Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
d a ss die Richt u ng sti mm t.«
Auch Dubhe zweifelte nicht daran. S e it sie gesehen hatte, wie er den Drachen besänftigt hatte, vertrau t e sie Lonerin noch mehr.
Da ertönte plö t zlich e in la u t e s Br ü llen. Der Boden unter ihnen bebte, und Lonerin mu sste s i ch an der F elswand f es t halten. Dann lehnte er sich vor, u m zu se hen, was unter i h n e n los war.
Bald brüllte es von allen Seiten, die Drachen waren erregt, und dann löste einer von ihnen, der noch größer u n d mäc h t i ger als die anderen w ar, ein wahres Erdbeben aus. Dubhe hörte s e ine Schritte in nächster Nähe, schnelle, schwere Schritte, die den Fels dermaßen heftig e r sch ü tterten, d a ss e i ne g anze F lan k e d i cht bei ihnen wegbrach und zu T a l stürzte.
Wie in einem Albtraum musste Dubhe mit ansehen, wie ihr Gefährte hinter einem Steinhagel ve r schwand. »Lonerin!«, schrie sie aus Leibeskräften.
Sie sah noch, w ie er s i ch um drehte, d ie Hand zu ihr a u sstre ck te u nd den Mu nd weit aufri s s, um ihren Namen zu rufen. Dann nichts mehr. Ein Berg aus Geröll und Staub hatte sie getrennt.
Gerade als sie hinzueilen wollte, ließ eine Stimme sie erstarren.
»Ich w ü rde mi ch nicht u m i h n kü m m ern.« Diese Stimme kannte sie.
Verflucht.
I hre Hand fuhr zum Dolch, da fiel i h r ein, dass sie i hn am Höhleneingang Lonerin gegeben hatte.
Ich habe meinen Dolch nicht!
17
Der Däm o n Hass
»Da sind sie ja!« Rekla gab Filla ein Zeichen, und der blieb stehen und ließ sie behutsam hin u nter. Mittlerweile war sie n u r noch ein S chat t en ihrer se l bs t , doch immer noch weigerte sich ihr Körper, der L a st d er Jahre v öl lig nachzugeben. Sie standen am Abhang, schauten hinunter u n d sahen Dubhe u n d Lonerin nicht weit unter ihnen einen schmalen Pfad am Fels entlangwandern.
Dass sie d i e b ei den jetzt im B l i ck hatten, war ein großer Vorteil für si e .
»Diesmal hast du deine Sache gut gemacht«, sagte Rekla, während sie sich zu ihrem Gefährt e n umdrehte.
Es war eine gu te I dee g ew e s e n, s i ch von ihm auf den Schultern tragen zu lassen. F illa hatte all e s a u s s ich hera usg eholt u nd w ar wir k lich sc h nell voran g e k o mm en.
Jetzt war er vo l lkommen erschöpft, aber der Vorspru n g der beiden Verräter war merklich zusammengeschm o lzen.
Re k la hatte s i c h bald m it der Sit u ation ab g e fu nden u nd si c h bereitwi l lig h elfen lasse n , hatte es eingesehen, d a ss sie tats ä chl ic h zu schwach g eworden war, u m es allein schaffen zu können.
»Sie sind zu z weit, di es er M a gier ist wie d er bei d em Mä dc hen. Das ist d o ch u n m ö glic h ...«
Rekla hatte es sofort geahnt, als sie ihre Spuren unte r suchte, aber dies nun mit eigenen Augen zu sehen, war noch einmal e t was ganz and e res.
»Ja, e s is t eben immer besser, eine Leiche zu haben«, mu r melte sie.
F illa se u fzte. E r war erschöpf t , u nd seine He r rin hatte ohne i hr Mittel die K raft d er Jugend ve r loren. Gewis s , s ie war imm e r noch kampfer p robter als irgendeine alte F ra u , u nd dennoch w ü rde es u nter di ese n Umständen g e g en zwei F ei n de nicht l e icht f ü r sie we rd en.
» Ic h kümmere mi c h um d en Magier, und I hr übernehmt Du bhe.«
»Schaffst du das denn? Du scheinst mir entkräftet nach dem langen Weg.«
»Aber er ist d o ch nur ein Ma g ier, kein a u s g ebildeter Kri eg er. Was s o ll er g e g en mich a u sricht e n? Und D u bhe gehört E u ch. Si e i s t d er Lohn, den Ihr Euch verdient habt nach dem, was I hr d u rch sie er l eiden m u sst e t. Damit Ihr d ie Rache wirklich genießen könnt, solltet I hr dem M ä dchen a l lein e n tgegentreten.«
Bei diesen Worten begannen Reklas Augen zu strahlen. Lange blickte sie ihn an, u nd F illa hatte alle Z e it der W elt, ihr vom Al t er zerstörtes G esicht zu betr ac hten, die Runzeln und Falten, ihre t r üben, v e rschleierten Augen. Und dennoch liebte er si e , mehr n o ch als zuvor.
»Danke«, sagte Rekla, währe n d sie f a st schüchtern den Blick abwandte, und ihm ging das Herz auf. »Noch kein anderer Sch ü ler hat mir m i t dieser Hingabe ge d ient«, fügte s ie hinzu.
Filla senkte den Kopf und spürte, wie ihn eine unermessliche Freude und ein unbändiges Verlangen überkamen. Ohne lange zu überlegen, ohne sich darüber klar zu werden, was er da ta t , umfasste er ihre Schultern, und bevor s i e noch etwas sagen, b evor s ie sich w ehren konn t e, presste er
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