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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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noch mal alles«, trieb er den Hengst an, und der beschleunigte.
    Je näher er kam, desto deutlicher nahm der dunkle Punkt die Umrisse eines Pferdes an. Idos Herz schlug schneller. Ja, das waren sie. In einer Nacht hartnäckiger Verfolgung hatte er sie eingeholt. Darauf brennend, die Scharte auszuwetzen, legte er die Hand ans Schwert.
    Dann jedoch bemerkte er, dass sich das Pferd seltsam bewegte. Es trabte nicht, sondern ging nur mit gesenktem Kopf.
    Kein Wunder, mit zwei Personen auf dem Rücken die ganze Nacht laufen, ohne zu rasten, es kann nicht mehr schneller.
    Doch als sich der Abstand noch weiter verringert hatte, wusste Ido plötzlich, was los war.
    »Verfluchter Hund!«, zischte er.
    Er hielt an und schrie seine Wut zum Himmel hinauf.
    Sie waren ihm entwischt. Wie ein dummer Junge hatte er sich an der Nase herumführen lassen. Ein Pferd ohne Reiter. Die ganze Nacht hatte er nichts anderes getan, als ein Pferd zu verfolgen, das einsam und allein durch die Wüste streifte. Noch einmal brüllte er so laut vor Zorn, dass sich sein Hengst erschrocken aufbäumte. Er nahm die Zügel fester in die Hand. Es hatte keinen Sinn herumzutoben. Er musste sich beruhigen. Früher hatte er immer geglaubt, das Alter würde ihn weiser machen, dabei war er doch nur aufbrausender und reizbarer geworden. Immer schwerer fiel es ihm in manchen Situationen, einen kühlen Kopf zu bewahren, obwohl er wusste, dass es das einzig Richtige war. Er zwang sich, langsam und tief durchzuatmen, und wartete, dass sich sein Puls beruhigte und seine Muskeln sich entspannten.
    Denk nach . . . Sie sind jetzt ohne Pferd unterwegs. Und du weißt, wohin sie wollen. Sie sind zu zweit, wandern zu Fuß durch die Wüste. . . sie können sich noch nicht weit entfernt haben von der Stelle, wo ich sie gestern fand.
    Er wendete und galoppierte wieder los.
    Erst als die Sonne aufging, erlaubte es sich Sherva, hinter sich zu blicken. Er war sich nicht sicher, ob sein kleiner Trick funktioniert hatte. Gewiss, ohne die Dunkelheit und die Hitzköpfigkeit des Gnomen wäre es unmöglich gewesen. Doch es schien tatsächlich geklappt zu haben.
    Den wehrlosen Jungen hatte er sich quer über die Schultern gelegt. Er war das Hauptproblem gewesen. Was hatte er gezappelt und um sich geschlagen, um freizukommen. Daher war Sherva zu unsanfteren Methoden gezwungen gewesen und hatte ihn mit der Faust bewusstlos geschlagen. Aber der Assassine wusste auch, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde. Wollte er ihn zu Yeshol bringen und damit seine Mission erfüllen, durfte der Junge keinen Widerstand mehr leisten. Und musste doch lebend ankommen. Einen Moment lang dachte Sherva daran, ihn einfach in der Wüste zurückzulassen. Im Grund machte er ihm ja nur Scherereien. Und er selbst wäre frei gewesen. Keine Gilde, keine Gefangenschaft mehr. Oder er hätte vor Yeshol treten und ihm den Kopf des Jungen zeigen können. Dann wäre endlich Schluss damit gewesen, sich vor einem Gott niederzuwerfen, den er im Grund verabscheute. Aber auch das war nur eine trügerische Vorstellung. Er hatte es schon immer verstanden, die Umstände einer Situation sowie die eigenen Kräfte realistisch einzuschätzen und auf den passenden Moment zu warten. Und dieser Moment war noch nicht gekommen. Daher hatte er das Fläschchen, das Rekla ihm vor dem Aufbruch gegeben hatte, aus der Tasche genommen.
    >Wir wissen ja alle, was diese Nihal für ein Dämon war<, hatte sie zum ihm gesagt. >Hat ihr Enkel nur eine Spur ihres Temperaments im Blut, wird es schwer für dich, ihn hierher zu schaffen. Deshalb habe ich einen Trank zubereitet, den du im Notfall einsetzen kannst. Der hält ihn einen ganzen Tag lang in einer Art Halbschlafs Damals hatte Sherva den Kopf geschüttelt. Doch nun blieb ihm nichts anderes übrig. Er hatte den Jungen auf den Rücken gelegt und ihm den Mund aufgezogen, der voller Blut war. Wahrscheinlich hatte er ihm einen Zahn ausgeschlagen, aber das interessierte Sherva nicht. Hauptsache, der Trank rann ihm die Kehle hinunter.
    Nun jedoch war er erschöpft, er brauchte eine Rast, um neue Kräfte zu sammeln. Er legte den Knaben auf den Boden nieder und griff zur Feldflasche, um zu trinken. San beobachtete ihn aus halb geschlossenen Augen, und obwohl er so benommen war, war dieser Blick voller Hass.
    »Dein vermeintlicher Retter ist längst tot. Es bringt dir nichts, mich so anzustarren«, sagte Sherva auf ihn herabblickend.
    Der Junge antwortete nicht, versuchte nur, gegen die Wirkung des

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