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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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durchgedrückten Beinen beugte Vanessa sich vor und berührte den Boden zwischen ihren Füßen. »Sie haben mich aus der Kiste gelassen und wirken alle sehr ernst, also hat es offensichtlich Schwierigkeiten gegeben. Bedenken Sie die Umstände: Der Sphinx kann es sich nicht leisten, als Anführer der Gesellschaft des Abendsterns enttarnt zu werden. Selbst ohne meinen Brief gab es bereits genug Hinweise, sodass Sie irgendwann ohnehin Verdacht geschöpft hätten. Er hat sich das Artefakt angeeignet und den vorigen Insassen aus der Stillen Kiste befreit. Jetzt hat er keine Verwendung mehr für dieses Reservat. Daher dürfte sein nächster Schritt wahrscheinlich darin bestehen, Fabelheim und euch allen auf irgendeine Weise den Garaus zu machen – euch allen, bis auf Kendra, von der er vermutet, dass sie ihm immer noch nützlich sein könnte. Ich bin mir sicher, dass er einen Vorwand gefunden hat, um sie gerade rechtzeitig von hier wegzuholen. Sie alle sind in ernster Gefahr. Verstehen Sie, wenn der Sphinx ein Verbrechen begeht, entledigt er sich aller Beweise. Und dann brennt er, um auf Nummer Sicher zu sehen, die ganze Gegend um den Tatort herum nieder.« Vanessa schwenkte ihre gefesselten Arme von einer Seite zur anderen und ließ ihre Hüfte kreisen. »Ich kann gar nicht sagen, wie schön es sich anfühlt, sich wieder bewegen zu können.«
    »Können Sie sagen, wie er Fabelheim den Garaus zu machen versucht?«, fragte Opa.
    Vanessa zog eine Augenbraue hoch. »Einige seiner Strategien mögen berechenbar sein. Seine Methoden sind es nicht. Aber was immer er in Gang gesetzt hat, wird wahrscheinlich unmöglich aufzuhalten sein. Fabelheim ist dem Untergang geweiht. Ich würde mich sicherer fühlen, wenn Sie mich einfach wieder in die Stille Kiste sperren würden.«
    »Keine Sorge, Vanessa«, sagte Oma. »Das werden wir.«
    »Es scheint, dass Sie die gegenwärtige Bedrohung nicht zur Gänze verstehen«, sagte Vanessa zu Opa.
    »Es ist anders als alles, was wir je gesehen haben.«
    »Erzählen Sie mir davon. Vielleicht kann ich helfen. Ich arbeite schon seit einiger Zeit für die Gesellschaft.« Vanessa begann, abwechselnd die Knie hochzuziehen und auf der Stelle zu joggen.
    »Einige der Geschöpfe in Fabelheim werden dunkel«, erklärte Opa. »Bisher ist die Veränderung bei den Nipsis und den Feen am augenfälligsten. Sie sind Geschöpfe des Lichts, und mit einem Mal verwandeln sie sich sowohl in ihrer Erscheinung als auch in ihren Taten in Geschöpfe der Dunkelheit. Ich spreche nicht von Feen, die fallen und Kobolde werden. Wir haben Feen gesehen, die in Schatten gehüllt waren und ihre Magie benutzt haben, um zu zerstören und verwelken zu lassen, statt zu verschönern und zu nähren.«
    »Und das Phänomen breitet sich aus?«, fragte Vanessa, während sie in rascher Folge einige Kniebeugen machte.
    »Wie eine magische Seuche«, antwortete Opa. »Was die Dinge noch schlimmer macht: Die dunklen Feen können all die Grenzen überschreiten, die auch die hellen Feen überschreiten können, einschließlich der im Garten.«
    Auf Vanessas Gesicht spiegelte sich Bewunderung. »Typisch Sphinx. Er ersinnt neue Möglichkeiten, um die Reservate auszulöschen. Ich habe noch nie von einer Epidemie gehört, wie Sie sie beschreiben. Lassen Sie mich raten. Obwohl Sie dem Sphinx misstrauen, haben Sie sich an ihn um Hilfe gewandt, aber nichts von ihm gehört.«
    Opa nickte.
    »Er antwortet nicht, weil er davon ausgeht, dass Sie bald tot sein werden. Ihnen bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder Sie verlassen das Reservat, oder Sie versuchen herauszufinden, wie Sie diese Seuche aufhalten können, die der Sphinx geschaffen hat, scheitern kläglich und verlassen dann das Reservat. Meine Vermutung ist, dass Sie sich für Letzteres entscheiden werden.«
    »Fabelheim zu verlassen, ist keine Option«, entgegnete Opa. »Nicht bevor wir alles getan haben, was wir können, um es zu retten. Und gewiss nicht, bevor wir das Geheimnis hinter dieser Seuche entdecken, damit wir verhindern können, dass sie auch andernorts ausbricht.«
    Vanessa hatte inzwischen begonnen, auf den Fußspitzen zu tippeln, und blieb stehen. »Ob Sie Fabelheim retten können oder nicht, der Versuch, den Ursprung der Seuche in Erfahrung zu bringen, ist vernünftig. Irgendwelche Hinweise?«
    »Noch nicht«, sagte Opa. »Uns ist erst heute bewusst geworden, wie rasant die Seuche sich ausbreitet.«
    »Ich könnte helfen, wenn Sie mich ließen«, erbot sich Vanessa. »Magische

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