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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Wor t e zur formen, die niemand mehr hören würde.
    »Lass sie!«
    Der Schrei h inter ihm ließ Lo n erin zus a mmenzu c ken. Verzweifelt bemühte sic h Filla, s i ch von dem Za u ber, d er ihn gefes s elt hatte, zu befr e ien, konnte ab e r n u r m i t irrem, panis c hem B l i c k m a c htlos d em G e sc hehen bei w ohnen.
    Reklas Füße erstarrten, und das fürchterliche Geräusch berstender Knochen zerriss die u nnat ü rliche S t ill e , die F i l las A u f s chrei g efol g t w ar. Doch i mm er noch ließ Dubhe ihr Opfer nicht los, wandte ihn e n nur den Blick zu. Lonerin lief es kalt den Rücken hinunter. Das war sie nicht. Das war nicht Dubhe, dies e s W e sen mit dem tri u mphierend strahlen d en Bl i ck, dem irren Grinsen, dem blutbesudelten G esicht.
    »Oh Herrin!«, schrie Filla, vollkommen außer sich. Mit let z ten Kräften hatte er einen Arm freibekommen u n d schleppte sich nun auf den Geröllhaufen zu.
    »Haltet aus, H errin, haltet aus!«
    Der Fluch hat sie zerstört, dach t e Lonerin mit wachsendem G rauen.
    Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als Dubhe mit einem unglaublichen Satz durch die Bresche spr a ng, d ie er s e lbst geöffnet hatte, und sich w ie von Si nnen a u f Filla s t ü rzte.
    Lonerin sah zu, wie sie ihn mit bloßen Händen zerfleischte, Händen, die ihn
    nicht lange zuvor noch gestreichelt h a tten und nun echte Waffen waren. Noch nie im Leben h atte ihn das G r auen so gelä hm t. Er konnte nichts anderes tun, als dazustehen und zuzuschaue n . Für einen Moment traf sic h sein B l i c k mit dem von Filla. Der Mann war weder in Panik noch von Schmerzen überwältigt. Er lag nur da und blickte mit einer Miene, die von unermesslicher Traurigkeit sprach, auf das schwa r ze le b lose Bündel am Boden j enseits der G eröllmasse n .
    »Lass ihn!« Spontan waren Lonerin diese Worte über die Lippen gekommen, wobei er schon wusste, wie vergeblich sie w a ren.
    Ich muss sie davon befreien! Ich muss!
    Er warf s ich a u f Dubhe und packte ihre pl ö t z lich so mu sk u l ösen S chultern. Ihre Kräfte waren tatsächlich b e eindr u ckend, denn mit einem S toß sch ü ttelte s ie ihn ab und schleuderte ihn gegen die Felswand. Lonerin schrie vor Schmerz, und ihm wurde sc h warz vor Augen. Als er d e n Blick wieder hob, stand Dubhe mit blutrünstiger Miene vor ihm.
    »Komm zu dir! Ich flehe dich an!«
    Dubhe rührte sich nicht, starrte ihn nur an mit ihrem irren Blick, ging aber nicht a u f ihn lo s . Sie schien verwirrt.
    Das war der Moment. »Lithos!«, schrie Lone r in aus Leibeskräften, und sofort erstarrte sie. Er atmete kurz durch, e il t e da n n zu der T a sc h e, die während des Kampfes in eine Ecke geflogen war, und d ur chwühlte sie. Als s e ine Fingerspitzen das kühle Glas berührten, spürte er, dass nun doch nicht alles verloren war, dass es noch Rettung für sie gab.

Dritter T eil
     
    Sie ist ja noch da, direkt bei mir, ein Schluck von dem Trank, und alles wird wieder so wie vorher sein. Es war ein tragisches Unglück, mehr nicht. Dubhe ist nicht verloren, ich kann sie retten!
    Er eil t e zu ihr. F illa lag am B o den u nd wein t e l e is e .
    »Oh Herrin . .. oh Herrin . . . Rekla ... «, raunte er, den B l ick immer noch auf den leblo s en Körp e r jenseits der G eröll m assen gerichtet. Dann v erstummte er.
    Mit Gewalt öf f nete Lonerin Du bhes Lippen und ließ ihr den gesamten Inhalt des Fläschchens die Kehle hinunterlaufen. Schon sah er, wie sich ihre Glieder langsam von d em Zauber lös t en, wie sie m a t t u nd erschöpft in s einen Ar m en z u sam m ensan k . G espannt b e obachtete er i h re G esichtszü g e, doch die ihm vertraute Dubhe wollte nicht Gestalt a nnehmen. I hre Augen waren immer noch blutunterlauf e n, ihre M i ene war grimmig verzerrt.
    Sie wird wieder tu sich kommen. Der Fluch kann sie nicht verschlungen haben!, machte sich Lonerin w eiter M u t, gla u bte aber sel b st immer weniger daran. Der Sc h merz traf ihn mit der Gewalt eines F austschlags.
    »Dubhe ... Dubhe ...«
    Sanft legte er s i e zu B o den, stützte ihren Kop f . S ie hatte d ie Augen geschl o ssen, u nd ihr G esic h t war l e ichenb l ass. Ei ni g e Augenbli c ke vergingen, d ann bewegte sich etwas u nt e r ihren L i dern. Als s i e wi e der zu sich k a m , w aren ihre P u pi l len wieder die dunklen Seen, in d enen er s i ch v e rlieren konnte und die er so li ebte. Nur noch von Schmerzen war ihre Miene verzerrt. Die Bestie war gebändigt.
    »Dan k e, dan k e .

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