Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
Vom Netzwerk:
ten Au gen blickte er den Gnomen an.
    »Hilfe«, stöhnte er mit schwacher Stimme, »Hilfe«, und brach dann wieder zusammen.
    Ido war zu spät gekommen.
    Der G nom war los ges t ü r m t, u m Hilfe zu ho l en. Das war e i n schwieri g es Unterfangen mitten in der N a cht, und der H ei l priester, den er sc hlie ßl ich f and, war recht wac k lig auf den Beinen.
    Noch erschütterter war der M ann aber, a l s er das Haus b e trat. Und Ido k o nnte es ihm nicht ver d en k en: Bl u t üb erall, das ärmliche Mobiliar zertrü m mert, und zwei leblo s e Körper am Boden. Der von Tarik im Eingang, u nd e in weiterer, der einer F ra u , in der W ohn s t u be. Da s s f ü r di es e j e de Hilfe zu spät k a m , war sofort k lar.
    Für Tarik s ah es ein wenig bes s er au s , d o ch d ie M i ene d es H eilpries t ers b li e b finster.
    »Ihr müsst a l l e s ve r suchen, d as Unmögli c he möglich machen«, beschwor I do ihn. Er as s is t ierte d em Pries t er, so gu t er k onn t e, doch a l s sie T a rik die bl u t g eträn k ten Kleider auszogen, erkannte auch der G n om, dass hier nur noch ein Wunder helfen konnte. Und eine bli n de unermessliche Wut überkam ihn.
    Während sich der Heilpriester mit Kräutersalben und verschiedenen Zauberformeln um den Sc hwerletzten küm m erte, stand Ido dabei u nd dre h te d a s Messer der Gilde in den Fin g ern hin u n d her. Die Mördersekte war ihm zuvor gekomm e n.
    Nach einigen Stunden verzweifelten Bemühens erhob sich der Priester endlich.
    »Ich habe alles versucht, doch ich fürchte, dass er das Morgengrauen nicht mehr erleben wir d .
    Es ist schon ein Wunder, dass er überhaupt noch atmet. Es tut mir leid.«
    I do legte ihm eine Hand auf die Schulter. » I ch weiß, I hr habt getan, was Ih r tun konntet . «
    Der Mann ver a bschie d ete s i ch mit d em Ver s prechen, am n ä chsten Morgen wiederzukommen, um Tarik weiter zu b e handeln, wenn er noch leben sollte, oder andernfa l ls seinen Le i chnam zu besta tt en. I do b lieb in dem tro s tlos l e eren Ha u s z u r ü c k .
    An Tariks Lagers versuchte der Gnom, seine Gedanken zu ordnen. Wi e so h atten die Assassinen Sennars Sohn töten wolle n ? Wollten sie ihn nicht entführen, um s einem L e ib A s te r s Se e le ei nzup flanze n ? V ielle ich t g ab e s n o c h ande r e, d ie die Pläne d er Gil d e zu verei t eln v ersuchten und die sch l ießlich keinen anderen Weg gesehen hatten, als Tarik zu töten. Nei n , die Gestalten, die e r hatte aufhalt e n wollen, waren Assassinen der Sekte gewes e n. Daran gab es nicht den leisesten Zweifel.
    Tarik bewegte sich im Delirium und murmelte etwas. Ido beugte sich zu ihm hinab, konnte aber kein Wort verstehen. Da öffnete der Ha l belf d ie Augen und blickte ihn a u s verschl e ierten, in die Ferne sc ha u enden A u gen an. S ie war e n violet t , das gle i che Viol e tt wie bei Ni h a l , u nd Ido hatte das G ef ü hl, er w ü rde seine Schülerin wiede r sehen.
    »San ...«, murmelte der Halbelf jetzt, an Ido gewandt. »Mein Sohn, San ...« Er versuchte, noch etwas hinzuzuf ü gen, d o ch die Anstrengu n g war zu groß, er senkte den Bl ic k, und d i e Au g en fielen ihm wieder zu.
    I do spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lie f . In d e r ganzen Aufregung hatte er einfach nicht daran gedacht, o d er sc h limmer noch, er hatte es schlicht ver g essen!
    He k tisch d u rchs uc hte er sofort alle Räume d e s kleinen Hauses und wusste doch bereits, d a ss es n u r eine Antwort a u f s e ine Fragen gab. Denn jetzt fiel ihm auch dies e s h e llere B ündel wie d er e in, d a s der eine As s as s ine unter dem Arm getragen hatte.
    Die Magd in der Schenke hatte von e i nem Sohn gesprochen, und der Junge war nicht da. Das k onnte nur heißen, dass die Gilde ihn entführt hatte. Sie hatten sich San geschnappt. Aus irgendeinem Gr u nd war er ihnen wic h tiger als der Vater.
    Am lie bs ten h ä tte s ich Ido u nverz üg lich an die Fersen der Entführer geh e ftet, doch er sp ü rte, da s s er Tarik n icht a l lein z u r ü c k lassen d u rft e . Der Leichnam seiner Frau ruhte in dem and e ren Raum, und er s e lbst lag r ö chelnd auf sei n em Bett. N e in, er k onnte ihn u nmö g lich a l lein s t erben las s en. B is z u m Mor g en g ra u en würde er bl e i b en.
    Er setzte sich neben das Bett und betrachtete Tarik in seinem Todeskampf. Den Tod junger Männer hatte er seit jeher als unerträglich empfunden. So viele hatte er schon sterb e n sehen, z u let z t im Land d e s

Weitere Kostenlose Bücher