Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
war. D i ese nahmen an Shevrar nur d i e zerstörer i sc h e Sei t e wahr. Im La u f der Zeit wand e lte sich dann d er Na m e d es G ottes zu Thena ar, doch die Gottheit ist immer noch dies e lbe.«
Von diesen W o rten f ü hlte s i ch D u bhe sel t sam ber ü hrt. Ihr w ar, a l s s eien Vergangenheit und Gegenwart durch einen einzi g en F aden verb u nden, u nd s ie u nd Ni ha l te i lten etw a s, das sehr, sehr t ief reichte.
»Das ist das Wesen der Aufgetauchten Welt: Man nimmt sich etwas an sich Gu tes u nd Sc h önes u nd ve r d i rbt es b is ins M ark, verformt e s u nd verände r t es so lange, b i s etw a s B ö sartiges d a raus geworden ist « , erklärte S ennar seufzend.
Dann wandte er sich wieder Lonerin zu. »Es tut mir leid, dass mein Urteil so hart a u sfällt, es t u t m ir leid u m d e ine Trä um e, u nd g la u be m ir, ic h e m pfinde R espe k t vor den D ingen, an d ie du n o ch gla u bst. Do c h die Zeit ma c ht einem vi e les klar, u nd lei d er wir s t du d iese Erf a hr un g noch machen müssen. Vor viele n , v ie l en Jahren sagte mir Graf Varen aus Zalenia, d er Unter g eta u chten Welt, in die ich g ezo g en war, u m Hilfe u nd B e istand im Ka m pf gegen den Tyrannen zu bitten: >Die Ze i t be u gt die Men s chen.<«
»Ich weiß«, sagte Lonerin, »ich habe davon gelesen ...«
»Damals d a chte ic h , der G raf sei zu p e s s imi s tisch. Aber er h atte recht. Und der G r u nd ist wen i ger, da s s das A lter ein e n sch w ächt, sondern dass man mit den Jahren das wa h re Wesen der Welt erkennt und an dieser E r kenntnis langsam zerbricht. Ic h habe es durchgemacht, und wenn man es erlebt, kommt man n ic ht mehr auf die Beine. Ic h bin am Ende, ich bin nicht mehr der Mann, der die Geschichte der Drachenkämpferin geschrieben hat, bin nicht mehr der Mensch, dem Argumente zur Verfügung stehen, d i e A ster widerlegen können. Spräche ich heute noch ei n mal mit ihm, würde ich ihm v i elle i cht recht geben «
»Nein, Ihr seid bloß erschöpft. Der Verlu s t von Nihal, die Flucht Eures So h nes . . . Ic h kann mir vorstelle n , wie d ies e i nem Menschen zusetzt « , entgegnete L o nerin. Allein schon die Erwähnung dieser bei d en E reignisse schi e n Sennar tödlich zu treffen. Er kr ü mmte s i c h wie unter S c hmerzen und schüttelte dann den Kopf. »Es tut mir leid, ich kann nichts f ü r euch tun. Noch einmal den Kampf aufne h men, schaffe ich nicht, dazu fehlt mir die Überzeugung . «
Lonerin nahm den Kopf zwischen die Hände, und Dubhe hatte das Gefühl, ihm beispringen zu m ü ssen. Sie konnte nicht leugnen, dass sie sich die Zi e le s einer M i ssion l än g st zu ei g en g e m acht hatte, so a l s habe er s ie ihr in ir g endeiner Weise auf ihr e m g emeinsamen Weg zu Sennar übertragen.
»Dann helft uns doch Eurem Sohn zuliebe . «
Sennar richtete sich auf und schaute sie durchdringend an. »Wisst ihr, wo er lebt?
Habt ihr ihn ge sprochen?«
D u bhe sch ü tte l te den Kopf. » Aber wir w is se n, d a ss er in Ge fahr ist.« Sennars Augen blitzten vor Anspannu n g u n d Sorge.
Von Dubhes B eistand ermun t ert, ergr i ff nun Lonerin wieder das Wort, sah er doch plötzlich eine Mög lic h k eit, die Verzwei f lung des greisen Magiers aufzubrechen. »Der Anführer der G il d e hei ß t Yesho l .«
Sennar nickte. »Ja, den Namen habe ich in den erwähnten Schriften gefunden, ein von einer grenzenlosen Verehrung für seinen Herrn erfüllter Mann.«
Dubhe erkann t e in di es er B e schreibung exakt den S churken wieder, der ihr die Ketten der Gilde angelegt hatte.
»Und d iesem Y eshol ist es ge lu ngen, Asters Geist aus dem Reich der Tot e n wiederkehren zu lasse n ?«
»Ja, ich habe ihn gesehen«, mischte sich Dubhe sogleich wieder ein, »ich sah das undeutliche G e sicht eines Kn a ben, d a s in ei n er erleuchteten Kugel umher sc hwa m m, in einem geheimen Raum im unterirdi sch en Bau der Gilde.«
»Und woher w eißt du, dass es Aster w a r?« Sennars Interesse schien geweckt.
»Es ähnelte stark den Darstellungen Ast e rs, die man ü be r all im Sitz der Gi lde sieht. Denn d ies e S ekte vereh r t ihn wie einen Messias . «
Wieder verzog sich Sennars Mi ene zu einem bitteren L ä che l n.
»Und nun suchen sie einen Körper. Den Körper eines Halbelfen«, erzählte Lonerin weite r .
Ka u m m er k lich richtete s i ch der alte Ma g ier a u f, u nd seine A ug en blitzte n . Jetzt war ihm all e s k lar. »Tarik . . . «
»E u er Sohn . . . «
»Oder
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