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Die Schatten der Vergangenheit

Die Schatten der Vergangenheit

Titel: Die Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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ich Xavier direkt ansah. »Wenn ich sage, dass ich das kann, dann kannst du mir das glauben!«
    Er sah mich abwägend an. Schließlich sagte er: »Und die dritte Möglichkeit: Die beiden können gehen, du bleibst aber.«
    Er deutete auf Gabriel und Asher.
    »Nein!«, brüllte Gabriel.
    Ich sah keinen anderen Ausweg. »Einverstanden.«
    »Gib mir deine Waffe«, forderte Xavier.
    Ich schüttelte den Kopf. »Erst, wenn die anderen draußen im Wagen sind.«
    Gabriel packte mich am Arm. »Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, ich lasse dich hier zurück?!«
    »Doch!«
    Keine Chance, dass er jetzt noch einen Rückzieher machte. Alles lief, wie geplant. Mehr oder weniger. Sie hatten mir die Lottie-Lüge nicht abgenommen, aber wir hatten gewusst, dass sie mich nicht gehen lassen würden. Es ist ein dummer Plan, aber einen anderen haben wir nicht. Gabriel sah aus, als wolle er Einwände erheben, und ich dachte: Das ist unsere einzige Möglichkeit. Außerdem war es deine Idee. Dann zieh sie gefälligst auch durch!
    Gabriel kniff die Lippen zusammen. Als ich ihm die Schlüssel gab, hielt er eine Sekunde meine Hand und flüsterte: »Pass auf dich auf!« Es sah so aus, als wolle er noch etwas hinzufügen, könne aber das Risiko nicht eingehen, dass die anderen es mitbekamen. Er trat auf den Glatzköpfigen zu und deutete mit der Waffe auf ihn. »Du trägst Asher zum Wagen raus. Gehen wir.«
    Die Tür schloss sich hinter ihnen. Gabriel hatte mich gebeten, ihm dreißig Sekunden zu geben, um wegzukommen. Dreißig Sekunden, um seinen Bruder ins Auto zu verfrachten, ehe er wiederkam. Nur, dass wir nicht damit gerechnet hatten, dass ein Beschützer Asher dorthin tragen würde. Nun musste Gabriel den Beschützer töten und Asher retten. Dreißig Sekunden, die konnten unmöglich reichen, aber mehr Zeit hatten wir nicht. Ich traute mich nicht, den Blick von den anderen im Raum abzuwenden. Alle waren sie in Angriffsstellung gegangen. Ich durfte nicht zwinkern. Im Geiste begann ich mit dem Countdown. 30  … 29  … 28  …
    »Remy.« Xavier machte einen Schritt auf mich zu. »Die Waffe.«
    Ich hob den Revolver an meinen Kopf. 27 … 26 … 25 …
    Überrascht hob Xavier die Hände. »Mach keine Dummheiten, Schätzchen!«
    »Ihr habt mich gefoltert. Das mach ich nicht noch mal durch.« Die Angst in meiner Stimme war nicht gespielt.
    Die Frau rückte näher, und ich drückte den Abzug halb durch, jederzeit bereit, ihn ganz durchzudrücken.
    »Zurück!«, rief Xavier ihr zu, bevor er sich wieder mir zuwandte. »Ach komm, Remy. Wir wussten ja nicht, was du alles draufhast. Das Ganze muss sich doch nicht wiederholen.«
    Sie brauchen dich lebend, hatte Gabriel mir auf der Herfahrt erklärt. Wenn sie wussten, wozu ich fähig war, würden sie mich so lange leben lassen, bis ihr Verlangen endgültig gestillt war. Natürlich würden sie mich töten, aber unter ihren Bedingungen. Also drohte ich, ihnen das zu nehmen, wonach sie gierten, und zählte weiter. 21  … 20 … 19 … Jetzt komm schon, Gabriel!
    »Du lügst!«, kreischte ich. »Ihr wollt mich nur benutzen, ihr Schweine!«
    Ich tat mein Bestes, um so rüberzukommen, als würde ich gleich durchdrehen. Der Umstand, dass ich vor echter Angst zitterte, half. Die Zeit lief ab, das spürte ich. 16 … 15 … 14 …
    Ich ging mehrere Schritte zurück, weg vom großen Vorderfenster. »Bleibt mir vom Hals!«
    Mark erschien an Xaviers linker Seite. »Ich hab die Nase voll. Schluss jetzt!«
    »Noch nicht.« Xavier grinste mich an. »Du hast gar nicht vor, dich zu erschießen, stimmt’s? Du denkst, deine Freunde kommen deinetwegen zurück. Sie sind anders als wir, denkst du, aber das kannst du vergessen! Die tun doch nur so, als würde ihnen etwas an dir liegen. Sie glauben, mit ein bisschen Geduld gibst du ihnen schon, was sie wollen.« Eine verräterische Empfindung musste über mein Gesicht gehuscht sein, denn er feixte: »Stimmt doch, oder? Ich hab mit Gabriel einige Zeit verbracht. Was meinst du, wie weit würde er gehen, damit er wieder etwas empfindet? Etwas sagt mir, ziemlich weit.«
    9 … 8 … 7 …
    »Hat er dir etwa weisgemacht, er käme zurück und würde dich retten? Versuchst du deshalb, Zeit zu schinden?«
    Meine Hand bebte. 6 …5…4…
    »Genug. Her mit der Waffe.«
    Xaviers harsche Bitte erinnerte mich daran, was sie mir angetan hatten. Ich fühlte förmlich, wie sein Messer meine Haut aufschlitzte.
    3 … 2 … 1 … Die Zeit war abgelaufen.
    »Der kommt dich

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