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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Schachtel gesteckt und für immer aufbewahrt hätte. Margaret wusste, dass sie das zum Teil dem gelassenen und sicheren Auftreten ihres Vaters verdankte. Und mit Mikhail an ihrer Seite konnte sie ohnehin alles durchstehen.
Ja, aber der einzige Rock, der mich wirklich …
Mikhail! Hinter meinem Rock ist eine Sache, aber unter ihm ist eine ganz andere!
Stimmt, aber kannst du es mir denn verübeln? Du bist die schönste Frau der Welt, vielleicht sogar des ganzen Universums. Ich habe mich mehr als einmal an unseren Kuss auf der Terrasse im letzten Sommer erinnert.
Hör auf! Mein Gesicht fühlt sich an, als wäre es rot wie das’ Kleid einer Bewahrerin!
Unsinn. Man sieht nur einen leichten Anflug von Rosa auf deinen Wangen, sonst nichts, und niemand würde vermuten, dass wir unaussprechliche Gedanken füreinander hegen.
»Ich bin deinem Vogel begegnet, als ich in den Stallhof kam, Mikhail - oder besser gesagt, er flog einfach auf meine Schulter und warf mich fast vom Pferd. Was für ein wunderschönes Geschöpf. Wir haben auf Thetis ähnliche Vögel -nicht ganz so groß, wenn ich mich recht erinnere, aber genauso hübsch. Ich bekam gleich ein bisschen Heimweh.«
»Schön und eine echte Plage. Er scheint beschlossen zu haben, dass ich zu ihm gehöre, und was ich auch tue, er weicht mir nicht von der Seite.«
In diesem Moment kam Donal Alar in den Saal gerannt, ihm folgten mit etwas mehr Würde sein Bruder Damon und seine Eltern. Hinter ihnen schritt Gisela Aldaran mit einem älteren Mann, der ihr Vater sein musste. Daneben ging ein weiterer Mann, der seinem Vater sehr ähnelte, und Margaret nahm an, dass es sich um einen Bruder Giselas handelte. Sie
verstärkte ihren Griff auf Mikhails Arm für einen Augenblick, bevor sie die Hand wegzog.
Sie standen Schulter an Schulter da, fast gleich groß, einander nicht berührend und doch innig vereint. Es fühlte sich vollkommen richtig an, und als Lew Alton neben sie trat, fühlte Margaret sich so beschützt, wie sie es sich ihr ganzes Leben lang gewünscht hatte. Mit ihrem Vater und Mikhail an ihrer Seite wurde sie mit allem fertig. Doch warum dann schlug ihr Herz so schnell und war ihr Mund so trocken?
Gisela blieb stehen, funkelte die Gruppe mit ihren lebhaften grünen Augen an und zwang sich zu einem Lächeln, das keine Wärme enthielt. »Hallo, Mikhail«, begann sie in ihrem verführerischen Tonfall und hatte eindeutig die Absicht, Margaret zu ignorieren. Sie ging auf Mikhail zu. Der wäre fast zurückgewichen, schien sich dann jedoch zu entsinnen, dass er ein Hastur war, und nickte ihr höflich zu.
Margaret musterte die andere Frau, sie bemerkte das schöne Seidenkleid in einem tiefen Granatrot, das in anmutigen Falten auf die zierlichen Lederschuhe an ihren Füßen fiel. Die Ärmel des Kleides waren halblang, so dass man die glatte Haut ihrer Arme und der weichen Hände deutlich sah. An einem Handgelenk trug sie einen dicken Goldreif mit roten Steinen, und Margaret war für einen Moment überrascht. Dann erinnerte sie sich, dass Gisela eine Witwe und keine Jungfrau mehr war und bereits Kinder hatte. Dennoch sah das Ding an ihrem Arm nicht im Entferntesten wie eins der wenigen Catenas Armbänder aus, die sie gesehen hatte. Vielleicht stammte es von einem anderen Planeten.
»Gisela, Robert, Lord Aldaran.« Mikhail schien nicht recht zu wissen, wie er fortfahren sollte. »Verzeiht mir, aber ich hatte noch nicht die Gelegenheit, meine Schwester Ariel zu begrüßen. Würdest du bitte die Vorstellung übernehmen, Onkel Lew?«
»Selbstverständlich, Mikhail.«
Feigling!
Richtig, liebe Marguerida, ganz richtig. Da siehst du, was für ein Schwächling ich in Wirklichkeit bin. Ich würde lieber hundert Banditen gegenüberstehen als jetzt Gisela. Abgesehen davon sind sie Lews Verwandte, nicht meine, deshalb ist es ohnehin angemessener, wenn er sie vorstellt.
So eine Spitzfindigkeit habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört, mein Geliebter.
Falls Lew Alton von Mikhails plötzlichem Abgang verdutzt war, zeigte er es zumindest nicht. Margaret sah, wie Mikhail zu Ariel und Piedro hinüberging, augenscheinlich ganz der besorgte Bruder, und Lew lächelte feierlich. »Dom Damon, darf ich Euch meine Tochter Marguerida Alton vorstellen: Marguerida, das sind Dom Damon Aldaran, sein Sohn Robert und seine Tochter Gisela.«
Die Situation behagte Gisela offenkundig überhaupt nicht, stocksteif stand sie da, wohl wissend, dass sie gerade eine raffinierte Abfuhr erhalten hatte. Ihre

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