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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Büchern wurden Sennar und Nihal als unzertrennliche Einheit beschrieben. Ihr Tod musste eine unheilbare Wunde für ihn bedeuten, ganz zu schweigen von dem Streit mit seinem Sohn Tarik und dessen Weggang zurück in die Aufgetauchte Welt.
    An einem Nachmittag erreichten sie die besagte Stelle. »So, da wären wir. Dies ist der Baumstamm, von dem ich euch erzählt habe«, erklärte Yljo und zeigte darauf. »Von jetzt an müsst ihr allein weitersehen.«
    Dubhe schaute sich um. An dem Wald war nichts Außergewöhnliches bis auf einen schmalen Pfad, der ins Dickicht hineinführte.
    Als sie sah, dass Lonerin von seinem Drachen stieg, tat sie es ihm nach. »Herzlichen Dank für deine Begleitung. Ich hoffe, wir sehen uns mal wieder«, sagte der junge Magier.
    Yljo lächelte wie so häufig und machte sich dann rasch auf den Heimweg. Dubhe und Lonerin blieben allein zurück. Ohne ein weiteres Wort setzte sich Lonerin wieder in Bewegung, auf dem Pfad ins Dickicht, und Dubhe blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Sie fühlte sich unwohl. Nach dem kurzen Wortwechsel zu Beginn der Etappe hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Sie schaffte es noch nicht einmal, ihn anzuschauen, ohne sich schlecht dabei zu fühlen.
    »Glaubst du, es ist noch weit?«, fragte sie irgendwann mit unsicherer Stimme. »Nein, Yljo hat doch gesagt, es ist ganz nahe.«
    Eine gute halbe Stunde liefen sie, ohne irgendetwas Auffallendes zu erblicken. Irgendwann aber spürte Dubhe ein seltsames Geräusch in den Ohren, einen lang gezogenen, lästigen Ton. Die Luft vibrierte, und Lonerin blieb stehen und blickte sich fragend um.
    Plötzlich erscholl ein ohrenbetäubendes Brüllen, das die Bäume erschütterte, und das seltsame Geräusch wurde überdeutlich: Es war das Schlagen von Flügeln. Schon warf eine mächtige Bö sie zu Boden, und als Dubhe den Blick hob, sah sie über ihren Köpfen ein gigantisches, grün schillerndes Geschöpf. »Ein Drache!«, rief Lonerin.
    Sobald das Tier über sie hinweggeschossen war, sprangen sie auf und sahen, dass es zwischen den Bäumen wendete und wieder brüllend auf sie zuflog. Direkt über ihnen verharrte es in der Luft, schwebte mit ausgebreiteten Schwingen über ihren Köpfen. Dann ließ der Drache ein weiteres Brüllen durch das Blattwerk fegen und fuhr die Krallen aus.
    In panischer Furcht ergriffen sie die Flucht, doch ein Feuerstoß erfasste sie, Dubhe schrie auf, während Lonerin rasch ein magisches Schild heraufbeschwor. Nun erreichte die Flamme sie nicht mehr, wohl aber die Hitze, und sie warfen sich zu Boden hinter einen umgestürzten Baum.
    »Das ist aber keiner von diesen Erddrachen«, sagte Dubhe keuchend, »der hier kann fliegen, das ist ein richtiger Drache wie aus der Aufgetauchten Welt.« Aber solch ein mächtiges Tier hatte sie noch nie gesehen. Es war beängstigend. »Ja klar«, erwiderte Lonerin fast ruhig, obwohl auch er noch außer Atem war. »Ich glaube, ich weiß sogar, wer das ist.« Dubhe blickte ihn fragend an.
    6 »Das kann nur Oarf sein.«
    Vor Staunen riss Dubhe den Mund auf. Wie viel hatte sie schon über diesen Drachen gelesen! Sie hatte nicht genug bekommen können von den Geschichten, die von Oarf erzählten, dem berühmtesten aller Drachen, auf dessen Rücken Nihal so viele ihrer Abenteuer erlebt hatte. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, furchtbar und erhebend zugleich, ihn nun vor sich zu haben, und noch dazu im Vollbesitz seiner sagenhaften Kräfte.
    Jetzt flog er auf sie zu und ließ dabei sein ohrenbetäubendes Brüllen erschallen. »Los, weg!«, rief Dubhe, und sie sprangen hinter dem Baumstamm hervor, stürmten davon und hörten gleichzeitig, dass Oarfs Brüllen und Flügelschlagen ihnen folgte.
    Ohne es recht zu merken, gelangten sie zu einer weiten Lichtung: kein Baum, nur Wiese, fast bis zum Horizont. Schon war der Drache bei ihnen, starrte sie aus seinen feuerroten Augen an. Er war wirklich riesengroß - und wunderschön mit seinen ausgebreiteten Flügeln. Doch Dubhe hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Denn nun wurde ihr klar, dass Oarf sie absichtlich auf die Lichtung getrieben hatte. Hier hatten sie keine Deckung, nichts, was ihnen hätte Schutz bieten können.
    Schon riss der Drache seinen Rachen auf und spie Feuer. Rasch zauberte Lonerin wieder den Schutzschild herbei, doch die Gewalt der Flammen zwang ihn auf die Knie. Auch Dubhe warf sich flach auf den Boden, schloss die Augen und fragte sich, ob sie wirklich auf diese Weise sterben sollte, verbrannt

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