Die Schattensurfer (German Edition)
wir auf das nächste Hausdach gesprungen und das übernächste“, erklärte Pablo.
Luan versuchte, die Astroschaummilch mit einem Löffel zurück in den Becher zu schaufeln.
„Cool“, meinte Chris. „Ihr habt die Sipos abgeschüttelt? Mit unseren Skateboards? Das ist krass. Die Boards werden der Renner.“
Nick strahlte Luan begeistert an. Und Emil sagte: „Ich wusste, dass die Dinger schnell fahren, aber dass ihr einem Sipo-Scooter entkommt, hätte ich nicht gedacht.
„Ihr spinnt doch alle“, schrie Nele. „Kalawesi will keinen Ärger mit RUHL. Ohne RUHL gäbe es den Lunapark überhaupt nicht. Ich will nicht bis in alle Ewigkeit Toilettenspülungen programmieren müssen.“
„Hast ja recht“, gab Chris klein bei. „Wir erzählen niemandem von Luans und Pablos kleinem Ausflug. Das bekommen die nie raus.“
Nele starrte zornig über den Frühstückstisch: „Klar, wegen euch müssen wir die Klappe halten. Idioten.“
„Auf der Flucht gab es nur ein kleines Problem“, sagte Luan und schaufelte noch einen Löffel Astroschaummilch in den Becher zurück. „Wir haben ein Skateboard verloren.“ Luan fühlte sich ziemlich unwohl. Nele führte sich fast wie Mama Berta auf.
„Wie weg?“
„Nachdem uns die Sipos verfolgt hatten, wollten wir so schnell wie möglich zurück. Wir haben den kürzesten Weg genommen, durch das Gebiet der Garmal-Sammler. Die Garmal-Sammler hätten Luan beinahe erwischt. Dabei haben wir ein Skateboard verloren. Aber uns haben sie nicht gekriegt“, sprang Pablo ein.
Nele fuhr sich durch ihre stoppelkurzen Haare. „Wahrscheinlich habt ihr unseren neuesten Prototyp verloren und habt nur den älteren mitgebracht.“
„Ja“, gab Pablo kleinlaut zu.
„Heute kommt Marc. Er überprüft den Zwischenstand unseres Projektes“, sagte Nele.
Luan schlug sich mit der Hand auf die Stirn. Mist, das hatte er völlig vergessen. Die ersten vier Wochen des Projektes waren vergangen. Marc hatte sich angekündigt. Luan sprang vom Frühstück auf: „Dann nichts wie an die Arbeit. Bis Marc kommt, bringen wir das Skateboard auf Vordermann.“
„Jawohl“, stimmte Chris zu. „Wir müssen es schaffen.“ Nick und Emil standen auf. Schließlich auch Nele. Heute mussten sie Marc Bodin von ihrer Idee überzeugen.
Nele kümmerte sich um den Motor. Der Bersolantrieb musste zerlegt werden, damit das lästige Stottern und Pfeifen aufhörte. Vielleicht hatte sich der Bersolkonverter verklemmt.
Nick montierte Leuchtbauteile in Regenbogenfarben rund um das Skateboard. Im Dunklen sah es jetzt aus, als würde man auf Licht surfen. Völlig verzückt starrte Nick den Regenbogen an. Schließlich sagte er: „Lasst uns das neue Fahrgeschäft RainbowRider nennen.“
„Super Idee“, sagte Pablo.
„Ja, klasse“, meinte Chris und selbst Nele stimmte begeistert zu.
Luan ließ sich den Namen immer wieder auf der Zunge zergehen: „RainbowRider.“ Das schmeckte noch besser als Blaubeerpfannkuchen.
Mit dem Namen stieg die Laune der Schattensurfer. Vergnügt summte Chris, als er eine Connectormatte auf das Skateboard klebte. Das weiche, haarfeine Material schmiegte sich fest an die Schuhe des Fahrers und hielt das Brett auch bei Riesensprüngen bombenfest. Pfeifend brachte Nele den Bersolkonverter auf Hochglanz. Ladenneu sah er schließlich aus. Emil programmierte ein Kontroll-Hologramm. Wie ein Tachometer schwebte es vor dem Fahrer und übertrug die aktuellen Daten während der Fahrt.
Pablo und Luan überarbeiteten die Computersteuerung des RainbowRiders. Sie wussten am besten, wie das Fahrverhalten des Skateboards verbessert werden konnte. Am Sprungkraft-Controller gab es kaum etwas auszusetzen, aber der Surfstabilisator war eindeutig zu weich eingestellt. Luan programmierte die Dämpfung des Stabilisators komplett neu.
Keiner bemerkte, wie die Zeit verging. Keiner dachte daran, Mittag zu essen. Pablo schickte Nacho alleine nach draußen. Denn heute hatte er wirklich keine Zeit für einen Spaziergang. Beleidigt zog Nacho ab. Irgendwann wellte sich der Lichtvorhang und Marc Bodin trat in den Gemeinschaftsraum der Schattensurfer. Keiner bemerkte ihn.
Luan hatte gerade die Computersteuerung des Skateboards neu gestartet, da sah er Marc aus den Augenwinkeln.
„Hallo, Marc“, stotterte er. Luan wusste nicht, wie lange Marc schon dort gestanden hatte.
Marc lächelte: „Hallo, Luan, hallo, Nele, hallo, Jungs.“
Alle drehten sich um. Verlegen starrten sie Marc an.
„Alles cool. Ich wollte nur
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