Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
iden dann fortzog e n, ve r schwand für ihn dieser Teil der Auf g eta u chten Welt eine Z eit lang fast ganz von Landkarte, um dann aber unter dramatischen Umständen plötzlich wi ed er aufzutauchen, als der Gnom Gahar nämlich, der König des Lan de s der F else n , N ihals Heimatl a nd ü berfiel. Zu jener Zeit war Ido noch Oberster G eneral un d wurde ausgesand t , mit seinen Truppen den Eroberer zurück zu schlagen. Ein s i nnloser Krieg: Nach fünfjährig e m Gemetzel musste der Rat Gahar eine Art Sc hu tzherrschaft über das Land des Windes zugestehen. Und das verwunderte eigentlich nicht, denn später stellte sich heraus, dass Gahar durch einen G e hei m pakt mit Dohor verbündet war.
Zu jener Zeit h atte I do die L u st am Ka m pf f a st v o l l ständig v erloren. Der T o d s einer Männer kam ihm s innlos vo r , s ein eigener Einsatz vergeblich, und ihm wurde immer klarer, dass die Aufgetauchte Welt, wie er sie kannte, ihrem Ende entgegenging.
Doch nicht nur Blut und Sterben bestimmten seine Erinnerun g . Zuletzt war ihm dies e s Land m i t s e inen Wäld e rn und e n dlos weiten Steppen richtig ans Herz g ewachsen.
Die f ü r d a s L a nd d e s Win d es so t y pischen Tu r m städte ü bten eine b e sond e re Faszination auf ihn aus. Tatsächlich han d el t e es sich um mächtige Türme, d ie eine ge s amte Stadt beherberg t en, mit Wohn h äu s ern, Läde n , Werk s tätten, Tem peln u nd so g ar einem wei t lä u fi g en G ar t en in der M itt e . U n d er mochte e s , abends v or s ei nem Zelt zu s i t zen u nd den B l ick ü ber d a s vo ll komm en flac he Land bis zum Horizont schweifen zu l a sse n , vor dem nur diese mä c htigen Türme aufragten.
Auf dem Weg hierher hatte Ido nicht d a ran gezweifelt, alles noch genauso vorz u finden. U nd die Steppe war ja a u ch unverändert. Allerdings gab es dort auch keine Bä u me, d i e man a b holzen, keine B erge, in die man Stol l en hätte hi neintreiben können, um schwarzes Kri s tall o der irgendwe lc he anderen Boden s chätze fü r das S chmi e den von Lanz e n u nd Schwer t ern abz u ba u en. N u r aus diesem Grund hatte Dohors Herrscha f t hier noch nicht so viel Schaden anrichten kön n en wie in anderen Ländern der Aufgetauchten Welt.
Kaum aber kam die Haupts t adt S a lazar in Sicht, erkannte Ido, w ie w e it s e ine Erinnerungen und die Wirklichkeit auseinanderlagen.
Die obere Hälfte des Turms war verfallen, und ringsum hatten sich niedrige Häuser aus ro t em Stein ausg e breitet. Die in si c h abgeschlossene Turm s ta d t hatte offenbar ausgedient.
Keine B e fes t i gu n gsmau er hinderte ihn, in d i e Stadt ei n zureiten. Er durch q uerte die A uß enbezir k e, die s ich in nichts v on de n en anderer St äd te in der Auf g eta u chten Welt u ntersch i eden, u nd g el a n g te ins Zentr u m u nd dem, w as von der antiken Turmstadt übrig war. Wie er feststel l te, gab es dort fast nur noch Läden u nd W e r k stätten. Die B ewohner lebt e n in den Hä usc hen, die s ich a m Fu ß der Stadt zus a mme n drängten mit Au s nahme einiger U n verbesserlicher sowie je nes alten Mannes, der über die Stadt herrschte. Perka hieß er und bewohnte einen Palast im oberen Teil des Turms. Dieser Alte war einmal ein einfacher Krie g er g ewes e n - wie so vi e le andere Herr sc her im Land d e s Win d es a u c h , die die T u rm- Städte und umliegenden Ländereien mit Gewalt, kämpfend und tötend, an sich g erissen hatte n . A b er nach dem , was ma n so hörte, war Pe rk a immerhin nicht korrupt.
Der Turm bot ein gelinde gesagt trostloses Bild. Offensichtlich hatte es nach den Zerstörungen des Krieges n iemand e r nsthaft unternommen, ihn w ieder aufzubauen. Die Dagebliebenen hatten sich in den Trümmern eingerichtet und die Häuser so w eit instand g e setzt, d a ss sie i rgendwie dar i n überleben konnten. An den Maue r n klebten überall Plakate, d i e Kopfgelder auslobten.
»VERRÄTER«, »GEFÄHRLICHER VERBRECHER« und Ähnliches war dort zu lesen. Ido er b l ic kte auch ein e s mit seinem K o nterfei, der Z u sicherung einer enor m en Belohn u ng und der Be g r ü nd u n g : FE IND DES V A TERLAN DE S. VERRÄTER DE S KÖNIGS.
Ido hatte keine Ahnung, ob sich Tarik, verwirrt und auf der Suche nach seinen Wurzeln, tatsächlich hier niedergelassen hatte. Aber es kam ihm sehr plausibel vor. Sennars B r iefen nach zu u rteilen hegte T arik eine große Bewunderung für seine Mutte r , u nd so sc h ien es naheliegend, dass er in
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