Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
zusammen u n d schnitten ihr schmerzhaft ins Fleisch. Jetzt konnte nur noch die Best i e helfe n . S ie bra u chte deren Zerstör u n g sw u t, deren G i e r nach Bl u t, d o ch der Trank hielt sie zurück. Es war all e s verge b ens, auch di e ses Mal hatte sie v ersagt.
»Der Weg zum Grab ist nicht weit für jemanden, der versucht hat, mich umzubringen«, rief Rekla an Lonerin gewandt.
Der lag keuchend da, gezei c hnet von seinen Verletzungen, doch sein Bl ic k war noch nicht er lo schen. » Mich b e k o mms t du nicht!«, zischte er voller Wut.
Damit pa ck te er Reklas Knö ch el, wirbelte herum und ließ si ch, an sie geklammert, i ns Le ere fallen.
»Neee i iin!«, schrie Dubhe mit allem, was ih r e Lungen noch hergaben.
Sie k onnte n i cht fas s en, w a s s i e g esehen hatt e , d a ss es so zu Ende g ehen s ol lte .. . Lonerin, der A b g r u nd ...
Einen Monat w aren sie nun schon zusamm e n unterwegs. Einen Monat, in dem sie das Brot geteilt u nd Sei t e a n Seite g e schlafen hatten, einen Monat, in dem sie allen möglichen Gefahren getrotzt u n d s i ch i n einer fre m d e n Welt d u rch gekämpft hatt e n. Doch w ie o f t hatte sie es in dieser Zeit be d auert, nicht m e hr für sich sein zu k önnen? Bei di es em G edan k en w u rde sie w ü tend a u f s ich se l bst, u nd als sie eine H a nd erbl ick te, d i e s i ch an den R and d e s Abha ng s k lammerte, machte sich Hoffn u ng in ihrem Herz e n breit.
Oh Lonerin . . .
Dann sah sie einen blonden Haarschopf hin t er der Fe ls kan t e auftauchen, und alle Hoffnung war dahin. S ofort ei lte Filla Re k la z u Hilfe - der Z au ber war unterdessen gebrochen -, ergriff ihren Arm und zog sie hoch. Von Lonerin keine Spur.
Allein.
Dubhe war wieder a l lein. E in bodenl os er Ab grund riss vor ihr auf. S ie sch l oss die Augen.
Faustschläge, Tritte, Hiebe.
Wieder und wi eder und wi ed er.
Dieses Mädchen treffen, vernichten, die eigene Demütigung ungeschehen machen. »Lass t ! Es reicht!«
Es war mehr F i llas Stimme a l s seine Hand a u f ihrer Sch ul ter, d ie sie einhal t en ließ. Noch nie hatte es jemand außer Yeshol gewagt, s o la u t d ie Stimme gegen s ie
zu erheben, am allerwenigsten Fill a , e in einf a cher Untergebener. Voller Zorn f u hr Rekla herum.
»Seine Exzellenz befahl, sie lebend z u r ü c k zubrin g en«, sa g te er u nd s en k te plötzlich den Blick.
Das G es i cht ge schwollen und auf g erissen, si c h mit den Händen den Unterleib halte n d, lag Dub h e wehrlo s , gekrü m mt am Boden. Das Verlangen nach Blut und Rache hatte Rekla d azu getrieben, gegen Ye s hols B efehle und - s c hlimmer no c h - gegen di e G e bote ihres Got t es zu v erstoß e n. Sie fiel auf die Knie.
Vergib mir, oh Herr, vergib mir!
Aber auch d ieses M a l überkam sie nicht di es es Wohl g ef ü hl, das d i e G ebe t e ihr früher verschafft hatten, vernahm sie n i cht die Stimme ihres Gottes, der gütig und tröstend z u ihr sprach.
»Kein Sorge, ich bin sicher, T h enaar wird Euch verst e hen.«
F illa hatte s i ch zu ihr herab g ebe ug t u nd bli ck te sie woh l wollend, fast m it fü hlend an. Und bei d ie sem B l ick spürte s ie A bscheu vor s i ch s elbs t .
Rekla sprang auf und stieß ihn fort. »Es ste h t dir nicht zu, darüber zu urteilen.« Müh s am rang s ie um Fas s ung. Sie m u sste einen kühlen Kopf bewahren. Nie, wirklich nie d u rfte man einem Unte rg ebenen eine S chwachs t elle zeigen.
»Wir müssen uns so schnell wie möglich wieder auf den Weg machen.«
»Zunächst sollten wir uns noch um die Wunden des Mädchens kümmern. Sonst schafft sie es v i elle ic ht n i cht l e bend b i s nach Ha us e«, g ab Fi lla zu b e den k en.
»Ach was, das machen wir heute Abend!«, gab Rekla herrisch zurück. »Jetzt mü ssen wir u ns be e ilen, ein m al is t sie u ns b e reits entw i sch t , wir mü ssen verhindern, d a ss das wie d er g eschieht.«
Unverzüglich setzten sie sich wieder in Marsch, wanderten ohne Pause, bis die Sonne untergi n g.
»Nun sollten wir uns aber um sie kümmern«, versuchte es Filla noch einmal.
» I hre Wunden könnten sich entzünden, u nd das w ü rde u ns g ro ß en Är g er bescheren.«
Widerwillig stimmte Rekla ihm zu, denn im Grund ihres Herzens wünschte sie sich den b a ldi g en Tod di es es Mäd chens, ein W u nsch, der sie mit Scham erfüllt e . Thenaar ve r langte von ihr e i nen Beweis ihrer T r e u e u nd ihres G la u bens, um i hre Sünden ve r geben zu können, und es f iel ihr fu
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