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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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zu lösen begannen. Und die brennenden Silberbänder an Bishops Hand- und Fußgelenken spornten seine Kraft nur zusätzlich an. Marikas Fesseln könnten ihn nicht halten, wenn die Bestie in ihm erst vollständig erwacht war.
    Jeden Moment könnte er das bisschen Kontrolle verlieren, das ihm noch blieb. Dann wäre er frei – frei zu tun, was immer er wollte. Frei, sich zu nähren.
    Marika wäre die Erste, die er umbringen würde. Gütiger Gott, und er wollte so viel mehr als sie bloß töten!
    »Raus hier!«, knurrte er.
    Sie schien überrascht, dass er sprach, und ehrlich gesagt überraschte es ihn selbst. Er besaß offenbar doch mehr Selbstbeherrschung, als er glaubte.
    Oder zumindest hatte er mehr besessen.
    »Jetzt!«, fügte er mit einem tiefen Fauchen hinzu, als die Ketten zu reißen anfingen.
    Sein Blick war rötlich eingetrübt, als er Marika beobachtete, die zur Tür rannte. Aber statt zu fliehen, rief sie nach ihren Männern und ihren Waffen. Sie wies sie an, »das englische Gift« zu bringen. Bishop hoffte inständig, dass es dasselbe Zeug war, mit dem sie ihn in der ersten Nacht attackiert hatte.
    Und er betete, dass es stark genug war, um ihn auch in seiner gegenwärtigen Verfassung niederzuringen.
    Außerdem betete er, dass sie ihn entweder heute Nacht noch tötete oder er beim Aufwachen so weit weg von Unschuldigen wäre wie irgend möglich.
    Der Dämon in ihm wusste um die Gefahr und wurde umso unnachgiebiger. Nun rissen die Ketten und lösten sich die Verankerungen in Wand und Boden. Bishop zog sie hinter sich her, als er auf Marika zuschritt. Er hatte keine Eile, obwohl ihm klar war, dass ihre Männer jeden Moment kommen konnten. Immer noch floh sie nicht, nahm jedoch Kampfhaltung ein. Er griff an ihr vorbei und schloss die Kellerluke – entweder um ihre Männer vorsich zu schützen oder um ein bisschen Zeit zu haben, bevor er sie tötete. Was von beidem er wollte, konnte er selbst nicht sagen.
    Es war sehr gut möglich, dass sie heute Nacht beide sterben würden.
    »Ich will Ihnen nicht weh tun«, raunte er, »aber wenn Sie mich nicht aufhalten, werde ich Sie und jeden anderen töten, der sich mir in den Weg stellt. Haben Sie mich verstanden?«
    Sie nickte stumm, und er bemerkte, dass sie kreidebleich war.
    »Gut. Und Ihnen ist ebenfalls klar, dass Sie das hier hätten verhindern können?«
    Wieder nickte sie.
    »Ich möchte, dass Sie das wissen – nur für den Fall, dass Sie überleben.«
    Als sie schluckte, bewegten sich die Muskeln unter der Elfenbeinhaut ihres schmalen Halses. Ihr Puls flatterte Spatzenflügeln gleich. Wie gern würde er die Stelle mit der Zunge berühren, um das Blut zu fühlen, das durch ihre Adern rauschte. Und dann könnte er seine Reißzähne in sie versenken, auf dass ihr heißes köstliches Lebenselixier seinen Mund füllte. Ja, er könnte sich an ihr sättigen.
    Er spürte eine brennende Flüssigkeit in den Augen, die entweder Tränen oder Blut war. Wie lange war es her, seit er sich dem Hunger ergeben hatte? Seit Jahrhunderten hatte er keinen Menschen mehr getötet – zumindest keinen, der es nicht verdient hatte.
    Marika war eine eiskalte Mörderin, also warum sollte er sich schuldig für das fühlen, was er jeden Moment tun würde?
    Mit diesem Gedanken war der kärgliche Rest seiner Kontrolle dahin, und pure Lust flutete seine Sinne. Mit einem schmerzhaften Stoß trieben ihm die Eckzähne aus dem Kiefer, und seine Haut fühlte sich heiß und kribbelig an, als wäre sie vollständig in Brand gesetzt worden.
    Er begegnete Marikas verängstigtem Blick. Aber so verängstigt sie auch sein mochte, stand sie nach wie vor in Kampfposition vor ihm. Er hatte recht gehabt: Einer von ihnen würde ihre Begegnung nicht überleben.
    »Töte mich!«, war seine letzte Bitte, dann sprang er los.
     
    Sie fühlte noch seinen Atem auf ihrer Haut, sein Gewicht, mit dem er sie auf den Kellerboden drückte. Die Silberschellen an seinen Handgelenken brannten sich in ihre Arme, als er sie zu beiden Seiten von ihr auf den Boden presste. Wehrlos lag sie da, ihr Herz so laut hämmernd, dass sie nichts anderes mehr hörte, während sie darauf wartete, dass seine Reißzähne sich in ihren Hals gruben, und als sie es taten …
    »Sie machen Witze!«
    Kopfschüttelnd sah Marika zu dem Engländer auf und sah ihn sprachlos an. Sie zitterte, und die Stelle unter dem Schal an ihrem Hals pulsierte in demselben Rhythmus wie die zwischen ihren Beinen.
    O Gott!
    Zum Glück musste sie ihn nicht fragen,

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