Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
Vom Netzwerk:
Reaktion seltsam vor. Ich war davon ausgegangen, dass er noch nie zuvor einen Menschen berührt hatte, aber diese Berührung hatte sich auch komisch angefühlt. Ebenso seltsam und durchdringend war das Gefühl gewesen, als er am Tor meine Hand genommen hatte.
    Ich wirbele zu ihm herum. »Du bist in mein …«
    »Es hat nicht funktioniert«, unterbricht er mich und seufzt. »Offensichtlich sind Menschen immun gegen meine Magie.«
    Aren drückt zärtlich meinen Arm. »Bist du dir sicher, dass es nicht schmerzhaft gewesen ist?«
    Ein ebenso heißer wie verführerischer Chaosschimmer tanzt bis hoch zu meiner Schulter, und ich entziehe mich ihm. »Es hat nicht wehgetan.«
    »Bleib ganz locker, Jorreb«, sagt Lorn. »Wenn es funktioniert hätte, wüsste ich seit Lyechaban, wo sich das Sidhe Tol befindet. Ich bin nur hergekommen, um sicherzustellen, dass es nicht nur Diesel war.«
    »Dusel«, flüstere ich und weiß nicht, ob ich ihm glauben soll.
    »Wir unterhalten uns später«, sagt Aren mit entschlossener Stimme. Lorn zuckt als Antwort nur mit den Achseln.
    »Das kommt um den Hals?«, fragt mich Aren und hält die Krawatte hoch. »Wie eine Schlinge?«
    »Ja, genau.« Ich wende Lorn den Rücken zu und nehme Aren die Krawatte ab. Ich habe noch nie zuvor einem Mann eine Krawatte gebunden. »Ich schätze, das muss da lang …« Himmel, er riecht so gut. »… und dann zieht man das hier durch. Mit dem Knoten bin ich mir allerdings nicht so sicher. Und die hier musst du noch zumachen.«
    Die obersten beiden Hemdknöpfe sind offen. Meine Finger streifen seine Haut, als ich den unteren Knopf schließe. Ich mache mit dem oberen weiter.
    Aren legt seine Hände auf meine. »Ist das wichtig?«
    Wenn wir nicht ausgerechnet zur Hochzeit von Paiges Schwester gehen würden, dann hätte ich gesagt, dass es unwichtig wäre, aber Amy heiratet einen Anwalt, der aus einer Anwaltsfamilie stammt. Er bezahlt das ganze Fest, und Paige hat mir versichert, dass er ihrer Schwester keinen Wunsch abschlagen kann. Daher die formelle Kleidung und die Buchung der Marbarrage-Villa.
    »Ohne fällst du unangenehm auf.« Ich lege die Krawatte um seinen Hals. Er erschaudert, als die Seide über seinen Nacken gleitet. Doch das ignoriere ich ebenso wie die Hitze eines Edarratae , der kribbelnd über meine Fingerspitzen tanzt.
    Während ich die Krawatte binde, kann ich dank meiner hochhackigen Schuhe einen Blick auf das Schild in seinem Jackett werfen. Armani. Passt ja.
    »Ihr Fae habt einen teuren Geschmack.«
    » Kelia hat einen teuren Geschmack«, erwidert Aren.
    »Sie ist einkaufen gegangen?« Stehlen wäre wohl zutreffender, aber auf derartige Feinheiten kommt es wohl nicht an.
    »Sie musste sich ablenken.«
    Lorn kommt näher und begutachtet mein Werk mit missbilligender Miene. »Du machst das falsch. Ich glaube, die Seite muss da runter.«
    Ich schiebe seine Hand weg. »Seit wann bist du der Experte?«
    »Selbst ein Fae erkennt, dass das nicht richtig sein kann.«
    Ich starre ihn an. Dann löse ich die Krawatte und fange noch mal von vorne an.
    Aren seufzt frustriert. Es fällt ihm schwer, still zu stehen, und seine Muskeln spannen sich an, als ob er sich für einen Kampf vorbereiten würde. Vielleicht tut er das auch. Kyol könnte hier schon irgendwo sein und auf uns warten. Auf mich.
    »Bist du immer noch nicht fertig?«, fragt Aren.
    Ich löse meinen erbärmlichen Krawattenknoten und fange noch mal von vorne an. »Das wäre sehr viel einfacher, wenn du nicht so rumzappeln würdest.«
    Lorn sagt etwas auf Fae, das ich nicht verstehe. Als Aren kichert, ziehe ich den Knoten besonders eng zu.
    Irgendwann gebe ich auf. Ich komme zu der Einsicht, dass es besser ist, gar keine Krawatte zu tragen, als eine, die scheußlich gebunden ist und schief sitzt.
    »Vergiss es einfach«, sage ich und stopfe ihm die blaue Seide in die Tasche. Vielleicht kann sich Paige ja später darum kümmern.
    »Dank den Sidhe «, murmelt Aren und knöpft den obersten Hemdknopf wieder auf. Er wirft Lorn einen Blick zu. »Du kannst jetzt gehen.«
    Lorn schenkt ihm ein nachsichtiges Lächeln und wendet sich dann mir zu. »McKenzie, solltest du je etwas brauchen, nachdem du an den Hof zurückgekehrt bist, dann zögere nicht, mir eine Nachricht zu schicken.« Er zwinkert mir zu, macht einen Schritt nach hinten und öffnet einen Riss.
    Schatten tanzen, als der weiße Lichtriss verschwindet. Aren lässt mir nicht genug Zeit, um sie zu lesen. Er zieht mich auf das Tor zu, durch das man in

Weitere Kostenlose Bücher