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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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ihn wieder, wollte fühlen, wie er sich in ihr bewegte. In seinen Armen gab es keine Gefahr, nur Geborgenheit und Wonne.
    Wie schmerzlich, dass der einzige Ort, an dem sie wahre Zugehörigkeit verspürte, in den Armen eines Vampirs war – ihres eingeschworenen Feindes!
    Ihre Welt war eindeutig aus den Fugen geraten.
    Beinahe wäre sie zu ihm gegangen. Tatsächlich hatte sie zwei Schritte auf ihn zugemacht, als ein Pferd mit Reiter ins Dorf galoppiert kam.
    Guter Gott, waren Bishop und sie so von ihrem Verlangen gefangen gewesen, dass sie beide nicht auf ihre überwachen Sinne geachtet hatten? Einer von ihnen hätte den Eindringling längst gehört haben müssen.
    Es war Andrej, Sergejs ältester Sohn. Er war gerade achtzehn, groß und schlaksig, besaß jedoch die breiten Schultern seines Vaters und dessen Stärke. In diesem Moment aber sah er eher wie ein verängstigter Junge aus als wie ein junger Mann.
    Er sprang von seinem Pferd und lief geradewegs auf seinen Vater zu. Dann, als er Marika sah, schwenkte er um und kam zu ihr gerannt.
    »Andrej.« Sie packte seine Schultern. »Was ist los? Ist jemand verletzt?« War jemand umgekommen? Hatte es noch einen Überfall gegeben?
    »Ein Dorf gen Osten«, erzählte er atemlos, »wurde heute Abend angegriffen. Über die Hälfte der Leute sind umgekommen!«
    Marika wurde eiskalt. Die Kälte breitete sich zuerst in ihrem Gesicht aus und wanderte dann in ihre Hände und den Rest ihres Körpers, bis hinunter zu ihren Füßen. »Wie?«
    Der Junge sah über ihre Schulter zu Bishop, und sein Gesicht war ganz und gar hasserfüllt. »Vampire.«

Kapitel 10
     
     
     
    »Ich danke dir, dass du ihn nicht verletzt hast.«
    Bishop verzog das Gesicht, als Marika seinen eingerissenen Mundwinkel abtupfte. Er verheilte bereits, aber Bishop hasste diese feinen Risse, die brannten, als hätte man sich an Papier geschnitten. Sie waren wieder in seinem Haus, in der Abgeschiedenheit seines Schlafzimmers. Marika hatte darauf bestanden, die Krankenschwester zu spielen, also ergab er sich in sein Schicksal. Zugegeben, er hatte nichts dagegen, ihre Hände auf sich zu spüren.
    »Hätte ich ihm etwas getan, wären die anderen sofort alle gegen mich gewesen.« Außerdem hatte Andrej ihn nur wenige Male getroffen, bevor sein Vater und die anderen ihn zurückrissen. Bishop hatte nichts weiter zu tun gehabt, als dazustehen und einzustecken.
    Er hatte schon Schlimmeres ausgehalten.
    Als sie auf ihn hinabsah, stellte er fest, dass ihre Augen in diesem Licht die Farbe von schwarzen Opalen annahmen. Ihr Mund, der Amors Bogen viel zu sehr ähnelte,war verführerisch gerötet und sehr einladend. Sie erinnerte ihn an eine Puppe, sei es auch eine Puppe mit einem verborgenen Dolch.
    »Hättest du sie alle töten können?«, fragte sie mit einem Anflug von Ehrfurcht und zugleich einer Gewissheit, die ihn innehalten ließ. Wenn er ihr wahrheitsgemäß antwortete, würde sie ihn dann erst recht für ein Monstrum halten?
    »Vielleicht«, antwortete er. »Deine Männer sind geschulte Kämpfer und folglich gefährlicher als der Durchschnitt. Es käme auf ihre Waffen an und ob sie mehr von der Droge haben, die sie bereits bei mir einsetzten.«
    Sie wurde rot. »Haben sie nicht.«
    Da sie dicht vor ihm stand, fühlte er, wie ihr Blut heißer wurde. Warum musste ausgerechnet sie von allen Frauen dieser Welt diejenige sein, die ihn mit einem bloßen Atemzug dazu bringen konnte, sie zu begehren? Sie könnte ihn im Schlaf ermorden, so schnell und leicht, dass andere Vampire die Köpfe schütteln und seine Dummheit bejammern würden.
    Nachdem sie seinen Schnitt fertig versorgt hatte – der beinahe vollständig verheilt war –, warf sie das Tuch in die Wasserschale auf seinem Nachttisch.
    »Du musst nicht mit uns kommen«, sagte sie, ohne ihn anzusehen.
    Sie wollte einen Mörder jagen, besser gesagt einen ganzen Hexenzirkel von Mördern, bei denen es sich um Vampire handelte. Selbstverständlich musste er mit ihr gehen. Er beobachtete ihr Gesicht, konnte darin jedoch keinerlei Gefühle ausmachen. »Ich lasse dich nicht allein gehen.«
    »Sie sind deinesgleichen, und ich habe vor, sie umzubringen.«
    »Sie töten unschuldige Menschen, also haben sie es verdient zu sterben.«
    Nun endlich wandte sie sich wieder ihm zu. »Glaubst du das wirklich?«
    Er nickte. »Ja, das glaube ich.«
    »Du wirst mich nicht mitten im Kampf verraten und dich auf ihre Seite schlagen?«
    Könnte er nicht die echte Furcht in ihrer Stimme hören,

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