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Die Schandmaske

Die Schandmaske

Titel: Die Schandmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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immer um die Ecke gebracht. War er nicht der, der seine Ehefrauen in der Badewanne ertränkt hat?«
    »Richtig. Damit fing er an, als er merkte, wie leicht es war, sie nach der Heirat zu beschwatzen, ihr Testament zu seinen Gunsten zu ändern. Interessant eigentlich, wenn man bedenkt, wie Mrs. Gillespie ums Leben gekommen ist.« Er schwieg einen Moment. »Ich habe vor nicht allzu langer Zeit ein Buch über Smith gelesen. Der Autor beschrieb ihn als einen professionellen und buchstäblichen Ladykiller. Würde mich interessieren, ob man das gleiche von Hughes sagen kann.« Er trommelte mit den Fingerknöcheln auf die Schreibtischplatte. »Holen wir ihn uns mal zur Vernehmung.«
    »Wie? Nehm ich einen Haftbefehl mit?«
    Charlie Jones griff zum Telefon. »Nein. Ich werde den Kollegen in Bournemouth sagen, sie sollen ihn morgen Vormittag holen und auf Eis legen, bis wir beide kommen.«
    »Morgen ist Sonntag, Charlie.«
    »Dann ist er, wenn wir Glück haben, richtig verkatert. Ich möchte sein Gesicht sehen, wenn ich ihm er öffne, dass wir Grund zu der Annahme haben, er habe Mrs. Gillespie getötet.«
    Cooper war skeptisch. »Haben wir das denn? Die Aussage des Wirts ist nicht stichhaltig, solange seine Frau behauptet, er hätte die Tage verwechselt.«
    Der Chief Inspector grinste z ähnebleckend, und aus dem traurigen Pekinesen wurde ein Dobermann. »Aber wir wissen, dass er an dem Nachmittag in Fontwell war, weil Ruth es uns gesagt hat, und alles übrige werde ich einfach mit ein bisschen Kreativität handhaben. Er hat Mrs. Gillespies Enkelin zum Stehlen genötigt. Er ist amtsbekannt dafür, dass er Frauen rücksichtslos ausbeutet, und er ist wahrscheinlich süchtig, da seine Ausgaben sein Einkommen weit überschreiten. Wenn es nicht so wäre, müsste er nicht in einem besetzten Haus leben. Ich denke mir sein Psychogramm ungefähr so: ein gefährlich labiler, psychopathischer Drogenabhängiger, dessen Frauenhass in der letzten Zeit eine dramatische Wandlung erfahren hat, die dazu geführt hat, dass er Frauen nicht mehr nur aufs brutalste manipuliert und ausbeutet, sondern vernichtet. Er kommt ganz sicher aus zerrütteten Verhältnissen, hat kaum Schulbildung und wird bei den meisten seiner Handlungen von der kindlichen Furcht vor dem Vater bestimmt.«
    Coopers Gesicht wurde noch skeptischer. »Sie haben zu viele Bücher gelesen, Charlie.«
    Jones lachte. »Aber das weiß Hughes nicht. Also versuchen wir mal, sein Charisma ein bisschen anzukratzen. War doch gelacht, wenn wir den Burschen nicht dran hindern können, anderer Leute kleine Mädchen dazu auszunutzen, die Schmutzarbeit für ihn zu erledigen.«
    »Ich versuche, einen Mord aufzuklären«, protestierte Cooper. »Das ist das einzige, worum es mir im Moment geht.«
    »Ja, aber Sie müssen mich erst noch davon überzeugen, dass es wirklich Mord war, alter Junge.«
    Ruth schlich sich leise die Treppe hinunter und blieb auf einer Seite der offenen T ür zum Atelier stehen. In ihrem kleinen Taschenspiegel beobachtete sie Jack. Sie konnte ihn nicht besonders gut sehen. Er saß mit dem Rücken zum Fenster und arbeitete an einem Porträt, aber da die Staffelei genau zwischen ihm und der Tür stand, verdeckte die große Leinwand alles bis auf seine Beine. Aus dem Schlafzimmerfenster hatte sie beobachtet, dass Sarah vor etwa zwei Stunden weggefahren war; daher wusste sie, dass sie allein im Haus waren. Würde Jack es merken, wenn sie sich an der Tür vorbeischob? Zehn Minuten wartete sie voll banger Unschlüssigkeit und wagte nicht, einen Schritt zu tun.
    »Wenn Sie etwas zu essen suchen«, brummte er schließlich, die Stille durchbrechend, »schlage ich vor, Sie versuchen Ihr Glück in der Küche.
    Wenn Sie mit jemandem reden wollen, schlage ich vor, Sie kommen rein, und wenn Sie was klauen wollen, schlage ich vor, Sie nehmen Sarahs Verlobungsring, der meiner Gro ßmutter gehört hat und vor vier Jahren auf zweitausend Pfund geschätzt wurde. Er liegt in der linken Schublade ihres Toilettentischs.« Er neigte sich zur Seite, so dass sie in ihrem Spiegel sein Gesicht sehen konnte. »Kommen Sie ruhig raus aus Ihrem Versteck. Ich fresse Sie nicht.« Er nickte kurz, als sie um die Ecke kam. »Sarah hat mir strikte Anweisung gegeben, teilnahmsvoll, geduldig und hilfsbereit zu sein. Ich will mein Bestes tun, aber ich warne Sie im voraus - ich kann Leute nicht ausstehen, die in Taschentücher schniefen und auf Zehenspitzen rumschleichen.«
    Ruths Gesicht wurde noch blasser als es

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