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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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aber sie wurden doch von den Nymphen beschämt, die eher zu fliegen als zu laufen schienen und mühelos jedem Verfolger davoneilten.
    Kendra lächelte in sich hinein. Kein verliebter Satyr würde jemals eine Hamadryade fangen, die sich nicht fangen lassen wollte!
    Überall streckten Dryaden und Satyre den Kopf durch verborgene Öffnungen in der Hecke, Feen flogen über das Gestrüpp und erhoben sich steil gen Himmel, während ihre schattenhaften Schwestern sie verfolgten. Die Satyre, die das Ganze vom Bohlenweg aus beobachteten, pfiffen, stampften mit den Hufen und schrien Hurra. Viele Najaden kamen mit tropfnassem Kopf an die Oberfläche, die Augen weit aufgerissen, während sie den Tumult beobachteten.
    Inmitten des Aufruhrs stürmte Hugo los, den Karren im Schlepptau. Opa hatte sich inzwischen bei den anderen unter dem Zelt versteckt. Kendra hielt den Atem an, als der massige Golem ungehindert durch die Hecke stürmte und der Karren sich ratternd entfernte.
    Nachdem der Karren durch die Hauptlücke gebrochen war, folgten ihm einige hochgewachsene Dryaden, die sich sogleich in verschiedene Richtungen zerstreuten. Ihre wallenden Roben und ihr langes Haar wehten hinter ihnen her. Satyre und Hamadryaden begannen, durch die Lücke in der Hecke zurückzukehren. Einige lachend, andere erschüttert.
    Kendra schaute zu den Najaden zurück, deren tangartiges Haar von Schleim glänzte. Ihre nassen Gesichter wirkten überraschend zerbrechlich und jung für Geschöpfe, deren bevorzugter Zeitvertreib das Ertränken von Menschen war. Kendra bekam Blickkontakt mit einer von ihnen und winkte. Als Reaktion darauf verschwanden sie alle hastig unter Wasser.
    Im Laufe der nächsten Minuten kehrten weitere Feen, Satyre und Dryaden zurück. Als sie wieder auf das Feld kamen, hießen ihre Freunde sie mit Umarmungen willkommen. Dann wandten die meisten sich ängstlich um, um auf die Ankunft anderer geliebter Wesen zu warten.
    Weitere Minuten verstrichen, und es kamen immer weniger Geschöpfe zurück. Schwer atmend und mit schweißfeuchten Flanken galoppierten die Zentauren durch die Lücke und zwangen eine Gruppe von dunklen Feen, von ihrer Verfolgungsjagd abzulassen. Nur zwei Pfeile steckten noch in Wolkenschwinges Köcher.
    Weniger als eine Minute später erschien Doren in der Lücke, nachdem er einigen dunklen Satyren ausgewichen war und sie abgewehrt hatte. Er führte eine verzweifelte Gruppe von Satyren an. Ein halbes Dutzend Satyre stießen ihre Widersacher beiseite, taumelten durch die Lücke und sanken erschöpft in die Arme ihrer Freunde.
    Kendra sah eine vertraute Gestalt an der Schwelle der Lücke stehen. Verl, dessen schneeweißes Fell dreckverkrustet war, Brust und Schulter von Biss- und Kratzwunden verunstaltet, mühte sich, einen Schritt vorwärts zu machen. Er hatte es beinahe geschafft, doch jetzt weiteten sich seine Augen vor Panik, als eine unsichtbare Barriere ihn daran hinderte, die rettende Wiese zu erreichen. Kendra sah, wie sein kindliches Gesicht sich verzerrte und ziegenähnlicher wurde und sein weißes Fell sich verdunkelte. Schwarze Satyre zerrten ihn von hinten zu Boden und stürzten sich blökend auf ihn. Sekunden später, als Verl sich wieder erhob, hatte er den Kopf einer Ziege und schwarzes Fell wie ein Zobel.
    Die anderen Satyre und Hamadryaden zogen sich von der Lücke zurück. Kendra sprang die Stufen des Pavillons hinunter und lief zu Doren.
    »Sind sie gut weggekommen?«, keuchte der Satyr.
    »Ja«, bestätigte Kendra. »Aber das mit Verl ist schrecklich.«
    »Scheußliche Sache«, stimmte Doren ihr zu. »Zumindest haben die meisten von uns es geschafft. Die schlimmsten Probleme hatten wir, nachdem ein Schwarm dunkler Feen eine der mächtigsten Dryaden in die Enge getrieben hatte. Sie haben sie schnell verwandelt, und sie erwischte einige von uns. Ich sehe, dass die Zentauren es zurückgeschafft haben.« Er deutete mit dem Kopf in die Richtung, wo Breithuf und Wolkenschwinge von aufgeregten Satyren umringt standen und grimmig deren Bewunderung ertrugen.
    »Sie waren schnell«, sagte Kendra.
    Doren nickte, während er versuchte, sich den Schlamm vom Brustbein zu wischen. »Sie können rennen. Und sie können kämpfen. Wolkenschwinge hat mit einem einzigen Pfeil zwei dunkle Satyre an einen Baum genagelt. Breithuf hat die dunkle Dryade in einen Graben geworfen. Aber gegen Ende ist ein dunkler Zentaur aufgetaucht und hat sie zum Rückzug gezwungen.«
    Breithuf und Wolkenschwinge trabten von ihren

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