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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Dubhe umzu b ringen, wollte sie nur quälen, dies e s Vergnügen aber bis ins Letzte auskosten.
    »Jetzt siehst du, was einer Ve r räterin w i e dir bl ü ht!«, rief s ie in H o chsti mmu n g .
    »Du sitzt in der Falle, ohne Hoffnung, und die Schmerzen werden dich bis zum Ende deiner Tage nicht mehr verlassen!«
    Dubhe versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen, d a chte zu r ü ck an ihr erstes Bl u tbad im W a ld, an d ie schr e c kg eweiteten Augen ihrer Opfer, an d a s Ge rä u sch, wie d ie K linge das Fl e isch d i e ser Männer ze r fetzte. Ein Teil ihrer sel b st fühlte sich zutiefst schuldig wegen dieser Taten und blickte erschrocken in den Abgrund, in den sie erneut stürzen würde, wenn die Bestie hervorbrach und ihren Körper in Besitz nahm. Der andere T ei l aber j u belte u nd genoss den G er u ch des ei g enen B lu tes, brannte d ara u f, die F ei n din zu zerfl e i sc hen, die e s g e w a g t hatte, sie hera us zufordern.
    Wieder griff Rekla zum Dolch und brachte ihr eine weitere Wunde in der Brust bei. Dubhe spürte es kaum, ihre Hände zuckten krampfhaft, und ihr Geist begann bereits, den Kontakt z u r Wirklichkeit zu verlieren.
    »Habe ich dein Leben erst einmal Thenaar geopfert, wird wieder alles so wie früher sein. M e ine Jugend, m e ine Schö n heit sind ein Preis, den ich dafür gern zu zahlen bereit bi n!«
    Dubhe fühlte ganz deutlich, dass sie willens war, diese letzte Barriere zu
    durchbrechen. Bereitwillig z o g ihr Verstand sich z u r ü c k , u m den Trieben das Feld zu überlassen, mit derse l ben Verzwei f lung wie ein Sel b stmörder jene l etzte Tat ausführt, von der es kein Zurück me h r gibt.
    Die Geräusche ringsum verstummten, und Stille umfing sie. Sie fiel bereits in den Abgrund, in das schwarze Loch, das sich in ihr sel bs t a u ftat. Unten a u f dem G r un d l o derten zw e i A ug en u nd e r hellten diesen trost l osen Raum. Noch war es m ö glich, wieder hinaufzugelang e n, noch hätte Lonerins Mi t tel es z ug elassen. Doch sie hatte s ich b ereits entschi e den. Tief atmete sie den säuerlichen Geruch von R ek las Kö rp er e i n , e ine ungeheuerl ic he Hitze überkam s ie, und während die glühenden Augen die Fin s ternis ihrer Verzweiflung verdrängten, spürte sie noc h , dass die Bes t ie ihren Platz ei n nahm. Plötz l ich war i hr, als bewe g e sich Re k la lan g sa m er, wie u nter Wasse r . Jet z t stand ihr nur noch die traurige G e stalt einer fanatischen, vom Hass zerfressenen alten Frau gege n üb e r. Dubhe sprang vor, und die Bestie brüllte.
    Sie beobachtete sich selbst, wie sie sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit bewe g te. Ver g essen war alle Erschöpfung u nd da s s sie eb e n noch verlor e n am Boden gelegen hatte. Rekla kam aus dem Gleichgewicht und stürzte.
    »Auch die Bestie kann mich nicht töt e n, du Närrin«, zis c hte sie mit einem selbs t s i cheren G rinsen.
    D u bhe g riff an, blit z schnel l , m it Hände n , d ie ihr wie K lauen vorkamen, und auch ihre Stimme w ar nicht wiede r zuerkenn e n, rau und unmen s chlich. Als sie ihren Arm sah, e r sc h a u derte si e : Es war nicht m ehr der ihre. Der Fluch hatte sie in eine todbrin g ende Maschine verwandelt. Ihre Muskeln zuckten wie wahnsinnig, ihr Blutdurst war enorm, nichts würde ihn stillen können. I hr Bewusstsein w ar a u s g elöscht, u nd an s e ine S te lle waren die Instinkte eines Raubtiers getreten. Würde sie jemals w ieder sie selbst werden k önnen?
    Sie schl u g ein paar m al a u f Re k la ein, pac k te sie dann am H als u nd schme t terte sie g e g en d ie F elswand. Das G erä u sch ihrer berstenden Knochen erfüllte sie mit Genug t u u ng.
    Auch wenn sie jetzt hätte aufhören wollen, es war zu spät.
    Doch trotz allem reagierte ihre Feindin noch. Den Dolch in einer Hand haltend, griff sie mit d e r anderen zu einem Wurfme s ser.
    »Mein Glaube ist stärker als dein Fluch. Thenaar wird mir Kraft geben!«
    Blindlings stach Rekla um sich, bewegte die Hände mit ras e nder G eschwindi gk eit. Mehrere M ale s treifte die Klin g e D u bhes Ha u t u nd ze ic hnete dünne rote Bö g en in d ie Luft. Es r o ch nach Schlacht, und die Drachen begannen wieder w i e w a hnsinnig zu b rü llen: A ll e s w a r so irreal, sc h i en so w e it von der Wirklichkeit e n tfernt, d a ss s i ch Dubhe wie i m Traum vorkam.
    Sie fühlte nichts außer einer enormen Erregung.
    Wieder p a c k te sie Re k l a , hob s ie s o mü helos hoch, a l s wäre sie n u r ein d ü nner Zweig,

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