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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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wären beide Seiten ungefähr gleich stark, aber dann dauerte es nicht lange, und die dunklen waren in der Überzahl; auf eine helle Fee kamen drei dunkle. Coulter und ich beschlossen, dem ein Ende zu machen, bevor alle Feen verwandelt wurden. Er hat doch diesen Kristall, der benommen macht, und er glaubte, den Kampf damit so weit stören zu können, dass den hellen Feen die Flucht gelingen würde. Doch sobald wir auf die Lichtung traten, hörten die dunklen Feen auf, die hellen zu attackieren, und stürzten sich auf uns. Wir hatten so gut wie keine Zeit zum Nachdenken. Coulter drängte mich, in einen gasförmigen Zustand zu wechseln. Hugo stellte sich zwischen uns und den Ansturm der dunklen Feen, und sie haben ihn mit ihrer düsteren Magie schwer getroffen: Das Gras auf seinem Körper ist verwelkt, und er hat jetzt lauter schwarze Male am Leib. Coulter hielt seinen Kristall hoch und befahl Hugo, sich in die Scheune zurückzuziehen, was die richtige Entscheidung war. Es gab wenig, was Hugo gegen so viele winzige Feinde hätte ausrichten können. Der Golem gehorchte, und die Feen attackierten Coulter. Der Kristall störte ihren Flug, und die meisten von ihnen stürzten ab, aber einige haben es geschafft, auf Coulter zu landen. Sie begannen ihn zu beißen, und dann verschwand er.«
    »Hat er seinen Unsichtbarkeitshandschuh angezogen?«, fragte Seth hoffnungsvoll.
    »Kein Handschuh«, antwortete Tanu. »Er ist einfach verschwunden. Ich habe den Trank zu mir genommen, als die Feen auf mich zukamen, und mich gerade noch rechtzeitig in Gas verwandelt. Sie waren wütend und huschten um mich herum und schossen schwarze Blitze auf mich ab, aber als sie sahen, dass es vergeblich war, flogen sie davon.«
    »Sie können Coulter nicht getötet haben«, warf Dale ein. »Dunkel oder nicht, der Vertrag bindet sie. Ihr habt euch auf neutralem Boden befunden. Sie konnten Coulter nicht töten, es sei denn, er hätte jemanden in Fabelheim getötet.«
    »Aus genau diesem Grund glaube ich nicht, dass er tot ist«, sagte Tanu. »Aber sie haben ihn mit irgendeiner Art von Fluch belegt, die ihn entweder unsichtbar gemacht oder an einen anderen Ort teleportiert hat. Ich bin geblieben und habe das Gebiet abgesucht, konnte aber keinen Hinweis darauf finden, dass er lediglich unsichtbar war. Keine Abdrücke im Gras, wo er gelegen oder gestanden haben könnte. Ich hätte ihn gehört, hätte er irgendeinen Laut von sich gegeben – nichts. Das ist alles, was ich weiß. Dann bin ich direkt hierher gekommen.«
    »Du bist dir sicher, dass Coulter nicht selbst in einen verdunkelten Zustand gewechselt ist?«, fragte Opa. »Er ist einfach nur verschwunden?«
    »Das ist es, was ich gesehen habe«, erwiderte Tanu. »Vielleicht wurde er in Gras verwandelt oder in eine Mücke oder in Sauerstoff. Vielleicht ist er geschrumpft. Ich halte es sogar für möglich, dass die Regeln irgendwie nicht für diese dunklen Kreaturen gelten und dass Coulter gar nicht mehr existiert.«
    Opa seufzte und senkte den Kopf. Als er ihn wieder hob, sah er elend aus. »Es tut mir leid, dass ich als Verwalter so wenig tauge. Bin ich zu alt geworden? Habe ich mein Gespür verloren? Vielleicht sollte ich zurücktreten und die Allianz der Bewahrer bitten, an meiner Stelle einen neuen Verwalter zu ernennen. Es scheint, dass wir in letzter Zeit eine Katastrophe nach der anderen erleben, und die Leute, die ich am meisten liebe, bezahlen den Preis für meine Unfähigkeit.«
    »Das ist nicht deine Schuld«, sagte Tanu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich weiß, dass du und Coulter alte Freunde seid.«
    »Ich bitte nicht um Mitgefühl«, erwiderte Opa. »Ich versuche lediglich, objektiv zu sein. Ich bin im vergangenen Jahr zweimal in Gefangenschaft geraten, und jedes Mal stand das Reservat danach am Abgrund des Untergangs. Ich bin vielleicht eher ein Hindernis als eine Hilfe für Fabelheim und jene, die hier leben.«
    »Schwierigkeiten lassen sich nicht immer vermeiden«, bemerkte Dale. »Aber du hast die Fähigkeit, die Schwierigkeiten vorauszuahnen und als Sieger daraus hervorzugehen. Du hast es schon früher getan, und ich erwarte, dass du es wieder tun wirst.«
    Opa schüttelte den Kopf. »Ich habe in letzter Zeit kein einziges Problem gelöst. Hätten meine Enkelkinder nicht ihr Leben aufs Spiel gesetzt, und hätte ich nicht Hilfe von euch Übrigen gehabt und eine gehörige Portion Glück, wäre Fabelheim längst Geschichte.«
    Seth hatte Opa Sørensen noch nie so mutlos

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