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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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befördert er den Ritter hinunter und ist jetzt allein mit dem fremden Drachen, der sich bereits in Vesas Schwanz verbissen hat und ihn heftig attackiert. Seine ganze Wut hinausschreiend, versenkt Ido mit aller Kraft das Schwert bis zum Heft in der Flanke des Tiers, das aufbrüllt und seine Beute loslässt, jedoch noch Gelegenheit findet, eine mächtige Flamme auszustoßen, die Vesa einhüllt.
    »Verdammtes Biest!«
    Idos Zorn kennt keine Grenzen mehr. Er umklammert den Hals des Tiers, kämpft gegen die Übelkeit, die ihn überkommen hat, weil sich der Drache vor Schmerz windet und auf und nieder bäumt. Ido gleitet ein Stück an ihm hinunter, dorthin, wo sein Schwert leichter eindringen kann. Ein erneuter Schrei, und wieder stößt er zu, einmal, zweimal, noch einmal und noch einmal. Nur noch mit dem verwundeten Arm kann er sich jetzt festhalten, und die Wunde schmerzt höllisch, aber das ist jetzt gleich. Dieses Biest hat seinen Vesa schwer verletzt. Dafür muss es büßen.
    Selbst halb bewusstlos, spürt Ido, dass sie abstürzen. Der Drache scheint tot zu sein. Der Gnom lässt es geschehen. Was bleibt ihm anderes übrig? Vielleicht wird auch er den Tod finden. Doch dann wird er im Kampf gestorben sein, und das genügt ihm, noch dazu im Begriff, seinen Vesa zu rächen. Jetzt lächelt er, während er ins Leere fällt.
    Plötzlich ein Ruck, und er verharrt in der Luft. Das Wams schließt sich eng um seinen Hals, würgt ihn, um ihn herum warme Atemluft. Und sofort weiß Ido, was los ist.
    »Vesa ...« , murmelt er.
    Der Drache hat ihn im Fallen mit den Zähnen gepackt und den Aufprall verhindert. Sanft setzt er seinen Herrn am Boden ah, und im nächsten Moment hört Ido einen Schlag, dreht sich um und sieht seinen Drachen mit dem Kopf auf dem felsigen Boden liegen. Nur noch mühsam atmet er, während sich sein Unterleih unregelmäßig hebt und senkt, und sich die Farbe des Bluts mit dem Rot seiner schuppigen Haut vermengt.
    Ido kann es nicht glauben, weigert sieb, es zu glauben. Ungeachtet aller Schmerzen springt er auf, eilt zu seinem Drachen, untersucht ihn.
    Vesas rechter Flügel ist verstümmelt, die Membran zwischen den Knochen vollkommen zerrissen, sein Schwanz zerfleischt von Drachenbissen, und der Unterleib stinkt nach verbranntem Fleisch.
    Ido weiß, was los ist. Er weiß es, kann es aber nicht hinnehmen. Er kniet vor Vesa nieder, streichelt ihm den Kopf.
    »Es wird alles gut, Vesa, es wird alles gut. Klar, das kleine Biest hat dich übel zugerichtet, aber das überstehen wir schon, so wie immer. Hast du gesehen, wie ich es ihm heimgezahlt habe?«
    Wieder und wieder streichelt er über Vesas Maul, während seine Hände immer blutiger werden.
    »Es wird alles gut. Wir ruhen uns ein wenig aus. Und dann ziehen wir weiter, einverstanden?«
    Ido spürt, wie ihm die Tränen in die Augen treten.
    Mit erloschenem Blick, schaut Vesa ihn an. Und zum ersten Mal erkennt Ido in diesen Augen etwas, was nach Angst oder Resignation aussieht. Vesa ist im Begriff, sich aufzugeben.
    »Nein, Vesa, verflucht noch mal, nein! Ich brauche dich doch. Kämpfe! Du musst durchhalten!«
    Doch Vesas Augen zucken nicht mehr so wie sonst, wenn er seinen Drachen beim Namen nennt. Auch andere Male war er schon verwundet, aber jedes Mal, jedes verfluchte Mal, wenn er ihm sagte, dass alles gut würde, schien Vesas Blick ihm zu antworten, wie um ihn zu trösten. Ja, auch dieses Mal würden sie schließlich wieder davonkommen, weil sie seit Ewigkeiten zusammengehörten, weil sie so viel miteinander durchgemacht hatten, weil es nicht anders sein konnte.
    Mit rasendem Herzen und gegen das Schwindelgefühl ankämpfend, beugt sich Ido zu Vesas Kopf hinunter, ist seinen gelben, grün umrandeten Drachenaugen jetzt sehr nahe.
    »Vesa, ich flehe dich an, halte durch . . . Ich habe auch nicht aufgegeben, auch ich habe viel eingesteckt heute Nacht und alles gegeben im Kampf so wie du. Aber du darfst mich jetzt nicht verlassen, du bist doch alles, was mir geblieben ist. . . «
    Der Drache blickt ihm fest in die Augen. Und Ido hat das Gefühl, kein Tier vor sich zu haben, sondern einen Menschen, der zu ihm spricht.
    >Ich muss gehen. <
    »Nein, du kannst mich nicht verlassen!« Ido schreit jetzt so laut, dass ihm die Kehle schmerzt. »Tu mir das nicht an!«
    >Für jeden kommt einmal die Zeit. Und meine ist jetzt um.< »Das ist nicht wahr! Das erlaube ich nicht! Weißt du noch, wie ich nach jeder neuen Schlacht zu dir kam und versprach, das Schwert endgültig

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