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Die Schatten schlafen nur

Die Schatten schlafen nur

Titel: Die Schatten schlafen nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Porzellan schon in die Schränke geräumt, die Betten waren bezogen, jede Lampe leuchtete, die Bilder waren perfekt platziert und endlich neigte sich auch das Küchenprojekt dem Ende zu.
    »Ich will meine Spiegeleier!« Ackermann kannte inzwischen weder Freund noch Feind. »Ulli, hol die Pfanne raus un’ dat Jungvolk deckt den Tisch.«
    Am Sonntagnachmittag rief Ulli Beckmann auf der Esperance an und bedankte sich noch einmal bei Toppe für seine Hilfe.
    »Norbert meint, wir könnten uns bei euch ein paar Tipps holen für unsere Einweihungsparty. Wollt ihr nicht heute Abend vorbeikommen? Ich möchte auch endlich mal Astrid kennen lernen.«
    »Wenn wir einen Babysitter finden, gern. Lust hätt ich schon.«
    Und sie hatten Glück, Gabi und Henry kamen, um sich für ein paar Tage vor dem Medienrummel zu verkriechen und vor allem Henrys ständig bimmelndem Telefon zu entgehen. Natürlich würden sie bei Katharina bleiben und sich einen ruhigen, gemütlichen Abend machen.
    »Danke! Wir nehmen Salz und Brot mit, ja?« Astrid flitzte in die Küche. »Gabi? Wo hast du dein Stutenrezept versteckt? Ist überhaupt noch Hefe da?«
    »Warte, ich helfe dir!« Auch Gabi verschwand und die beiden Männer blieben ein bisschen ratlos in der Halle zurück.
    »Komm doch mit zu mir«, meinte Toppe. »Wir machen den Kamin an und du erzählst mir, wie das so ist als Fernsehstar. Ich bin nämlich ziemlich neugierig.«
    Als die vier später wieder zusammentrafen, hatten sie ein Problem ganz nebenbei gelöst: Henry würde mit Begeisterung in die WG einziehen, er hatte sich nur nie getraut, das Thema anzuschneiden, und wie sich herausstellte, hatte auch Gabi sich diese Lösung insgeheim schon lange gewünscht. »Wir können ja den Dachboden ausbauen. Das hatten wir doch sowieso immer mal vor.«
    Toppe wusste, warum sie so eindringlich klang; sie würde sich schwer tun, Christian endgültig abzunabeln.

    Ulli und Astrid verstanden sich auf Anhieb. Sie setzten sich nebeneinander aufs Sofa, und nach kurzer Zeit schon war Astrid im Schneidersitz und Ulli hatte die Beine untergeschlagen.
    »Du musst eine Ecke jünger sein als ich«, meinte Astrid.
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin dreiunddreißig.«
    »Immerhin, drei Jahre.«
    »Bitte entschuldigt, wenn ich das Damenkränzchen störe, aber was wollt ihr trinken?«
    Van Appeldorn wandte sich auch an Toppe. »Du weißt ja, ich bin kein Weinfreak, aber wir hätten gutes Bier da – und Calvados.«
    Toppe grinste. »Später, erst mal tut’s ein Bier.«
    »Bier ist okay«, antwortete auch Ulli. »Und wenn du schon stehst, schneid doch Astrids Brot auf. Es ist noch warm und es riecht so lecker. Und bring auch Butter mit, ja?«
    Sie aßen und tranken und redeten.
    »Ihr wohnt wirklich in einer WG?« Ulli rümpfte ein bisschen die Nase.
    Toppe wunderte sich über ihr Gesicht. »Mehr oder weniger.«
    »Ulli hat ein ziemlich gespaltenes Verhältnis zu Wohngemeinschaften«, erklärte van Appeldorn.
    »Das ginge dir bestimmt auch nicht anders, wenn du als Kind über zehn Jahre deines Lebens so verbracht hättest!«
    »In WGs?«, fragte Astrid verblüfft und sehr neugierig. »Wo kommst du denn her?«
    »Geboren bin ich in Berlin, aber meine Eltern waren noch sehr jung, achtzehn und neunzehn, und hatten gerade angefangen zu studieren. Deshalb war ich die ersten vier Jahre bei meiner Oma in Viersen. Aber dann haben meine Eltern mich wieder nach Berlin geholt, in ihre WG. So, und jetzt will ich noch was zu trinken!«
    »Ja«, unterstützte Toppe sie. »Sagtest du vorhin nicht was von Calvados, Norbert?«
    Van Appeldorn holte die Flasche und hielt auch Astrid ein Glas hin. »Ihr könnt doch ein Taxi nehmen und das Auto morgen abholen.«
    »Okay, aber nur einen. Ich hasse es, wenn Katharina nachts oder frühmorgens wach wird und ich nicht ganz Herr meiner Sinne bin. Du hast tatsächlich in einer dieser ersten Kommunen gelebt?«, nahm sie dann den Faden wieder auf.
    »Aber verschärft, mit jedem Klischee, das dir einfällt: kleine, nackte Kinder, freie Liebe, Dope, Razzien.«
    »Kinderladen«, schlug Astrid vor.
    »Natürlich, Kinderladen! Was denkst du denn?« Ulli kicherte.
    »Und lauter illustre Leute«, warf van Appeldorn ein. Er hatte sich bisher rausgehalten. Ulli vermied es normalerweise, über ihre Kindheit zu sprechen, aber heute wollte sie anscheinend unbedingt davon erzählen.
    Sie trank ihren Schnaps in einem Zug. »O ja, verdammt illustre Leute! Im Kinderladen war ich zusammen mit den

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