Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
knapp.
Unwillkürlich griff sich San an seine spitzen Ohren unter dem Haar.
»Eigentlich bist du kein richtiger Halbelf, weniger noch als dein Vater, aber der G ilde gen ü gt d as. Und z u dem bist du genau zwölf . ..«
»... so alt wie der Tyrann, als er starb«, beendete San den Satz. Er war wirklich ein aufgeweckter Junge.
Ido n ic k te. » I ch w u rde ei g ens a u s g esandt, u m dich zu suc h en, o d er g ena u er, um deinen Vater z u suchen, d enn von d einer Existenz wusste ich überhaupt n i chts.
Ic h wusste nur von Tarik, de n n von d i esem h atte mir dein G roßvater Sennar geschrieben, u nd ich war überzeugt, d i e Gilde habe es auf ihn abgesehen.«
»Und woher wu sstest du übe r hau p t von der ganzen G e schichte?«
»Nun, der Rat der Wasser hat t e einen Magier in die Gi l de e ingeschleust. Der lernte dort eine junge Frau kennen, die d a nn zusammen mit ihm fliehen konnte und u ns alles verri e t, was ihr ü ber diese Vorgän g e in der Sekte bekannt war.« San wirkte mitgenommen un d verwirrt. Ke i n Wunder, d ac hte Id o . N u r e i ne Woche zuvor l ebte der Junge noch sein n o rmales, vi e lleic h t angenehm eintöniges Leben in der Turmstadt Salazar, und nun h a tte er nicht nur sei n e Eltern verloren, sondern erfuhr auch noch, dass er das Opfer von Machenschaften werden sollt e , die zum Unte rg ang der ge s amten Aufgeta uc hten Welt führen könnten.
»Kennst du den Rat der Wasser?«.
San schüttelte den Kopf.
»In d i esem Rat sit z en d i e Ma g ier, Gener ä le und Herrscher der Mark der S ü mpfe, der Mark d e s Waldes so w ie des Lan des des Meer es , d ie s i ch zu e i nem B u nd z u sam m en g eschlossen haben, um Dohors Vormarsch aufzuhalten.«
Ganz offensic h tlich bemühte sich San, dem G nomen bei s e inen Ausführungen zu fol g en, d o ch e s fiel ihm s ehr sc hwer.
»Dieser Rat ist ganz ähnlich wie der frühere Rat der Magier, dem dein Großvater angehörte«, fuhr I do in beto n t ruhigem Tonfall fort. »Nur dass hier nicht nur Magier vertreten sind. Ich zum Beispiel gehöre auch dazu.«
San nickte. Die Geschichte der Drachenkämpferin kannte er ja sehr gut.
»Dieser Magier, von dem ich sprach, Lonerin heißt er, wurde vom Rat der Wasser selbst zur Gilde der Assassinen ausgeschickt. Wir wollten nämlich mehr über deren Pläne e r fahren an g esichts u nseres Verdacht s , d a ss d i e Se k te u nd D o hor gemeinsame Sa c he ma c hen . «
San schien empört.
»Ja, schwer zu glauben, zumindest für jeman d en, der Do h or nicht so gut kennt wie i ch. Aber e s i st die Wahrheit.« I d o holte Luft.
»Du wirst wo h l die Geschich t e d e r Halbelfen kennen, oder nicht?«
»Mein Vater hat mir davon erzählt. Von den Verfolgungen durch den Tyrannen, und dass mei n e Großmutter die einzige Üb erlebende war . .. Das meinst d u doch, oder?«
Ido n ic k te. » E s g ab da eine P r ophezei u ng, dass der Tyrann durch die Ha n d eines Halbelfen g e s t ürzt würde. D e swegen hat er das ganze Volk ausgerottet. N ihal u nd Aster wa r en n u n die e inzigen Halbel f en a u f der Wel t , u nd dein Vater un d du, ihr wart d i e Letzten mit Halbelfenblut i n den A dern. Dieser Plan der Gilde hört sich sehr k ompliziert an, aber es ist wo h l s o , da s s e ine Seele n u r erfol g reich in einen Körper verpflanzt werden kann, der dem, d en d ie S eele e inst im L eben besaß, möglichst ähn l ich ist. So haben es mir wen i gstens die Magier erklärt . «
San nickte ernst.
»Und da du nun Halbelfenblut besitzt und auch noch im gleichen A lter bist w ie der K ö rper des T y rannen bei d es s en Tod, bist du geradezu perfekt geeignet für dies e s t e u fli s che Vorhaben der G ild e. «
Ido dachte an die besonderen Zauberkräfte, über die San verfügte, und fragte sich, ob Yeshol a u ch davon wu sste o der ob e s s ich u m einen besor g niserre g enden Zufall handelte.
Der Junge schien eine Weile z u brauchen, um diese E r klärung in ihrer ganzen Tragweite zu b egreifen. Er war blass g e wor d en. »Das heißt, sie we rd en mich nicht in F ri e d e n la ss en u nd w eiter n a ch mir su chen«, sa g te e r sch l ie ß lic h .
Ido n ic k te. »A b er mach dir k e i ne Sorgen. Eben deswegen bin ich ja hier, um dich zu beschützen. Und auch wenn ich dir vielleicht zu alt und abgekämpft vorkomme, kann ich dir versichern, dass ich mich, sobald ich mich ein w enig erholt habe, wie ein Löwe für dich schlagen werde . «
Er versuchte zu lächeln, aber San ging nicht
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