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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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geschehen«, zischte er ihm aus nächster Nähe ins Gesicht.
    Lonerin wurde schwarz vor Augen. Nicht a n s Kämpfen gewöhnt und nach den beiden verbot e nen Zaubern war er nun mit seinen Kräften a m Ende. Aber er durfte nicht a u fgeben. Er hat t e s e in Zi e l noch nicht erreicht. Das konnte nicht das Ende sein.
    Langsam führ t e er eine Hand zu der v e rwundeten Schulter. Es war nicht viel mehr als eine Schnittwunde, a ber sie bl u tete doch so star k , dass s e ine F in g er voller Blut wa r en, Blut, das er nun mit einer raschen Bewe gu n g , u nd dabei l eise eine F ormel s p rechend, dem Ass a ssinen ins G esicht spritz t e. Auf der Ste ll e verwandelten s ich d ie Tropfen in lange Fäd en , s tark wie Sei l e, die s i ch so f e st u m den A s sa ss in e n wic k elten, d a ss der sein Op f er lo s la s sen mu sst e . L onerin gl itt, sich den R ü c ke n am F els a u f sc h ü rfend, unter ihm hindurch und war frei. Beinahe wäre er erwürgt worden, und um Luft r i ngend, hustete er sich j e tzt die L unge aus dem L eib. Es dauerte eine Wei l e, bis er sich erholt hatte, dann sprang er auf, erfüllt von einem unbändigen Zorn.
    Die Arme gef e ssel t , lag der A ssa s sine am B o den, wand s i ch und schri e : » E l ender Hund!«
    Was für ein Bild', dachte Lonerin. Er hatte einen Assassinen, einen der Mörder seiner Mutter, bezwungen, und der za p pel t e nun wie eine Fliege im S p innennetz. Der gehört mir, ich kann mit ihm machen, was ich will. Er wollte mich umbringen, aber ich habe ihn besiegt. Jetzt kann ich ihn töten. Und dazu habe ich allen Grund der Welt. Niemand kann mich dafür verurteilen.
    Mit vor Erregung zitternder Hand hob er den Dolch. Vom Blut war seine Handfläche gli tschi g , aber d a s war jetzt ohne B e de u t u n g . Der A s sas s ine sp uck te u nd vers uc hte, etwas zu sa ge n, d o ch Lon e r i n ste l lte ihm e i nen Fuß auf die Brust.
    »Halts Maul!«
    Er hatte noch nie jemanden getötet, doch in diesem Mo ment, drängte es ihn, es zu t u n, jetzt sofort, an Ort und Stelle, ohne lange zu fackeln. Sein g anzes Leben hatte er dam i t zugebracht, s e inen Hass auf d ie Gilde zu u nterdr ü cken. Um sie zu b esie g en, hatte er nicht zu Waffen greifen, sondern sich a u f die M ag ie st ü tzen wo l len u nd war Fo lwars Le h ren g efol g t, die es i h m erlaubten, den Hass unter Kontrolle zu h a lten. Doch nun schienen all die Jahre, in denen er sich bemüht hatte, den Wunsch nach Rache l o szuwerden, verg e bens g ewesen zu s ei n. Im G r u nd w ar nicht e in ei n zi g er Tag vergangen, an dem er nicht daran g e dacht hätt e , die ganze Sekte, die seine Mutter umgebracht hatte, a u sz u löschen.
    Mir steht es zu, zu richten. Mir steht es zu, Vergeltung zu üben für all das Leid, das uns angetan wurde. Es ist mir nicht gelungen, meine Mutter zu retten. Aber Dubhe zu retten, ist mir noch möglich. Ich muss es tun!
    Als er den Dolch hob, zeigte der Mann zu s einen Füßen k e inerlei Angst, s ondern eher den B lick eines M ensch e n, der erle ic htert darauf wartete, nun bald frei zu sein. Lonerin zögerte jedoc h . Irgendetwas hinderte ihn, diesen Sc hr itt zu tun .
    »Was ist? Schaffst düs nicht?«, lächelte Filla.
    Tues! Jetzt, sofort!
    Die erhobene Klinge funkelte, sein Körper bebte.
    Tu es!
    Er schrie a u f u nd st ac h d i e Kl in g e in den B o den, n u r einen Ha uc h vom K o pf des Mannes entfernt.
    »Nein, das schaffst du nicht! Das sc haffst du nicht, m ich z u m Mörder zu m achen, zu etwa s , wogegen i c h mein gan z es Leben lang bekämpft habe!«
    So laut hatte er gebrüllt, dass i hm die Keh l e schmerzte. Er f i el zu B oden u n d nahm das G es i cht in die Hä n de. Wie g roß d i e Verzweifl u ng a u ch s e in m o c hte und wie unbändig da s Verla n gen, er wür d e es nicht tun. Er würde nicht t ö ten. Hätte er es ge t an, wäre sein g anzes Leben s e it dem Tod s ei ner Mutter ve rg ebens gewe s en.
    Er hörte, w ie der Mann neben ihm lachte. Ein bitteres, v erzweifelt e s L a ch e n.
    »Feigling«, murmelte er.
    »Das kannst du nicht ver s tehen«, knurrte Lonerin, den Bl ic k starr zu B o d e n gerichtet, » das ist die tie f e Kl u ft zwischen dir und mir. Du verstehst es nic h t und w i rs t e s n ie ve r stehen . «
    »Ich g la u be, du bist e s , der hi e r nicht ve rs teh t «, erw i derte d e r andere u nd b lic k te zum Himmel auf.
    Lonerin hob den Kopf und sah ihn fragend an. Dann ein unmenschlicher Schrei, der beide erb e ben

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