Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schattensurfer (German Edition)

Die Schattensurfer (German Edition)

Titel: Die Schattensurfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Wiest
Vom Netzwerk:
hatte.
    „Wahnsinn. Das ist der absolute Wahnsinn“, sagte Pablo und boxte Luan begeistert in die Schulter.
    „Ich probiere das Ding als Nächster aus“, sagte Chris und war einen Augenblick später mit dem röhrenden Brett in der Dunkelheit verschwunden.
    Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis auch er mit leuchtendem Gesicht zurückkam.
    Alle kamen an die Reihe. Alle wollten mit dem Skateboard fahren, selbst Nele drängelte sich vor Luan, nur um es zu testen, wie sie betonte.
    Luan wartete geduldig. Kein Problem. Gerne fuhr er als Letzter, hob sich den Genuss bis ganz zum Schluss auf.
    Die Fahrt war das Unglaublichste, das er jemals erlebt hatte. Die warme Nachtluft raste an ihm vorbei. Die dunklen Häuser verschwammen zur Kulisse.
    Später, als die Schattensurfer wieder im Gemeinschaftsraum saßen, kannten alle nur ein Thema: Das rasende Skateboard. Ohne dass sie darüber sprachen, war allen klar: Das Skateboard wird die neue Attraktion des Lunaparks. Natürlich musste es verbessert werden. Die winzigen Räder taugten nichts. Emil schlug vor, einen Bersolantrieb zu verwenden, dann würde es keine Räder mehr brauchen. Mit einem Bersolantrieb könnte das Ding in der Luft schweben wie ein Scooter, nur viel besser. Superwendig und schneller. So ein Skateboard wog nichts im Vergleich zu einem Scooter.
    Und das Beste war: Das Skateboard könnte überall fahren. Es wäre nicht wie der Golden Surfer auf einen pulsierenden Berg beschränkt.
    Nur Nele warf ein: „Was haltet ihr von meinem Labyrinth der Wandernden Wänden für das Skateboard?“
    „Ich will frei durch die Stadt rasen. Ich will keine Wände“, sagte Luan unwirsch. Nele sah beleidigt aus.
    Die Schattensurfer redeten sich die ganze Nacht die Köpfe heiß. Sie planten, überlegten und programmierten. Sie wussten, mit dem Skateboard könnten sie den Wettbewerb gewinnen.
    In den nächsten Tagen und Wochen arbeiteten die sechs wie verrückt. Luan genoss die Zeit. Und die wenigen freien Minuten verbachte er mit Pablo und Nacho. Er liebte die gemeinsamen Spaziergänge und Gespräche. Pablo wurde schnell sein bester Freund. Aber auch die anderen waren in Ordnung. Selbst mit Nele kam Luan gut zurecht, zumindest so lange sie nicht wieder von ihren Wandernden Wänden schwärmte.
    Stück für Stück verbesserten die Schattensurfer das Skateboard. Sie hatten schon zwei Prototypen mit Bersolantrieb ausgerüstet. Pentussekmotoren waren in der Schattenstadt nicht zu bekommen, aber der Bersolantrieb reichte für die kleinen Skateboards vollkommen aus. Die Boards schwebten in der Luft und konnten sogar Hindernisse überspringen.
    Emil hatte mit seinem Blitzmaster berechnet, dass die Kraft des Bersolantriebs ausreichte, um eine senkrechte Wand mindestens zwanzig Meter hinauffahren zu können. Wenn Emil recht hätte, könnte man mit dem Skateboard sogar die Dunkle Mauer überwinden und nach Mallinport fahren. Einfach so. Das wäre Wahnsinn. Luan sagte kein Wort. Er beschloss, diesen Gedanken für sich zu behalten. Er würde es heute Nacht einfach ausprobieren, dann, wenn die anderen schliefen.

13 VERFAHREN
    Die Sonne ging schon unter, als Sansibar hinter Marella auf den Scooter kletterte. Sie wollten ins Nordbad fahren. Sansibar hatte den ganzen Nachmittag für die Kristallprüfung gelernt, wie so oft in den letzten Wochen. Nächsten Montag würde sie endlich ihre Prüfung ablegen.
    „Fahre mit Marella ins Nordbad“, tippte Sansibar in ihr TwaddleBand und machte es sich auf dem Scootersitz bequem.
    „Jetzt noch? Das Nordbad liegt am anderen Ende der Stadt?“, fragte ihr Vater.
    „Heute ist im Nordbad Lasershow. Mit Marellas Scooter dauert es nicht lange. Bin bis 10 Uhr zurück. Morgen haben wir die ersten beiden Stunden frei.“
    „Hast du deine Hausaufgaben erledigt?“
    „Papa nervt. Ich bin doch kein Baby mehr“, murmelte Sansibar ihrer Freundin zu.
    Marella grinste und zog mit dem Scooter auf die Straße. „Nach der Kristallfeier hat das ein Ende. Dann bist du so gut wie erwachsen und deine Eltern reden dir nicht mehr hinein.“
    „Habe heute 5 Stunden gelernt!“, tippte Sansibar in ihr TwaddleBand.
    Ihr Vater schickte drei hochgereckte Daumen auf Sansibars Armband. „Dann viel Spaß. Ich komme heute etwas später, hab noch eine spannende Akte auf dem Tisch: die Durchführungsanweisung zur Verwaltungsanordnung neu erlassener Reklamationsvorschriften …“
    „Papa!“
    Die Fahrt dauerte fast eine Stunde, ehe die beiden Mädchen in den warmen Pool

Weitere Kostenlose Bücher