Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
nicht aufzuhalten.«
»Aber Ihr habt doch auch gekämpft für diese Welt. Ihr habt es ja selbst gerade gesagt!«
»Ja, aber w ozu war es gut? Nicht lange, und dieser Dohor t r at auf den Pla n , und damit g ing all e s wi ed er von v orn los, nicht wahr?«
»Schon, abe r ...«
»Sogar Aster soll nun auf die Erde zurückkehren, so als hätte es mich nie gegeben, als hätte Nihal n i e gelebt, als wäre der Große Krieg niemals geführt worden.«
Lonerin schüttelte heftig den Kopf. »So ist es keineswegs. Wir haben andere
Mitte l , und ich .. .«
»Und wer führt den Kampf jetzt, kannst du mir das sagen? Vor vierzig Jahren gab es Nihal u nd mich, I d o u nd die gesamte Akademi e , ganz zu schweigen von den Freien Lä n dern, aus den e n Heerscha r en junger Leute kamen, die bere i t waren, s i ch f ü r u nsere Sache au fz u opfern. Aber n u n?«
»Da ist der Rat der Wasser, da bin ic h , da is t s ie.« Lonerin d eu tete a u f D u bhe. Sennar lächelte höhnisch. »Deine Freundin i s t sehr schweig s am. Ich den k e, sie hat andere Pr o ble m e. Und sie ist nicht etwa der Aufgetauchten Welt we g en hier, sondern um ihre eigenen Di n ge zu reg e ln. D u aber lä ss t di c h g ern von ihr u nterst ü tzen, weil du dir in der Rol l e d es Helden so gu t g efällst.«
D u bhe f ü hlte s i ch g ede mü ti g t u nd g leichzei ti g d u rchscha u t von di es en W o rten und ebenso Lonerin, der nun entrüstet entgegnete: »Das kann nicht Euer Ernst sein .. .«
Sennar lächelte verbittert. »Ich bin sechzig Jahre alt, ein alter, verlorener Mann.
Aber du bist es, der die Dinge nicht richtig einzuschätzen weiß, weil du im G r u nd noch ein k leiner j u n g e bis t . In d ein e m Alter habe i c h sel b st a u ch n och so g edacht, u nd sc hau m ich jetzt an. F r ü her od e r später ve r rauchen alle I ll u s i onen.« Lonerin senkte den Blick. Noch ein p aar Ta g e zuvor hätte e r jetzt Dubhe ange sc haut, hätte bei ihr Kraft und Argume n te ge suc ht.
Und vielleicht hätte Dubhe ihm geholfen. Jetzt war es nicht so. Sie wusste selbst nicht, w a s sie e nt g e g nen sollt e . »Wir verlan ge n ja nicht viel v on E u ch«, zw a ng sie sich j e tzt zu s ag en.
Sennar durchbohrte sie mit seinem Blick.
»Wir haben di e sen langen W e g auf uns g e nommen, um Euch zu bitten, uns mit einem einfachen Ratschlag zu helfen. Wir mü ssen w i sse n , du rch welche M a g ie die G i lde As t er wi e dererwecken will und w a s wir ihr entgegensetzen können.«
»Was bist du eigentlich? Er ist ein Magier, aber du?«
Dubhe schlug die Augen nieder. »I ch b in e i ne Diebin. Die Gilde der A ss a ssinen hat mich in ihre Reihen gez wu ngen, damit ich für sie Verbrechen verübe.«
»Aber mitgekommen bist du deswegen, nicht wahr?«, antwortete Sennar, während er auf das Symbol a u f ihrem Arm d eutete.
Dubhe nickte.
»Dann kü m m e re dich um deine eigenen In teressen und gibt keine anderen vor, n u r u m deinem F re u nd zu gefallen.« » I ch will ihm g ar nicht g efalle n. « » Ach nein?«
»Als ich ihm f o l g te, er k lärte i c h m ich berei t , i hn bei s e i ner Mis s ion zu unterstützen und s e ine Zi e le zu teilen.« S i e spürte, dass Lonerin sie verstohlen anblickte. »A uß erdem hasse ic h d i e Gi l de. S i e war es, die mich mit dem F l uch di es es Siege l s strafte.«
Sennar betrachtete sie lange, und ebenso lange ließ er den Blick auf dem Zeichen ruhen. »Weiß du eigentlich, wer Thenaar ist?« Verwirrt schüttelte Dubhe den Kopf.
»Thenaar ist ein anderer Na m e für Shevrar.«
Sie schaute ihn entgeistert an. Von dieser Gottheit hatte sie gehört, hatte in den Nihal-Balladen über sie gelesen. Shevrar war der elfische Gott, dem die Halbelfe als Sä u gling geweiht worden war. Zu jener Zeit w u rden di e Halb e lfen b e reits von Aster verfolgt. Als das D orf, in dem Nihals Eltern lebten, von Fammin angegriffen wurde, legte d ie Mutter ein Gelübde ab: Sollt e n sie mit dem Leben davonkommen, w ü rde sie d i e Tochter Shevr a r, dem G ott d e s Krie g es u nd des Feuer s , weihe n , jenem Gott, der glei c hzeitig Schöpfer war u nd Zerstörer.
»Bevor ich in diese Welt aufbrach«, fuhr Se n nar fort, »hatte ich Gelegenheit, eine Reihe von Schriften von Aste r s Hand durch z usehen. Aus i h nen geht hervor, dass zu seinen engs t en Mitstr e itern die fanatischen Anhänger eines Elfe ng ottes zählten, eine S ekte, d ie gl e ich nach dem Ve r schwi n den der Elfen unter d e n Menschen entstanden
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