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Die Schattensurfer (German Edition)

Die Schattensurfer (German Edition)

Titel: Die Schattensurfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Wiest
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„Sehr gut, ganz ausgezeichnet. Du bist ein richtiger Teamplayer, so wie ich. Das Team geht über alles.“ Er strahlte Luan an. „Ich bin hier, um euer neues Projekt zu besprechen. Nach der Leistung von gestern dürft ihr wieder ein Fahrgeschäft entwickeln. Keine Schneckenachterbahn, sondern etwas richtig Großes. Ihr kennt alle den Golden Surfer.“ Die Schattensurfer nickten wie Kleinkinder im Kasperltheater. „Der Golden Surfer ist die Spitzenattraktion im Lunapark. Tag für Tag reihen sich unzählige Besucher geduldig in endlose Schlangen, nur um ein einziges Mal ein goldenes Snowboard unter die Füße zu schnallen und den Berg hinunterzugleiten. Der Berg stellt sich auf jeden Fahrer ein. Er bietet den besten Spaß für alle – für meine Großmutter genauso wie für Snowboardprofis.“
    „Wissen wir“, flüsterte Chris ungeduldig.
    „Und Luan hat den Golden Surfer gehackt. Eine echt coole Nummer hat er abgezogen. Während der Fahrt mit dem Snowboard hat er das Passwort geknackt und die Bergsteuerung verändert. Hut ab vor dieser Leistung.“ Marc Bodin verbeugte sich vor Luan.
    Luans Kopf glühte knallrot wie ein chinesischer Lampion. Wo war nur der Ausschalter?
    „Und deswegen meint Kalawesi, ihr seid das richtige Team, um die neue Spitzenattraktion für den Lunapark zu entwickeln, dort, wo sich die längsten Schlangen bilden. Ein bisschen wie der Golden Surfer, nur noch besser.“
    Marc Bodin schwieg und hob seine Hände erwartungsvoll. Die Kinder starrten ihn an. Keiner sagte ein Wort. Luan fühlte sich, als wäre gleichzeitig Weihnachten, Geburtstag und Sommerferien.
    Als Erstes fand Nele die Sprache wieder: „Das ist super. Wahnsinn ist das. Danke.“
    Und dann schrien und jubelten alle durcheinander.
    Marc Bodin lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und genoss den Applaus. Lächelnd meinte er: „Diesmal bitte ohne Schneckenschleim. Und da wäre noch eine Kleinigkeit. Ihr seid nicht das einzige Team, das an diesem Projekt arbeitet. Andere Teams haben dieselbe Aufgabe bekommen. Wir veranstalten einen kleinen Wettbewerb, wie ihn Kalawesi so liebt. Das erhöht die Spannung. In vier Wochen sehe ich mir die Zwischenergebnisse an. Viel Erfolg“, sagte Marc Bodin. Dann stand er auf und ging. Der verspiegelte Lichtvorhang fiel hinter ihm zu.
    „Da hast du uns etwas Schönes eingebrockt, Superhirn“, sagte Chris und boxte Luan liebevoll in die Seite. Luan strahlte. Und ehe er antworten konnte, fielen ihm Pablo, Nick und Emil um den Hals. Nacho wollte mitspielen. Er sprang an den Schattensurfern hoch und alle stolperten auf den Boden. Sie lagen kreuz und quer und lachten, schrien und prusteten, als hätten sie den Wettbewerb längst gewonnen.
    Nur Nele stand daneben. Sie klatschte in die Hände und kommandierte: „Es liegt eine Menge Arbeit vor uns. Am besten wir fangen an – jetzt sofort.“
    Sie scheuchte die fünf hinüber auf die Sofas. Die Computer wurden aus dem Couchtisch gezogen. Surrend sprangen die Hologramme an.
    „Ideen, wir brauchen Ideen. Nur immer her damit. Wem fällt etwas ein?“, rief Pablo in die Runde. Er raufte sich die Haare, als wären die Ideen dazwischen versteckt.
    Nele meldete sich als erste: „Wir könnten ein Seil zwischen zwei Bergen spannen. Die Besucher müssen über das Seil balancieren. Das Seil ist so programmiert, dass es alle Bewegungen der Besucher ausgleicht und niemand herunterfallen kann.“
    „Seiltanzen find ich blöd“, sagte Chris.
    „Ich weiß nicht, ob man ein Seil so programmieren kann, dass wirklich niemand herunterfällt“, zweifelte Emil.
    „Klingt langweilig, einfach über ein Seil gehen“, moserte Pablo.
    „Kein Problem, war ja nur eine Idee“, gab Nele nach, aber irgendwie klang sie beleidigt.
    „Lasst uns ein Riesenbowling bauen. In der Kugel und in jedem Kegel ist Platz für einen Besucher. Das gibt einen Riesenspaß“, schlug Chris vor.
    „Aua“, sagte Nele. „Da bekomme ich schon vom Zuhören Kopfweh.“
    „Immer noch besser als dein blödes Seil“, moserte Chris zurück.
    Die Kinder redeten sich die Köpfe heiß.
    Luan musste immer wieder an den Golden Surfer denken. Der war wirklich fantastisch. Luan sah sich selbst über die Piste rasen. Schneekristalle spritzten zur Seite, über ihm strahlte der künstliche Himmel. Jeden Tag das perfekte Wetter. Was sollte es Besseres geben?
    „Ich finde die Bowlingidee ganz nett, aber der Golden Surfer ist eine andere Liga“, sagte Luan.
    „Wunderkind oder Angeber, das ist hier die

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