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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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unzähligen gemeinsamen Momente, die die vergangenen zwanzig Jahre ihnen geschenkt haben. Und als sie zu erschöpft ist, um weiterzusprechen, und ihr Atmen in ein schwaches Röcheln übergebt, redet er für sie beide. Und irgendwann ist es so weit, die Kerze erlischt, und undurchdringliche Stille und Finsternis machen sich breit.
    »Soana . .. « , mu r m elte I d o im Halbd u n k el, u nd er sah s i e v or s i ch, strahl e nd, lächelnd, ein Bild betörender Schönheit.
    >Du bist zurü c kgekehrt . .. < >I ch kann aber nicht bl e iben . < >Ich w e iß.<
    >Aber ich konnte nicht aufb r echen, ohne dir noch Lebwohl zu sagen . < Sie lächelt e : > I ch bin stolz auf d i ch, Id o. <
    Langsam rannen die Tränen über die Wangen seines alten bärtigen Gesichts.
    >Beschütze ihn und rette ihn, wenn er in Gefahr ist . <
    Ido öffnete die Augen. Vor ihm war nur der kalte Stein. Und doch war Soana da, das spürte er, war bei ihm für immer.

19
Die Bestie
     
    Einen Augenblick lang verharrte die Schattenkämpferin, während ihr der kalte Schweiß den Rücken hinunte r lief. Dann holte sie Luft und fuhr herum, die Hände mit den Messern darin wurfbereit vor der Brust.
    D u bhe schle ud erte das erste u nd sofort a u ch das zw e ite, d oc h ver g eblich. Wie schon bef ü rch t et, sprang Re k la z u r Seite u nd wich b eiden au s. So stand s ie da, mit dem Dolch in der Hand und einem tri u mphierenden Grinsen im Gesicht.
    Das Mä dc hen e rkannte sie kaum wieder. S i e war es und gl ei chzeitig auch wieder nicht. Über ze h n Tage hatte R ekla i h ren Trank nun nicht mehr eingenomm en, und das jäh hereingebrochene Alter zeigte verheerende Wirku n gen. Ihre Gesichtshaut war runzelig und hing sc h laff wie ein nasser Lappen an ihr e m knöchernen Schädel herunter. Von ihren glänzenden Locken war nichts mehr ü brig g eblieb e n, u nd ihr strähni g es Haar s t and b u schig w i e troc k enes St r oh an den Seiten ab. Ihre Augen hingegen, obwohl verschleiert durch die Jahre, blitzten vor Ha s s u nd Rachs u cht. A b er während s ic h ihre Knochen ü berall d u rch die dünne, fast durchscheinende Haut drü c kten, reagierten ihre Muskeln immer noch so flink w ie gewohnt. Es war das Vertrauen in ihren Gott, das ihr die Kraft schenkte, n i cht aufzugeben.
    »Erschrick nur nicht vor meinem Aussehen!«, rief Rekla höhnisch.
    Sie kam ein paar Schritte näher, während Du bhe instin k tiv z u r ü c k wich. A ber es gab keinen Ausweg. Hinter i h r waren nur die gerade herabgestürzten Gesteinsmassen und zur Linken ein Abg r un d , aus d em es keine Rettung geben wü r de. Selbst den Bogen einzusetzen war u n m ö g lich, w e il k ein Pl a tz daf ü r war. Sie zähl t e dr e i verbliebene Wu rfmesser: Die würden nicht reichen.
    »Schau in d ies e s G es i cht, sch a u es dir ge nau an«, zischte R e kla und rückte weiter vor.
    D u bhe stand m it dem Rücken zur Wand. Was soll ich tun? Was soll ich bloß tun?
    »Ja, das ist mein wahres Aussehen. Ohne meinen Trank, meinen kostbaren Zaubertrank, den du verschüttet hast, sähe ich immer so aus. Aber was wolltest du da m it erre ic hen? G la u btest du wir k lich, m ich nun besiegen zu können. Glaubtest du w irklich, ich wü r de d eswegen au f g eben? Nein, mein Wi l le ist fester u nd stärker noch als je z u vo r , denn mein G ott hat mich n i c h t verl a ssen.«
    Plötzlich hörte Dubhe einen Schrei von jenseits der Geröllmassen. Lonerin war in Gefahr, und sie konnte ihm nicht helfen. Panischer Schrecken erfasste sie, und diese kurze Ablenkung k a m s i e teuer zu stehen. Denn schon stürzte Rekla sich a u f s ie un d p a ck te s ie mi t e i sern em Gr iff bei d er Hä nd e an d er Gurg el. D u bhe rang nach Luft, während ihre Fein d in immer fe s ter zu d rü c kte.
    »Deinen Freund kannst du vergessen. Filla wird keine Gnade kennen mit ihm.«
    Verzweifelt rang Dubhe nach Luft und tastete zuckend und zappelnd nach den Me s sern, d o ch Rekla schaffte es, mit einem Arm ihre Ha n d einzuklemmen.
    »Schön brav sein«, zischte sie ihr ins Ohr. Und Dubhe spürte erneut ihren unerträglichen warmen Atem im Gesicht, während tief aus ihrem Innern der Hass aufstieg. Etwas in ihr begann sich zu bewegen.
    Mit einem Mal ließ Rekla sie los, und sofort gaben Dubhes Beine nach. Während sie auf die Kn i e sank, h o lte d i e andere aus und st ac h zu. So f ort drang B lu t a u s dem Sc hni t t in D u bhes O b erteil, während sich der Gü rtel mit den W u rfmes s ern darin l ö ste u nd

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