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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wusste. Die Information war da, kristallklar und vollständig. Aber es gab keinen Weg, an sie heranzukommen. Margaret fühlte sich, als hätte sie einen riesigen Schatz in einer Truhe und keinen Schlüssel dazu. Wenn sie doch nur nicht so entsetzlich frieren würde! Margaret hielt den Gedanken fest. Sie hatte einen Feuerstein in ihrem Gurtbeutel und ihr kleines Messer. Theoretisch
könnte sie ein Feuer machen. Sie hatte unterwegs ein paar Mal mit Rafaella zusammen eins angefacht. Aber sie hatte ja gar nichts zum Verbrennen! Das Holz, das herumlag, war völlig durchnässt. Der Baum, der ihr Schutz bot, half ebenfalls nichts - grünes Holz brannte schlecht, selbst wenn sie trockenen Zunder gehabt hätte. Abgesehen davon hatte sie keine Axt, und wie sonst sollte sie die Äste vom Baum bringen. Müde wie sie war, bezweifelte sie, dass sie mehr als einige kleine Zweige abbrechen konnte.
Es musste eine andere Möglichkeit geben, warm zu werden. Margaret wusste, dass es auf jedem von Menschen bewohnten Planeten Methoden zur Erzeugung von Wärme gab. Die Yogis auf Terra praktizierten diese Methoden seit Jahrtausenden, und soviel sie wusste, hatten auch die Cristoforos oben in Nevarsin welche entwickelt. Unglücklicherweise hatte Margaret sie nie studiert. Wärme war nichts anderes als Energie, oder? Und Laran war ebenfalls Energie. Wenn sie so furchtbar klug war, wieso fiel ihr dann kein Weg ein, wie sie mit Hilfe ihrer Matrix Wärme erzeugen konnte?
Margaret starrte wütend auf ihre Hand und wünschte, sie hätte in Physik besser aufgepasst. Die mathematische Seite der Physik hatte ihr keine Schwierigkeiten bereitet, sie fand immer schon, dass Gleichungen der Musik sehr ähnlich waren, und wunderte sich sogar, dass man keine Wege fand, diese eleganten Fakten in Melodien zu verwandeln. Aber die praktischen Aspekte der Physik Schwerkraft, Kernfusion und selbst Elektrizität - blieben ihr stets ein Rätsel. Sie hatte eben nicht den Verstand eines Ingenieurs. Gleichzeitig war ihr klar, dass Überwachung nichts anderes war als die Beobachtung der Energie eines Körpers. So hatte es ihr Liriel einmal erklärt und Istvana ebenfalls. Aber wo kam die Energie zum Überwachen her? Steckte sie in den Sternstei
nen, oder bezog der Überwacher sie aus sich selbst? Ein guter Kreisüberwacher konnte nämlich die Energien der anderen regulieren und dadurch verhindern, dass sie sich verletzten oder völlig verausgabten. Es war ein Jammer, dass sie nur die Grundlagen gelernt und nicht die richtigen Fragen gestellt hatte, als die Gelegenheit dazu war. Wenn doch nur Istvana jetzt hier wäre allerdings war die noch nicht geboren, und zwei Zeitreisende waren nun wirklich genug!
Woher kam Wärme? Von der Sonne, logischerweise, aber die war auch keine Hilfe. Darkovers blutrote Sonne lag hinter dichten Wolken verborgen. Wie lange waren sie wohl in diesem runden Haus gewesen? Es war Margaret nicht sehr lange vorgekommen, aber soviel sie wusste, waren auch schon mehrere Tage und Wochen vergangen, ohne dass es ihr bewusst geworden wäre.
Was noch? Essen. Das war für Menschen eine der Hauptenergiequellen. Vielleicht war es nicht sehr klug, jetzt daran zu denken, denn Margaret war sehr hungrig, und es schien unendlich lange her zu sein, dass sie den Eintopf hinuntergeschlungen hatte falls er überhaupt Wirklichkeit gewesen war. Waren auch schon Wolken am Himmel gewesen, als sie hierher geritten waren? Sie konnte sich nicht mehr erinnern, sosehr sie ihr Hirn auch zermarterte. Aber wahrscheinlich schon, denn auf Darkover regnete oder schneite es ja fast immer.
Kurzzeitig hatte sie den wunderbaren Einfall, ein gutes Mahl aus der dünnen Luft zu zaubern, ließ ihn aber mit großem Bedauern sofort wieder fallen. Wenn sie telekinetische Fähigkeiten gehabt hätte, dann vielleicht, aber soviel sie wusste, war dem nicht so. Istvana sagte, dass es mittels Laran vereinzelt Leuten gelang, kleine Gegenstände zu bewegen, und dass es im Zeitalter des Chaos möglich gewesen war, mit Hilfe der riesigen Relaisschirme sogar Menschen zu transpor
tieren. Diese Technik hätten die Terraner sicher nur zu gern in ihre feisten Finger bekommen. Ein Glück, dass diese Kunst im Laufe der Jahre verloren gegangen war. Sonst würden die Elitesoldaten der Föderation nur eines Tages vor Regis Hasturs Tür stehen und verlangen, dass er sie herausrückte.
Womit konnte sie noch Wärme erzeugen, wenn sie kein Essen hatte und die Sonne außer Reichweite war? Sollte sie vielleicht

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