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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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-Klavierstunden zu geben, würde ich mal sagen.«
»Wie alt ist sie denn? Bei all diesen lebensverlängernden Medikamenten ist das heutzutage schwer zu sagen.«
»Ivor war fünfundneunzig, und Ida ist, glaube ich, zwei Jahre jünger. Sie sieht nicht aus, als könnte sie deine Großmutter sein, oder?«
»Ganz und gar nicht. Ich hätte sie eher auf sechzig geschätzt.« Er hielt inne, trank einen Schluck und seufzte. »Aber nicht nur alte Professoren und ihre Witwen sind bedroht, Marguerida. Was die Expansionisten vorschlagen, ist eine Generalüberholung der wirtschaftlichen Grundlagen der Föderation. Im Augenblick können sie ihren irrsinnigen Traum noch nicht verwirklichen, aber bei der nächsten Wahl könnten sie eine Mehrheit im Unterhaus bekommen, und dann würde es sehr … unangenehm werden.«
»Aber, Vater, niemand, der halbwegs bei Verstand ist, unterstützt doch …«
»Wenn du den Leuten weismachst, dass etwas in ihrem eigenen Interesse ist, dann unterstützen sie es, auch wenn es
gelogen ist. Und vergiss nicht, dass die Expansionistische Partei von den habgierigen Elementen der Föderation unterstützt wird - von denen, die immer der Meinung waren, Zweck aller Planeten läge einzig und allein darin, Terra mit jedem Luxus zu versorgen, selbst wenn dafür Menschen hungern müssen, und schon hast du eine wahrhaft teuflische Mischung. Diese Männer kennen keine Religion außer Gier, und sie haben nicht mehr Moral als ein Banshee. Die meisten Leute haben ein sehr schlechtes Gedächtnis und denken schon nicht mehr an die Weltenzerstörer. Wir hier auf Darkover erinnern uns noch sehr wohl daran, weil sie uns beinahe vernichtet hätten.«
»Wünschst du dir denn, du wärst wieder im Senat?«
»Nein. Ich würde mich wahrscheinlich täglich duellieren oder irgendwann zu Tode trinken. Ich hatte damals das Gefühl, dass es an der Zeit war, die Fackel an Hermes Aldaran weiterzugeben, der ebenso listig ist, wie sein Name vermuten lässt.«
»Hoffentlich hast du Recht. Am Raumhafen ist etwas vorgefallen, das mich sehr beunruhigt. Sie wollten mich nicht hineinlassen vermutlich hätte ich meine Uniform anlegen sollen statt bequemer Kleidung, aber ich hatte die richtigen Papiere dabei. Sie haben etwas von Sabotage auf Ephebe gefaselt. Und der Gardist durfte mich nicht in den Raumhafen begleiten, ich nehme an, weil er Darkovaner ist. Der Mann, der mich aufhielt, beschuldigte mich sogar, die Papiere gestohlen zu haben. Ich habe eine solche Behandlung zwar schon auf einigen anderen Planeten von einheimischen Offizieren erlebt, aber das terranische Personal ist in der Regel nicht so grob und auch nicht so paranoid.
Lew nickte. »Ich wusste von der Sache auf Ephebe, aber ich habe es erst einige Tage vor deiner Ankunft erfahren und wieder vergessen.« »Was ist denn passiert?«
»Das ist mir auch nicht ganz klar, denn ich bekam nur einen kurzen Bericht von Herm. Er konnte mir nicht die ganze Angelegenheit erklären und musste zudem einen ziemlich dürftigen Code verwenden, den wir kurz vor meiner Abreise noch schnell ausgearbeitet hatten. Anscheinend waren die Einheimischen über eine neue Regel erbost, die man ihnen auferlegt hatte - du weißt ja, dass Ephebe beinahe vollständig im Besitzt von Transplanetary ist; sie haben die Sache selbst in die Hand genommen und es geschafft, den wichtigsten Raumhafen fast völlig zu zerstören. Transplanetary verlangt, dass jetzt Truppen zur Wiederherstellung der Ordnung< hingeschickt werden, und der gesamte Senat spielt auf Zeit.« »Das verstehe ich nicht. Wieso konnte dir Herm nicht alles, erzählen?«
Lew trank seinen Tee aus, verzog fürchterlich das Gesicht und stellte den Becher weg. »Es hätte ihm als Hochverrat ausgelegt werden können, wenn er Regis und mir die Einzelheiten mitgeteilt hätte. Weil wir nämlich ein geschützter Planet sind und keine Mitgliedswelt.«
»Und das macht einen Unterschied?«
»Und ob. Die Expansionisten stehen den Protektoraten äußerst misstrauisch gegenüber und wünschen nichts sehnlicher, als ihnen den Status von Mitgliedern zu verleihen, um so besseren Zugriff auf ihre Ressourcen zu haben. Hast du nicht gewusst, dass wir nach den Weltenzerstörern einige vorsichtige Vereinbarungen getroffen haben, unsere Matrixwissenschaften mit der Föderation zu teilen? Es war ein großer Fehler, und wir haben ihn erkannt, bevor es zu spät war. Regis hat einiges an Lauferei hinter sich und ich ebenfalls, und es ist uns gelungen, den Schaden wieder gutzumachen.

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