Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
Feuers, s i ch aber nie daran gewöhnt. Bei a llen vers uc hte er sich zu sa g en, d a ss s i e nicht u msonst sterben w ü rd e n, weil s ie für eine ge r e c hte Sa c he gekämpft hatten und ihre Kamera d en d en Kampf fortführten. Aber es nützte nichts, es wühlte ihn auf. Und d o ch konnte er n ur machtlos ihrem a u ssicht s lo s en Ringen mit dem Tod bei w ohnen, ihre Hand drücken und ihnen versiche r n, d a ss a ll e s gu t w ü rde u nd si e nichts zu f ü r c hten hätten.
Tarik war wie sie. Er atmete schwer u n d st ö hnte im Fieber immer wieder nicht nur den Namen seines Sohnes, sondern auch den s einer F ra u . Tal y a. Tal y a, San .. . Er war Sennar wie a u s dem G esicht g eschnit t en, m ehr als s ei ner M u tter. S ei n Haar war g ra u , doch wie die Magd in der Sc hen k e g esa g t hatte, w ir k te s ei n G esicht noch j ug endlich, s e ine Z üg e so w ille n sstark wie d i e s eines Vater s , während seine Ohren tatsächlich so aussahe n , wie Nihal sie beschrieben hatten: ein Mitt e l d ing zwischen denen eines Mensc h en und denen eines Halbelfe n .
Es drängte den Gnomen, mit Tarik zu sprechen: ihm zu berichten, dass sein Vater ihm verziehen hatte, wie er a u s Sennars letzt e m, nun fast sc h on zwanzig Jahre alten Brief w u sste. Ihm zu versprechen, d ass er s e i n en Sohn San finden und in Sicher h eit brin g en w ü rd e , u nter Ei ns atz seines L e bens, u nd das n i cht n u r, u m die Aufgetauchte Welt zu rette n .
Vielleicht hätte er ihm auch nur zu erzählen brauchen, wie viel Nihal ihm bedeutet hatt e , seine b e ste Sc h ülerin und eine echte Freundin, wie er sonst kaum eine im Leben gefunden hatte. Vor a l len Di ng en aber eine T ochter.
Er wollte gerade beginnen, als Tarik plötzlich die Augen aufschlug. Nihals Sohn schien etw a s w acher als z u vor, aber gl eic h ze i tig auch schon entfernter, als sei er nicht mehr ganz von dieser Welt, son d ern ei n e Art Geist, der noch einmal wiederkehrt.
Ido ergriff seine Hand, und beugte sich zu ihm herab. »Wie fühlst du dich?«, flüsterte er.
Hätte er nicht schon viele Jah r e zuvor alle T r änen g eweint, wären seine A u g en jetzt feucht g e worden.
Lan g sam wandte ihm Tarik s ein bl a ss e s G e s icht zu u nd sa g te n u r: »San?«
»Dem geht's gut. Die werden ihm kein Haar krümmen, da bin ich ganz sicher.«
»Ich möchte ihn sehen.« Tarik Stimme klang rau, fremd.
»Die haben ihn mitgenommen, aber ich vers p reche di r , ich werde sie jag e n und ihn dir heil zu r ückbringen . «
Tränen traten in Tariks Aug e n und li e fen langsam die Wangen hinunter. »Ja, bring ihn m ir z u r üc k .. . i c h fl ehe dic h an . . . bring ihn z u r üc k . .. «
»Ich schwöre e s d ir.«
Das Atmen fiel Tarik immer schwerer. »Und räche Talya. Übe Vergeltung . . . an meiner Stel l e.«
Ido nickte, hielt weiter Tariks Hand. Dann wusste er also, was geschehen war. Er schien alles mit angesehen zu haben.
Sie schwiegen, und eine Weile hörte man in der Stille nur Tariks Röcheln.
»Tarik, ich bin Ido«, begann der Gnom.
Der Halbelf b li ckte ihn aus se i nen violetten Augen sta unend an. »Der Lehrer m einer M u tter . . . ? «
»Eben de r. «
So schwach er auch war, gelang Tarik doch ein L ä cheln. » Ach, me ine M u tter . . . so wie s ie w o ll t e ich immer se i n . . . « , murmelte e r , » . . . e ine Zeit lang ha b e ich es ve rsuc ht . . . «
»Lass nur, sprich nicht, wenn es dich zu sehr anstrengt.«
Vielleicht hatte Tarik ihn g a r nicht gehört, denn er fuhr fort. »Ich konnte es nicht m ehr ertra g en . . . m ein Vater, wie er s i c h v er g r u b ... sic h n ic ht r ü hrte . . . i n den Landen jens e i t s d e s Saars . . . meine M u tter war doch f ü r u ns gestorben u nd hatte alles gegeben fü r die Aufgetauchte Welt.«
Er brach wieder ab, hustete heftig und versuchte dann, wieder zu Atem zu kommen.
»Aber hier war dann alles ganz anders, als s i e mir erzählt h atte . . . und i ch . . . ich bin überhaupt nicht wie sie . «
Er st oc kte wi ed er.
»Dann wollte ich zu dir stoßen . . . an deiner Seite kämpfen.«
Ido läche l te b i t ter. »Du weißt ja, wie es uns e r gangen ist. Wir haben es nicht g eschafft, D ohor zu bes i e g en. Aber noch i s t es n i cht zu sp ä t, ve rs tehst d u ? Der Kampf ist noch nicht verloren.«
»Eine Zeit lang habe ich . . . nach dir gesucht . . . A b er dann lernte ich T a lya k ennen ... «
»Du hast es ri c htig g e m acht«, u nterbrach Ido
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