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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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musste jemand hier gewesen sein und alles wieder hergerichtet haben, denn für eine so alte Grabstätte sah sie viel zu gut erhalten aus. Wer aber nähme diesen Aufwand für eine Frau auf sich, die seit Jahrhunderten tot und längst vergessen war?
    Da kam nur ein Mensch – eine
Kreatur
vielmehr – in Frage, und Marika wollte nicht glauben, dass er solcher Gefühle fähig wäre. Nein, das glaubte sie nicht!
    Obwohl, dachte sie, als sie wieder wegging, er
war
letzte Nacht hier gewesen.
    Und es würde den Schmutz unter seinen Fingernägeln erklären.

Kapitel 3
     
     
     
    Ein Dhampir, der Vampire jagt. Herr im Himmel, wo war er da hineingeraten?
    Bishop lag auf der Pritsche und lauschte den Stimmen über ihm, ob sie mit irgendeinem Wort erwähnten, was die Leute mit ihm vorhatten. Leider taten sie es nicht. Vorhin hatte er ein paar Brocken einer Unterhaltung aufgeschnappt, die allerdings wenig Aufschluss gab.
    Vielleicht war der Dhampir klug genug, um alles Wesentliche woanders zu besprechen, wo er es nicht hören konnte. Zwar könnte er ihr ohne weiteres die Zunge herausreißen, was in gewisser Weise beruhigend war, doch das wäre eine schreckliche Verschwendung. Schließlich fielen ihm eine Menge schönere Dinge ein, die damit möglich wären.
    Sein Angebot an sie war natürlich nichts weiter als Provokation gewesen, dennoch hätte er nicht nein gesagt, wäre sie darauf eingegangen. Das wiederum verriet eine Menge über ihn – und nichts Schmeichelhaftes.
    Er hatte nicht einschlafen wollen, als die Sonne aufgegangen war, doch die Schmerzen vom Weihwasser und die Wut hatten ihn letztlich erschöpft, und sein Körper musste in Ruhe heilen.
    Während er schlief, war irgendwann jemand hereingekommen und hatte ein schweres Silberkreuz nur wenige Zentimeter oberhalb seiner Brust aufgehängt. Und Bishop konnte sich denken, wer das gewesen war. Er bekam noch Luft, aber nur knapp, und jede Bewegung würde bedeuten, dass er sich übel verbrannte. Seine Gastgeberin war offenbar ziemlich entschlossen, ihn an Ort und Stelle festzuhalten.
    Warum war er hier? Und, noch wichtiger, wieso hatte sie ihn am Leben gelassen? Die dringendste Frage allerdings war, was diese Halbbluthexe von Saint wollte. Bishop wusste, wo der Hundesohn steckte, aber er würde ihn auf keinen Fall der Jägerin ausliefern.
    Er war in ihrem Lager, von dem er nicht wusste, ob es ihr einziger Kerker war oder ob sie noch andere betrieb. Könnten hier noch weitere Gefangene sein – Anaras Bruder vielleicht? Er hatte keinen Laut gehört, der auf mehr Eingesperrte schließen ließ, doch das musste nichts besagen. Sie könnte sie an einem anderen Ort verstecken. Wenn er jedoch der Einzige war, den sie noch nicht umgebracht hatte, dann musste sie etwas mit ihm vorhaben.
    Das brauchte er bloß herauszufinden, und dann hätte er wieder die Oberhand. Bisher kannte er ihr Geheimnis, was ihm wenig nützte, solange er sie nicht zwingen konnte, es vor ihren Leuten zu enthüllen. Und selbst dann bestünde durchaus die Möglichkeit, dass sie am Ende beide getötet wurden.
    Was in aller Welt mochte Saint angestellt haben, um sich den Zorn dieser Frau zuzuziehen? Weshalb hatte sie es auf Schattenkreaturen abgesehen, wenn sie zur Hälfte selbst deren Welt angehörte? Er könnte es verstehen, wenn sie wie er das Böse jagte, aber bei ihr konnte er kein Muster ausmachen. Sie tötete willkürlich und grundlos jene, die eigentlich ihre Verbündeten sein sollten, nicht ihre Feinde.
    Womit sie für Bishop und seinesgleichen ebenso eine Bedrohung darstellte wie für andere, ähnliche Wesen. Mit ihren Dhampir-Fähigkeiten vermochte sie jeden von ihnen aufzuspüren und gegen sie anzutreten. Ihre Gefolgsleute gingen ihr dabei mit Silberwaffen und Fallen zur Hand. Wie dem auch sei, ihre Schreckensherrschaft musste beendet werden, ehe die Schattenkreaturen Osteuropas empfindlich dezimiert waren.
    Über ihm waren Schritte zu hören, die sich einem Punkt oberhalb von Bishops Kopf näherten. Jemand kam her. Wollten sie ihn jetzt töten oder nähren? Er brauchte bald Blut. Vielleicht war es seine Entführerin. Das wäre ihm sehr recht, denn er würde sich gern für die Taufe revanchieren, die sie ihm hatte zukommen lassen.
    Die Kellerklappe öffnete sich ächzend, und Sonnenlicht fiel in viereckiger Form unweit der Pritsche auf den Fußboden. Inmitten des hellen Flecks zeichnete sich deutlich die Silhouette eines Mannes ab.
    Als Nächstes schabten Stiefel über die Steintreppe, und Bishop

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