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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
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Sekunden sind genug Zeit für einen Rebellen, um durch einen Riss zu verschwinden.
    »Das dürfte nicht allzu schwer werden«, entgegnet Naito. »Ich kann die Adressen von ein paar Army Stores raussuchen.«
    »Wir brauchen eine vierte Front«, stellt Lena auf einmal fest und sieht von der Karte hoch. Das kommt völlig überraschend, da sie seit meinem Eintreffen geschwiegen hat. »Wir müssen auch den Palast angreifen.«
    »Wir haben nicht genug Fae dafür.« Aren legt eine Hand auf meinen Oberschenkel.
    Ich schnappe nach Luft. Meine Jeans schützt mich vor seinen Edarratae , aber die Wärme seiner Hand spüre ich trotzdem. Er stützt sich auf seinen Ellbogen, der auf dem Tisch ruht. Ich glaube nicht, dass irgendwer merkt, dass wir uns berühren.
    »Wir brauchen nicht viele«, meint Lena. »Nur genug, um Atroth zu zwingen, die Mauer zu bewachen. Taltrayn kann uns Stellen vorschlagen, wo wir angreifen können.«
    Will Aren damit etwas bezwecken? Will er mich wissen lassen, dass ich ihm gehöre? Dass er sein Versprechen nicht vergessen hat und Kyol mich nicht zurückhaben kann?
    »Es gibt Schwachstellen, die wir ausnutzen können«, gibt Kyol zu. »Aber die Wachen werden wachsam sein.«
    Ich mag es, Aren zu küssen. Ich mag sein freches Grinsen, sein zerzaustes Erscheinungsbild, seine Treue Lena und der Rebellion gegenüber, aber mag ich auch ihn? Ich kenne ihn ja kaum.
    »Es ist das Risiko wert«, sagt Lena. »Sobald wir Risse innerhalb der silbernen Mauern geöffnet haben, können unsere Leute die Wachen von hinten angreifen.«
    Aren reibt mit dem Daumen über mein Bein. Das ist verwirrend, und jetzt ist definitiv nicht die beste Zeit, um über meine Gefühle nachzudenken, nicht, wenn Kyol uns gegenübersitzt und eine Schlacht bevorsteht.
    Arens Daumen hält still. »Strategische Attentate könnten funktionieren. Wir brauchen die Kontrolle über die Eingänge in die Innenstadt. Taltrayn?«
    »Ich kann eine Liste mit zu neutralisierenden Wachposten erstellen.« Kyols Stimme ist völlig emotionslos. Er starrt die Tischmitte an und sieht nicht hoch. Ich würde mich am liebsten in seine Arme werfen und ihm sagen, dass er das Richtige tut und dass alles gut werden wird, aber das kann ich nicht. All das kann ich nicht tun.
    »Gut.« Lena steht auf. Als mir klar wird, dass sie im Stehen sehen kann, wo Arens Hand liegt, springe ich ebenfalls auf.
    Naito erhebt sich auch. »Ich werde die Army Stores raussuchen.«
    »Ich helfe dir«, flötet Kelia.
    »Du wirst den Laptop nicht anfassen, Baby.«
    Sie legt den Kopf schief. »Dann muss ich mich wohl auf andere Weise beschäftigen.«
    Naito grinst und nimmt ihre Hand.
    Kyols Blick folgt ihnen, als sie den Tisch verlassen. Er muss wissen, dass sie ein Paar sind, er muss erkennen, wie glücklich sie sind. Wäre Kyol ein schwächerer Mann, dann hätte er seinen Wünschen nachgegeben, und wir hätten ebenfalls ein Paar sein können.
    Aren und Kyol stehen beide auf, als Lena ins Wohnzimmer geht, um mit Nalst zu reden. Als Aren sich zu mir umdreht, hebe ich das Glas Cabus hoch und halte es als Schild zwischen uns. Er grinst verhalten. Doch sein Grinsen verschwindet, als Kyol auf mich zukommt.
    »Willst du das wirklich tun?«, fragt er und ignoriert Aren. Er versucht noch immer, auf mich aufzupassen und mich vor diesem Krieg zu schützen.
    Meine Hände halten das Glas fester. »Ich muss das tun.«
    Ich bin besorgt, dass er sich mit mir darüber streiten will, also trinke ich einen Schluck Cabus . Keine Ahnung, warum ich das mache. Um mir etwas Zeit zu verschaffen? Um meine Entschlossenheit zu beweisen? Wie meine Motivation auch ausgesehen haben mag, ich bereue es sofort. Doch ich versuche, nicht zu sehr das Gesicht zu verziehen, schlucke die Flüssigkeit hinunter und stelle das Glas auf den Tisch.
    »Ich habe mich dafür entschieden«, sage ich.
    Er sieht mir in die Augen. Würden wir noch immer für den König arbeiten, dann wäre das eine der Schlachten, vor denen er mich schützen würde. Er hat früher nur minimale Risiken in meinem Leben toleriert und war mit einem Kontingent seiner besten Schwertkämpfer immer in meiner Nähe, wenn wir die Fae, die ich verfolgt habe, überfallen haben. Morgen wird das anders sein. Der Hof weiß, dass wir kommen. Es könnte so schlimm wie in Brykeld werden.
    Kyol nimmt meine Hand. Wärme durchflutet meine Handfläche, und ein Chaosschimmer dreht sich um meinen Ellbogen. »Du wirst an meiner Seite sein und tun, was ich sage. Du fliehst durch einen

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