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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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war! Und das Schlimmste dabei war, dass es fast schon zu leicht ging.«
Robert Aldaran sah sie neugierig an. Er war ein groß gewachsener Mann, älter als Margaret, mit dunkelrotem Haar und einem ernsten Gesicht, das sich vollkommen veränderte, wenn er lächelte. »Aber, Domna, ich habe allerdings noch einiges mehr gehört.«
Margaret schluckte heftig. Sie wollte nur ungern alle Einzelheiten enthüllen, aber es war klar, dass sich Robert nicht mit weniger zufrieden geben würde. Und wenn die Annahme stimmte, dass man sich die Geschichte bereits überall erzählte, sollte sie jetzt besser dafür sorgen, dass es keine Übertreibungen gab. Wenn nur ihr Gewissen endlich Ruhe gäbe. Nach dem darkovanischen Sittenkodex hatte sie schließlich nichts Verwerfliches getan.
»Es war alles ziemlich chaotisch, die Entsagenden kämpften mit den Banditen, und ich wusste nicht recht, was ich tun sollte. Nachdem ich es fertig gebracht hatte, dem Mann das Genick zu brechen, bin ich wohl in Panik geraten, weil ich nur noch wollte, dass es aufhört! Ich rief nur >Halt!<, ohne weiter nachzudenken, wie es jeder andere unter diesen Umständen vielleicht auch getan hätte.« Sie merkte, dass ihr Mund trocken war, und merkte, wie ihr Vater ihr den Arm tätschelte, als spürte er ihre Erregung.
Margaret schluckte wieder und verstärkte den Griff am Arm ihres Vaters. »Ich besitze nämlich die Befehlsstimme, bin aber noch nicht ganz an sie gewöhnt.« Sie unterbrach sich wieder und schaute auf Donal hinab, der zu ihr herauf grinste.
»Das stimmt! Weckt nie, nie Marguerida plötzlich auf- es sei denn, ihr wollt…«
»… mitten in der Nacht im Freien schlafwandeln«, beendete Lew den Satz. Er warf Donal einen Blick zu, und der Junge fügte sich mit einem verständigen Funkeln in den Augen.
Robert und Gisela sahen vom Vater zur Tochter, selbst Lord Aldaran betrachtete Margaret interessiert. »Was geschah dann?«, fragte er, und seine Augen leuchteten.
»Zu meiner großen Überraschung blieben alle stehen. Besser gesagt, sie erstarrten, als wären sie Statuen im Schnee. Ich war entsetzt, weil ich nicht wusste, wie ich wieder ungeschehen machen konnte, was ich getan hatte. Doch zum Glück hatte ich den richtigen Einfall, und es gelang mir, meine Gefährten wieder zurückzuholen. Die Banditen weckte ich allerdings nicht.«
»Ihr meint, Ihr habt sie erfrieren lassen?«, fragte Gisela, und ihre Stimme war heiser vor Entsetzen. Sie hatte eine Gänsehaut an den Armen und zuckte plötzlich zurück, ein ängstliches Flackern in den Augen. »Wie konntet Ihr nur?«
»Hatte ich denn die Wahl?« Margaret glaubte selbst nicht, was sie da sagte. Sie klang prahlerisch, und das war das Letzte, was sie dabei empfand. »Sie waren uns zahlenmäßig weit überlegen, und eine der Entsagenden wurde verwundet.«
»Hast du sie denn im Schnee stehen gelassen, Marguerida?«, piepste Donal. »Das hätte ich sehen mögen.«
»Die Entsagenden haben sie ins Jenseits befördert und ihre Leichen verbrannt.« Ihr wurde übel, als sie das sagte, und sie kam sich unglaublich feige vor.
»Sehr gut«, verkündete Lord Aldaran, offenkundig nicht im Mindesten entsetzt. »Das war noch ein besseres Ende, als es die Kerle verdient hatten!«
Gisela war aus zarterem Holz geschnitzt, denn sie zitterte am ganzen Körper und zog sich zurück, näher zu Mikhail, der noch immer mit Ariel sprach. Margaret beobachtete sie und registrierte, dass Mik Giselas Anwesenheit neben sich gar nicht wahrzunehmen schien. Gerade als Robert Aldaran im Begriff war, Margaret eine weitere penetrante Frage zu stellen, betraten die Lanarts den Saal. Dom Gabriel furchte die Stirn, und Gabriel junior schien sich in seiner formellen Kleidung gar nicht wohl zu fühlen, doch Rafael lächelte. Ohne auf weitere Fragen zu hören, verließ Margaret den Schutz ihres Vaters und eilte auf ihren Onkel zu. »Dom Gabriel! Rafael! Was für eine nette Überraschung. Ich wusste gar nicht, dass ihr hier seid. Und Gabriel -wie geht es euch?«
Margaret hakte sich bei ihrem Onkel ein und legte ihm die Hand auf den Arm. Gabriel schien die warmherzige Begrüßung zu überraschen, obwohl er sich kaum etwas anmerken ließ. »Ganz gut, ganz gut«, brummte er. »Du siehst glänzend aus.« Sie neigte den Kopf ein wenig näher zu ihm, wild entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Sie liebte ihren Onkel zwar nicht gerade, aber er war wenigstens ungefährlich und würde sie nicht wegen ihrer Rolle beim Tod der Räuber quälen. »Und

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