Die Schanz
Gold-Cup», sagte er. «Die einzige, die auch Revolvermunition verschießt. Ich denke, wir haben unsere Tatwaffe gefunden.»
«Und den Tatort?», fragte Toppe.
«Das Auto, ja, sieht mir ganz danach aus. Ich habe genug von den Blutspritzern auf der Scheibe abgekratzt, dass es für einen DNA-Abgleich reichen sollte.» Er schaute auf seine Uhr. «Wo, zum Teufel, bleibt der Abschleppwagen?»
Toppe hatte van Gemmern selten ungeduldig erlebt.
«Nun ja, wenn ich den Wagen in der Halle habe, werde ich noch ein paar Stunden brauchen, Fingerspuren, Haare, Fasern, Schmutz, der unter den Schuhen war …»
«Vielleicht solltest du dir auch mal ein bisschen Schlaf gönnen», schlug Toppe vor.
«Später, ja. Soll ich rausfinden, woher die Waffe stammt, oder fahrt ihr auch zurück ins Präsidium?»
«Noch nicht», antwortete Toppe. «Ich will erst noch in Wetterborns Haus.»
«Dat wird nich’ so leicht, Chef», meinte Ackermann. «Ich hab mir dat Schloss schon angeguckt. Also, ich krieg dat nich’ geknackt, da muss ’n Fachmann ran.»
Toppe schaute van Gemmern fragend an.
«Nicht meine Stärke», wehrte der sich.
«Dann schlagen wir das Küchenfenster ein», beschied Toppe.
Ackermann machte große Augen, verkniff sich aber jeglichen Kommentar.
Im Haus war es schon so dunkel, dass sie ihre Taschenlampen brauchten. Toppe ließ den Lichtstrahl durch die Küche wandern. Irgendetwas war anders als vor ein paar Tagen, aber er konnte nicht sagen, was es war.
Rose Wetterborn hatte Recht, die Küche war wirklich der einzige gemütliche Raum. Der Rest des Hauses hatte nichts von einem Heim an sich. Keine Spur von der Frau. Schließlich landeten sie in ihrem provisorischen Schlafzimmer – eine Matratze auf dem Boden, daneben eine Leselampe, ein einfacher Holzstuhl und ein antiker Kleiderschrank, leer, beide Türen offen. Drei große Koffer standen aufgereiht, ein kleinerer lag auf der Matratze, daneben ein Stapel Taschenbücher.
Toppe hob die Koffer an, schwer.
«Dat wollt’ die alles auffe Evakuierung mitnehmen?», staunte Ackermann. «Sieht eher so aus, als wollt’ se auf Reise gehen.»
«Eine ziemlich lange Reise», murmelte Toppe.
«Dat kriegt die do’ nie alles innen Käfer», sinnierte Ackermann und schluckte dann. «Ehrlich, Helmut, ich blick’ vorn un’ hinten nich’ mehr durch.»
«Um wie viel Uhr wird es hell?»
«Wat meins’ du, acht rum, oder?»
«Dann sehen wir uns morgen früh um acht hier mal genauer um.»
«Un’ wat machen wer mit der Scheibe? Da kann do’ jeder durch.»
«Wir brauchen sowieso eine Wache für die Garage. Die hat van Gemmern noch nicht untersucht.»
«Für die Garage», bestätigte Ackermann. «Un’ für all dat, wat hier sons’ no’ so passiert. Sag et nich’ weiter, aber so langsam wird et mir echt mulmig.»
In seiner Wohnung war alles dunkel, und Cox bekam Herzklopfen.
Er hängte seinen Mantel auf, stellte die Schuhe zum Auslüften ins Bad und öffnete leise die Tür zum Gästezimmer. Es war leer, das Bett unberührt, aber Irinas Koffer stand dort, immer noch nicht ausgepackt.
Vorsichtig schob er die Schlafzimmertür auf, und sofort ging die kleine Lampe über dem Bett an. «Ich habe ein wenig geschlafen und dann auf dich gewartet, Peter.» Sie setzte sich, und die Decke glitt ihr bis zur Taille hinab. Das Foto, das sie ihm geschickt hatte, war nicht geschönt gewesen, sie hatte prachtvolle Brüste.
Er wusste, dass er starrte.
«Komm», sagte sie, «ich wärme dich ein bisschen. Das tut gut, wenn man gearbeitet hat.» Mit einem kleinen Lächeln ließ sie ihre Hand zwischen den Brüsten nach unten gleiten. «Ich habe lange gewartet.»
Cox schluckte – das ging alles viel zu schnell, das war … falsch, billig, aber sein Körper war anderer Meinung, er bekam eine gewaltige Erektion.
Sie hatte offensichtlich einen Blick dafür, glitt aus dem Bett, kam, küsste ihn tief, rieb sich. «Du bist schüchtern», lachte sie. «Komm, ich helfe dir mit den Kleidern.» Das tat sie sehr gekonnt. «Schüchtern! Auch wenn du geschrieben hast, immer schüchtern.» Schiichtan .
Ein tomatenroter Stringtanga. Polyester, dachte er, aber das wurde bedeutungslos, als sie ihm ihre Brustwarze in den Mund schob.
«Wir brauchen diese Gummis nicht», sagte sie nicht sehr viel später, den Kopf auf seiner Brust, an ihn geschmiegt. «Warum wolltest du das unbedingt? Es ist ein viel besseres Gefühl ohne die.»
Er grunzte leise, immer noch benommen.
Sie kraulte ihm das Brusthaar.
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