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Die Schattensurfer (German Edition)

Die Schattensurfer (German Edition)

Titel: Die Schattensurfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Wiest
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die Verbesserung der Wissensdatenbank.“
    „RUHL erfährt wirklich alles, was ich denke?“, fragte Sansibar. Ihre Stimme zitterte, obwohl sie gelassen klingen wollte.
    „Das ist überhaupt nicht schlimm“, platzte Marella dazwischen. „Du merkst es nicht einmal und kein anderer Mensch wird jemals deine Gedanken erfahren.“
    Doktor Tornham nickte Marella aufmunternd zu und erklärte weiter: „RUHL speichert alle Gedanken anonym ab. Das heißt, deine Gedanken werden im Zentralcomputer gespeichert, aber dein Name dazu wird gelöscht. Das ist, als würde RUHL augenblicklich vergessen, dass es dein Gedanke war. Niemand außer dir weiß, was du gedacht hast.“
    „Ich sag doch, das ist überhaupt kein Problem“, ereiferte sich Marella.
    „Wer möchte als Nächster den Gedankentester ausprobieren?“, fragte Doktor Tornham.
    Als nun alle Finger in die Höhe schnellten, wusste Sansibar, sie musste mitmachen. Ganz vorsichtig hob sie ihren Arm, nur ein bisschen. Sie versuchte sich klein zu machen. Hoffentlich würde Tornham sie nicht bemerken.
    Doktor Tornham rief Hannah auf. Und auch für den Rest dieser Stunde gelang es Sansibar, unbemerkt zu bleiben. Endlich erlöste sie der Schulgong.
    „Als Hausaufgabe“ sagte Doktor Tornham, „notiert ihr bitte drei Stunden eure Gedanken und wiederholt Kapitel 1 bis 18: Entwicklung und Erfolg von RUHL.“
    Sansibar stöhnte. So viele Hausaufgaben gab es sonst nie. Aber schließlich hatten sie bald ihre Kristallprüfung.

11 DER FRÜHSTÜCKSGAST
    Am nächsten Morgen wachte Luan früher auf. Trotzdem war er wieder der Letzte. Pablo, Nele, Emil, Chris und Nick saßen längst um den Frühstückstisch.
    Als Luan endlich an seiner Astroschaummilch nippte, bewegte sich der Lichtvorhang. Ein junger Mann trat ein. Er war vielleicht Anfang 20. Seine blonden halblangen Haare trug er lässig nach hinten gekämmt. Auf seinem schwarzen T-Shirt war ein ceeBand aufgedruckt. Ein brüchiger Ledergürtel hielt die schlabbrigen grauen Shorts zusammen. Seine Segeltuchschuhe waren türkisfarben wie das Meer. Überhaupt sah er aus, als käme er gerade vom Strand. Er trug weder Stirnband noch Kristall.
    Der junge Mann lächelte die Kinder an. Es war das sympathischste Lächeln, das Luan jemals gesehen hatte. Er kannte das Lächeln. Allerdings nur von seinem Poster.
    Alle sechs starrten auf den Mann. Jeder schien ihn zu kennen, aber niemand hatte ihn erwartet.
    „Hallo, Nele, hallo, Jungs“, begrüßte er die Schattensurfer.
    „Ha…, ha…, hallo, Marc“, stotterte Pablo und die anderen stammelten im Takt dazu.
    Der junge Mann schien die Aufregung um sein Erscheinen nicht zu bemerken und fragte in bester Laune: „Ist hier noch ein Plätzchen für mich frei? Ich würde gerne mit euch frühstücken.“
    „Jaaa“, strahlte Luan und rutschte mit dem Stuhl zur Seite. Sein Idol kam zum Frühstücken: Marc Bodin.
    „Danke, Luan“, sagte Marc und setzte sich auf den Stuhl gleich neben ihm.
    Luan konnte es nicht fassen. Marc Bodin kannte seinen Namen! Vor lauter Aufregung tunkte Luan sein Marmeladenbrot in die Astroschaummilch. Marmelade verklebte den Astroschaum, aber das war Luan jetzt wirklich egal.
    Marc Bodin war wirklich wahnsinnig sympathisch. Als wäre er einer von ihnen, unterhielt er sich mit den Schattensurfern. Marc war kein bisschen hochnäsig, obwohl er der weltbeste Programmierer war. Er interessierte sich für alles.
    „Luan, ich habe gehört, deine Fahrt hierher war ein wenig holprig. Mit der Seilbahn von der alten Fabrik wird es besser werden. Aber jetzt erzähl erst einmal, wie gefällt es dir bei den Schattensurfern? “
    Luan bekam einen knallroten Kopf und stammelte nur: „Toll. Danke für den Blitzmaster.“
    „Keine Ursache. Ich muss mich bei dir bedanken. Die Aufgabe mit der Toilettenspülung hast du in einem Tag gelöst. Die anderen saßen schon Wochen dran. Sie sind einfach nicht weitergekommen. Wirklich eine ganz großartige Leistung, Luan. Ich hätte das auch nicht besser gekonnt.“
    Das Lob klingelte in Luans Ohren wie Weihnachtsglöckchen. Doch aus dem Augenwinkel sah er die Zwillinge beleidigt auf ihre Omelett-Berge starren. Und Emil blickte auf seine Müslischale, als wäre sie mit Schneckenschleim gefüllt. Luan spürte einen Fußtritt unter dem Tisch. Kam der von Nele oder Chris?
    „Wir haben das Toilettenprojekt gemeinsam gelöst. Alleine hätte ich das niemals geschafft. Der größte Teil war doch längst erledigt“, wiegelte Luan ab.
    Marc Bodin grinste:

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