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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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dass es ihr genützt hätte, sondern gerade genug, um sie zu erschrecken. Margaret war übel. Ihr erster Gedanke galt Dio. Was, wenn sie aus dem künstlichen Tiefschlaf plötzlich erwacht war oder wenn er nicht ausreichte, um ihre Stiefmutter am Leben zu erhalten? Sie konnte den Gedanken nicht ertragen. Dio musste weiterleben und endlich wieder gesund werden.
Besorgt erhob Margaret sich von der Bank und machte sich auf den Weg zum Hauptgebäude von Arilinn. Aber nach drei Schritten blieb sie stehen. In ihrem jetzigen Zustand in die Tiefschlafkammer zu stürzen war mehr als dumm. Sie würde nur selber krank werden. Oder Dios Zustand verschlimmern.
Wo war Liriel? Ihre Base war die Technikerin im Turm von Tramontana gewesen, als Margaret nach Darkover kam, aber sie war nach Arilinn übergesiedelt, um in Margarets Nähe zu sein, wenn sie das anstrengende Studium der Matrixwissenschaften und der AltonGabe aufnahm. Margaret hatte gar nicht nach Arilinn gewollt, sondern wäre viel lieber nach Neskaya gegangen, wo Istvana Ridenow als Bewahrerin waltete. Sie wusste immer noch nicht recht, wieso sie sich überreden ließ, nach Arilinn zu kommen - ihr Verwandter Jeff Kerwin, auch bekannt als Lord Damon Ridenow, hatte ihr zugeredet, dass ihr ein paar Monate dort gut täten, und sie war so erschöpft gewesen von ihren Abenteuern, dass sie einfach zugestimmt hatte. Außerdem wurde Dio in Arilinn behandelt, und das hatte die Sache entschieden.
Bei ihrer Ankunft in Darkover hätte Margaret nie gedacht, auf wie viele Verwandte sie hier treffen würde. Nach all den Jahren, in denen sie das einzige Kind von Lew Alton war, hat
te sie nun Vettern und Onkel im Überfluss - und die meisten von ihnen wohnten sogar entweder in Arilinn oder kamen häufig zu Besuch. Selbst Ariel, Liriels Zwillingsschwester, wohnte zusammen mit ihrem Mann Pedro, ihrem verwundeten Sohn Domenic und den vier anderen Söhnen dort. Sie hatte sich schon bald mit den Kindern angefreundet, vor allem mit dem kleinen Donal, den sie aus Versehen in die Oberwelt geschickt hatte. Er war ein sehr lebhafter Bengel, den es langweilte, bei seinen ängstlichen Eltern eingesperrt zu sein, und Margaret hatte ihm nach und nach die Grundbegriffe der terranischen Sprache beigebracht, wohl wissend, dass sie damit sowohl die Mutter des Jungen als auch ihre Tante verärgerte. Also war es ihr Geheimnis, und bislang hatte es Donal für sich behalten, was Margarets gute Meinung von ihm nur verstärkte. Donal behandelte sie nie wie jemand Außergewöhnliches, sondern schien sie für ihr Alter ganz interessant zu finden. Lady Javanne kam ebenfalls häufig vorbei, um Ariel zu besuchen, aber die meiste Zeit war sie in Thendara, wo sie ihre Intrigen spann und Regis Hastur von diesem und jenem zu überzeugen versuchte.
Liriel! Margaret hatte während ihrer Zeit in Arilinn gelernt, nicht im Geiste zu schreien - ein Problem, vor dem viele junge Telepathen standen. Dank der Alton-Gabe des erzwungenen Rapports besaß sie eine unglaubliche geistige Stimmkraft, und dass sie die Disziplin gefunden hatte, diese zu beherrschen, zählte bislang zu ihren wenigen Triumphen.
Ja, Marguerida.
Ich habe diese Kopfschmerzen, die ich immer bei bösen Vorahnungen bekomme. Ist mit Dio alles in Ordnung? Ich habe erst vor einer halben Stunde nachgesehen, sie war wie immer. Ich bin noch geblieben, um mir dieses thetische Reiselied bis zum Schluss anzuhören - der Rhythmus ist fast hypnotisch. Du hast nicht das ganze Lied gehört - nur den Teil, den ich kenne und den die Leute auf unserer Insel besaßen. Der Rhythmus ist der Rhythmus der Wellen, deshalb ist er zwangsläufig hypnotisch. Bist du sicher, dass es Dio gut geht?
Ganz sicher.
Dann stimmt irgendetwas anderes nicht - oder wird bald nicht mehr stimmen. Verdammt! Warum muss ich nur diese blöden unvollständigen Ahnungen haben? Man sollte meinen, man sieht entweder gar nichts oder einen eindeutigen, präzisen Hinweis, mit dem man etwas anfangen kann.
Das würde es sicher leichter machen, Marguerida. Aber wie so oft klafft zwischen Ideal und Wirklichkeit eine große Lücke. Wann hat es denn angefangen?
Ungefähr vor einer halben Stunde. Erst dachte ich, es ist der übliche Kopfschmerz von den Matrizen - dabei war ich heute Nachmittag nicht sehr viel im Turm. Ich habe am Vormittag mit Jeff gearbeitet, mein zweites Frühstück eingenommen und wollte gerade in die Schreibstube gehen, um nachzusehen, wie es mit diesen Aufzeichnungen vorangeht, die Haydn Lindir

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