmal. Aber ich erwarte nicht, dass ihr das versteht. Ich bin die einzige von uns die den Menschen zusehen kann. Niemand beachtete mich auf meinem Podest. Das haben sie noch nie getan und seid es Lurisa und den anderen Gott gibt, kommen immer weniger Menschen zu mir.“
„Das ist ein Lüge“, sagte Locant.
„Die Menschen kommen immer noch so zahlreich, wie sonst auch. Du ignorierst sie vielleicht. Ja, wir werden alt, Schwester. Doch das ist kein Grund einen Gott zu töten.“
Plötzlich kam eine kleine Maus aus dem Gebäude, auf das Ziwi eingeschlagen hatte. Ihr Fell auf dem Rücken war braun und das am Bauch weiß.
„Es war nicht sehr nett, mich aufzuwecken“, sagte sie und alle sahen sie an.
„Lurisa? Du hier draußen“, fragte die Schlangenkönigin.
„Natürlich. Wenn jemand versucht meine Heimat zu zerstören, werde ich ihn aufhalten müssen. Allerdings habe ich gerade einen Mittagsschlaf gehalten, wie sonst auch immer“, sagte sie und lief zu Jung Chain, der immer noch am Boden lag. Vorsichtig hüpfte sie auf seine Brust und hörte nach seinem Atem.
„Jung Chain, bist du da?“, fragte sie und der Gott stöhnte.
„Halbwegs. Dieser Aufschlag war hart“, sagte er und richtete sich langsam auf. Sofort kletterte Lurisa auf seine Schulter.
„Also wirklich, Ziwi. Du solltest dich was schämen. Erst willst du mich töten und dann bringst du Jung Chain fast um. Ihr seid beide gleich alt und du willst ihn umbringen?“
„Ich will dich umbringen. Du bist schuld daran, dass immer weniger Menschen zu mir kommen“, sagte Ziwi und Lurisa lachte.
„Natürlich. Frag dich doch mal warum. Die Leute wollen etwas zu lachen haben. Ich gebe ihnen Spaß und Freude. Guck dir doch erst einmal Zuwez Town an. Es ist so dunkel und grau. Bei mir ist viel Farbe, eine sehr aufwendig gestaltete Umgebung und vor allen Dingen können bei mir alle Menschen, vor allem Kinder eintreten. Ich empfange jeden mit offenen Armen.“
„Sei Still. Bevor es dich gab, kamen sehr viele Menschen zu mir und haben sich meinen Prüfungen für Kraft und Angst unterzogen. Ich habe auch den ein oder anderen Krieger unter ihnen gefunden, die mittlerweile meine Armee beigetreten sind.“
„Ach Ziwi. Die Menschen wollen keinen Krieg. Sie sind kein Volk, das für den Krieg lebt. Sie wollen ihn nicht. Wenige von ihnen schon. Doch weder Kinder noch ihre Eltern. Wach auf, Schwester. Der Krieg ist vorbei. Es gab Zeiten, in denen wir kämpfen mussten, bevor wir hier her gekommen sind. Doch damit ist Schluss. Wir sind hier um dem
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