Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
und sc h l u g mit der a n deren Hand z u . Ihre Fäuste waren scharf wie Klin g en.
Und doch erschauderte sie vor sich selbst, fühlte sich gespalten, als wolle ein Teil ihrer selbst dieses Gemetzel in Wahrheit gar nicht. Ganz deutlich war ihr, dass es kein Zurück m ehr geben wü r de, dass sie di es en Punkt überschritten hatte und sie die B e stie n i e mehr würde bändigen können. S i e v ersuchte zu schreien, aber es ging nicht. Auch ihre K eh le gehorchte ihr nicht mehr.
Sie hatte keine andere Wahl, als Reklas verzweifelte Schreie zu hören, während deren Körper immer entsetzlicher zugerichtet wurde.
Dubhe merkte, dass sie den V erstand verlor, dass sie die Situation nicht m ehr lange ertragen würde, d a ss es zu viel war. D e nn da ihr Kör p er ihr nicht mehr gehorchte, konnte sie noch nicht einmal ihre Augen schließen, war gezwungen mit anzusehen, wie sie wütete, konnte s ich n i cht bremsen o d er zumindest a u fhören, sich an dem Weh g esc h rei ihres O p fers zu weiden.
Schlie ßl ich pa ck te sie Re k la n och einmal mit bei d en Hä n den u nd schleud e rte sie zu Boden. Die Frau war mittlerweile schon mehr tot als l e bendig, doch die Bestie hatte noch nic h t genug. Dub h e legte Re k la di e Hä n de u m d e n Hals un d pre sste sie i mm er fest e r z u sam m en, während die Füß e ihres Opf e rs z u c k ten u nd zappelten.
Genug!
Die Ha l swirbel brachen in D u bhes e i sernem Griff, und sie hoffte, sterben zu können, sich aufzu l ösen, u m nicht länger diesem Grauen zuschauen zu müssen.
Schließ l ich l ieß sie l o s. Da vernahm sie einen Schrei, fuhr herum und sah, dass sich eini g e S te i ne a u s dem Ge röllha u fen gelöst hatten und eine Lücke entstanden war, durch die sie Lonerin er k ennen konnte sowie Fi l la, der vor Schmerz b r üllte. Die B e stie knurrte bös e .
Lonerin begann, mit bloßen Händen Steine aus dem Geröllhaufen abzutragen. Er war erschöpft, hatte aber Dubhe mehrmals schreien hören.
»Du wirst niemals rechtzeitig kommen. Meine Herrin ist unbezwingbar, wenn sie die Hand uns e res G ottes über s i ch spürt«, ri e f Fill a .
»Sei still!«
Mit den Händen war es aussichtslos, und so beschloss Lonerin, es mit einem Zauber zu versu c hen. Vie ll ei c ht reichten sei n e Kräfte dazu noch. Eile wa r geboten, mit Sicherheit brauchte Dubhe ihn. Er f a ltete die Hände und rief den Za u berspr u ch, u nd schon be g annen sich die ersten Felsbrocken von dem Haufen, der den Weg v ersperrte, in d i e L ü fte zu erheben. S i e f logen auf und rollte n , begleitet vom Brüllen der Dra c hen, den Abhang hin u nter.
Da plötzlich ein markerschüt t ernder Schrei. Er klang unm e nschlic h , rau, wild, und Lonerin hielt auf der Stelle inne. Zu gut erinnerte er s i ch, wessen S chrei d a s war.
Nein, Dubhe, nein!
Rasch konzentrierte er sich wieder, um all e s zu g eben, u nd noch g eschwi n der hoben sich die Steine und rollten hinab, wä h rend die Energien wie ein r e ißender Bach a u s sein e n Händen str öm ten. Ka u m hatte sich die e r s t e Lücke aufge t an, wusste er Bescheid. Jensei t s d es E r drutsches sah er zwei Personen: Dubhe und eine schwarz gekleidete Gestalt, unve r wechselbar ein Mitgl i ed d er Gil d e. Doch D u bhe war nicht bei s i ch, ihre Z ü ge waren verzerrt, die M u skeln unter der Haut zuckten bei ihren raubtierh a ften, rhythmisc h en Bew e gungen.
Bis dahin hatte Dubhe immer ihr Aussehen bewahren kön n en, wenn die Bestie in ihr hervorgebrochen war. Nur ihr Gesicht w ar zu einer brutalen Maske verzerrt gewesen. Nun jedoch waren Muskeln u n d G lieder an g es c hwollen, erf ü l l t von jener geheimen Kraft, die nur der Fluch i h r v erleihen konnte. W ie e in wi ld es T ier sah s i e a us , s o m achtvoll w ie nie z u vor hatte s i ch d ie Bes t ie trotz des Tran k s durchgesetzt.
Wie b e im erst e n Mal, als er d i e B e stie hatte wüten sehen, war Lonerin w ieder w ie versteinert. S o gar unfähig, weiter d ie S t eine flie g en zu l a ssen, stand er nur wie angew u rzelt da u nd sah ihr f assungslos mit offenem Mund zu.
Das Gesicht zu einer hässlichen Grimasse verzerrt, beugte sich Dubhe tief über Rekla, hatte d i e Hände um d e n Hals der Frau gelegt und drü c kte kramp f haft mit aller Gewalt zu. Lonerin konnte d i e Füße der Frau erkenne n , die w ild hin u nd her zappelten, doch mit jedem Augenblick wurden die Bewegungen schwächer und langsamer. Den Mund weit aufgeriss e n, rang sie nach Luft, um
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